Aufbruch zu neuen Ausbildungswelten
Aufbruch zu neuen Ausbildungswelten
- Datum:
- Ort:
- Hamburg
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Kooperation und das Engagement zahlreicher Beteiligter haben diesen Augenblick ermöglicht: Brigadegeneral Frank Pieper, Direktor Strategie und Fakultäten an der Führungsakademie der Bundeswehr, hat am 4. April 2023 das Innovationslabor, kurz „iLab“, eröffnet.
„Vielleicht könnte das ‚iLab‘ für uns das sein, was für MacGyver das Schweizer Taschenmesser war“, meinte Oberstarzt Sascha G. und zeigte auf ein Bild des berühmten Fernsehhelden der 1980er-Jahre. Ein Lachen erfasste die Runde. Im Kreativraum sollten die Fakultätsleiter der Führungsakademie die Nutzungsmöglichkeiten der neuen Räumlichkeiten für die Lehre aufzeigen. Sie hatten für diese erste Aufgabe rund vier Minuten Zeit. Die Gruppe beschriftete zahlreiche Klebezettel; nach und nach füllte sich der senkrecht geklappte Tisch, der für dieses interaktive Spiel als improvisiertes Whiteboard diente. Die anwesenden Gäste würdigten die neuen Räume in der Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne als kreativen Lernort, den man proaktiv, agil und auch konstruktiv nutzen sollte. Brigadegeneral Frank Pieper betonte: „Mit dem ‚iLab‘ wollen wir auch die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz erproben. Die offene Atmosphäre unseres neuen Lernortes hilft uns dabei, neue Visionen für die Bundeswehr zu entwickeln.“
Innovative Lehrmethoden anwenden lernen
Mit der sogenannten Kopfstandmethode versuchten die Teilnehmenden herauszufinden, wie man am besten das „iLab“ „schrotten“ kann. Die Lösungsansätze sollten aufzeigen, für was das „iLab“ nicht genutzt werden sollte: zum Beispiel nicht als schlichter Besprechungsraum oder als Hörsaal mit Frontalunterricht für über 40 Personen. In einem anderen Bereich führte Oberstleutnant Sven G. in die Anwendung von „Story Cubes“ ein und ließ neun Würfel über die Tischoberfläche purzeln. Aus dem Wurfergebnis deutete er eine Aussage zum neuen „iLab“: „Diese Kommunikationsmethode ist perfekt, um eine Gruppe, die sich zum ersten Mal begegnet, aufzulockern und buchstäblich das Eis zu brechen.“
Im Übergang zu Modul 1, einem teilbaren Methodenraum im „iLab“, nutzte Oberstleutnant Thorsten K. die Gelegenheit, um den Gästen Neuerungen im Bereich Wargaming zu präsentieren. Das preußische Kriegsspiel konnte in den letzten Jahren durch innovative Ideen aus den Lehrgängen in die Gegenwart überführt und für die Bundeswehr adaptiert werden. Die anwesenden Lehrgangsteilnehmenden ließen es sich nicht nehmen, den Gästen einen Einblick in modernes Wargaming zu geben: „Normalerweise können Spielzüge mehrere Stunden oder auch Tage dauern – je nach Schwierigkeitsgrad und Variante des simulierten Kriegsspiels“, erklärte Oberstleutnant Thorsten K. In der vorbereiteten Spielsituation traten zwei Supermächte mit ihren Einheiten auf einem Spielfeld gegeneinander an. Brigadegeneral Pieper zeigte sich von der Wargaming-Präsentation beeindruckt: „Mit wenigen Handgriffen entsteht hier eine gelungene Lernatmosphäre, die einen großen Mehrwert generiert.“
Wissenschaftliche Kooperationen in Planung
In der anschließenden Feierstunde erklärte Pieper: „Das jetzige Mutterschiff, iLab‘ ist nur der Anfang, mit dem wir neue Ausbildungswelten besuchen werden.“ Als Tochterprojekt sei jetzt schon die Ansiedlung eines „Wargaming“-Room am „iLab“ vorgesehen. Auch eine Kooperation mit der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg in Sachen KIkünstliche Intelligenz-gestützter Anwendungen ist in Planung. Man habe mit dem „iLab“ ein neues Level erreicht, das für die Bundeswehr großartig sei, so Brigadegeneral Pieper abschließend.
Nach einer internen Testphase bis zum Ende des Jahres soll das Innovationslabor „iLab“ auch für Angehörige der Bundeswehr geöffnet werden.