Kommandeurbrief
Kommandeurbrief
- Datum:
- Lesedauer:
- 3 MIN
Kommandeurbrief
Meine lieben Kameraden - ob mit oder ohne Uniform, männlich wie weiblich!
Das Corona Virus hat unser Land fest im Griff – und niemand vermag zu sagen, wie fest der
Griff noch werden mag. Die Maßnahmen zur Verzögerung der Ausbreitung des Virus sind
bereits jetzt drastisch und weitreichend.
Auch unsere Akademie war und ist erheblich davon betroffen, weswegen der Ausbildungsund
Lehrbetrieb seit dem 10. März ruht.
Viele von uns haben die Folgen im wahrsten Sinne des Wortes bereits am eigenen Leib zu
spüren bekommen; sei es durch eine tatsächliche Infektion, von der derzeit sieben Angehörige
unserer Akademie betroffen sind, oder durch eine häusliche Isolation, weil Sie als Kontaktperson
von Erkrankten oder als Verdachtsfall identifiziert worden sind. Ich wünsche allen Betroffenen
eine rasche Genesung und den Familien Kraft und Stärke in dieser besonderen Zeit.
Wenn man auf die vergangenen Wochen schaut, dann ist sicherlich nicht alles optimal verlaufen
– wie sollte es auch? Niemand von uns hat jemals auch nur annähernd eine solch katastrophale
Lage erlebt.
Von daher erachte ich das, was inzwischen an Regeln, Verfahren u.ä. etabliert und an Notverfahren
organisiert wurde, als großartige Leistung, wofür ich Ihnen allen von Herzen danke
– an welchem Ort oder in welcher Funktion Sie auch immer Ihren Beitrag geleistet haben.
Bei aller Vorsicht im „Hier und Jetzt“ müssen wir aber auch nach vorne schauen, denn wir
dürfen unseren Kernauftrag nicht aus den Augen verlieren.
Die genauen Folgen der weiteren Entwicklungen auf den Dienstbetrieb an der Akademie lassen
sich seriös kaum abschätzen. Das Geschehen ist unverändert von einer hohen Dynamik
geprägt, die uns allen weiterhin ein Höchstmaß an Flexibilität abfordern wird.
Meine feste Absicht ist es, unter Berücksichtigung einer angemessenen Risikoabschätzung,
die Arbeitsbereitschaft möglichst zügig wieder hochzufahren, um darauf aufbauend die Ausbildung
unseres Führungspersonals wieder aufzunehmen. Einzelheiten werden zeitnah befohlen.
Hierbei wollen wir „aus der Not eine Tugend machen“ und die Chance, die sich gerade jetzt
für einen ersten Einstieg in die „Digitale Ausbildungsakademie“ mit ortsunabhängigem Lernen
bietet, entschlossen nutzen. Dieses wird uns dann auch einige Optionen ermöglichen, die
Lernumgebung so „kontaktarm“ wie möglich zu gestalten – ein wesentliches Gebot der
Stunde.
Ich zähle dabei auf Ihre Kreativität und guten Ideen. Hier bewährt es sich nun, dass wir uns in
den vergangenen Monaten intensiv Gedanken gemacht haben, worauf wir nun solide
aufbauen können.
Lassen sie uns nun alle, gerade in den kommenden Wochen, Auftragserfüllung und Risiko
immer wieder gegeneinander abwägen, um uns und unsere Familien bestmöglich zu schützen.
Gleichwohl wird es keine 100% Sicherheit geben. Hier erwarte ich von den Vorgesetzten
aller Ebenen klare Führung und nicht das „Verstecken“ hinter den Zuständigkeiten anderer.
Achten wir darüber hinaus alle auf die Einhaltung der wenigen und einfach zu befolgenden
Hygieneregeln im Umgang miteinander und stehen wir denen besonders bei, die aufgrund der
Lage zusätzliche Herausforderungen zu meistern haben, z.B. im Zuge der Betreuung ihrer
Kinder oder pflegebedürftiger Angehöriger.
Wenn wir die in den letzten Wochen gezeigten menschlichen wie fachlichen Stärken weiter
als Richtschnur unseres Handelns nehmen, dann werden wir auch die vor uns liegenden Herausforderungen
meistern – komme, was wolle!
Bleiben Sie gesund!