„Video zum Theaterstück ‚Kampfeinsatz‘“

„Video zum Theaterstück ‚Kampfeinsatz‘“

Lesedauer:
2 MIN

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(André Torgau)

„Angst vorm Schlafen gehen, Morgens vom Bett ins Sofa, Abends vom Sofa zurück ins Bett.“

(Lena Delfs)

„André, so geht das nicht weiter. Die Bundeswehr hat doch extra Therapeuten!“

(André Torgau schreit)

„Ich bin nicht krank, mann!“

(schnaubt) 

(André Torgau, verärgert)

„Bin trotzdem hin. Vollidiot. Wollte mich zum Weichei machen, ne Heultherapie oder was?“

(Posaune spielt Melodie)

(Dr. Peter Zimmermann)

„Eine Posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Erkrankung. Die kann eintreten, wenn man durch welche Umstände auch immer etwas erlebt, das den üblichen Erlebnisrahmen sprengt. Das heißt, katastrophale Ereignisse, Ereignisse, die tief erschüttern, was man so an Wertvorstellungen in sich hat, die dann häufig Ängste erzeugen und ein Gefühl, sich in der Umwelt nicht mehr so wohl und vertraut zu fühlen. Die Posttraumatische Belastungsstörung hat verschiedene Kernsymptome. Das entscheidende sind Albträume, das können aber auch Tagträume sein, dass man tagsüber wenn es draußen laut knallt wieder Erinnerungen hat, die einen an das Geschehen zurückführen. Viele ziehen sich dann von ihrem Umfeld zurück, vereinsamen und sind kaum noch ansprechbar für ihre Familie und ihren Freundeskreis. Diese Isolation ist häufig sehr qualvoll für alle Beteiligten. Und das dritte Symptom, das ist so ein ‚Angespannt sein‘, nervös sein, manchmal aggressiv sein, sodass es auch manchmal zu verbaler und körperlicher Gewalt im sozialen Umfeld kommt. Posttraumatische Belastungsstörung lässt sich heutzutage gut behandeln. Man kann mit Mitteln der Psychotherapie, das heißt durch das Gespräch mit einem ausgebildeten Traumatherapeuthen, die Traumata und ihre Folgeerscheinungen gut verarbeiten und aufarbeiten.

(Lena Delfs)

„Herr XXX, haben Sie es je bereut, Soldat zu sein?“

(André Torgau)

„Nein, nie.

(Lena Delfs)

„Und das nach Ihrer Geschichte.“

(André Torgau)

Die Ursachen der Traumata sind Berufsrisiko. Die meisten Einsätze an sich waren wichtig und richtig.“ 

(Lena Delfs)
„Dann sind Sie also Idealist?“

(André Torgau)

„Ich hatte Aufträge zu erfüllen und natürlich habe ich an die geglaubt.“

(Lena Delfs)

„Hm, das klingt, als täten Sie es heute nicht mehr.“

(André Torgau)

„Frau Delles, seit dem Kosovo hat sich die Bundeswehr zunehmenden prekären Konfliktsituationen zur Friedenssicherung engagiert. Ich persönlich halte das für richtig und für gut. Was dabei aber nicht bedacht wurde: Soldaten, die in den Einsatz geschickt wurden können zu Schaden kommen; nicht nur körperlich. Werden Einsatzrückkehrer mit PTBSPosttraumatische Belastungsstörung nicht adäquat aufgenommen, dann pflanzt sich dieser Schaden fort. In der eigenen Familie und so auch in unserer eigenen Gesellschaft.“ 

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