Folge 11: Thomas Schelling: Nobelpreis und Kernstrategie mit Prof. Sir Lawrence Freedman

Folge 11: Thomas Schelling: Nobelpreis und Kernstrategie mit Prof. Sir Lawrence Freedman

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Der Nobelpreisträger Thomas Schelling entwickelte einen interdisziplinären Ansatz für nuklearstrategische Analysen und das Verständnis von Konflikten. Er war sowohl Volkswirtschaftler als auch Spieltheoretiker, und beschäftigte sich neben makroökonomischen Themen insbesondere mit kriegerischen Konflikten und Kernwaffenstrategie.

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Thomas Schelling (1921-2016) wurde mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet, weil er „unser Verständnis von Konflikt und Kooperation durch spieltheoretische Analysen verbessert hat“. Obwohl er ungern als Spieltheoretiker angesehen werden wollte und rein mathematischen Modellen misstraute, brachte er in die Strategieanalyse Konzepte aus der Wirtschaftswissenschaft ein, einer Disziplin, die bis dahin in der militärischen Strategieentwicklung keine Rolle gespielt hatte.

In den 1950er- und 1960er-Jahren fand in den USA auf der strategischen Ebene eine Revolution statt: Nach dem Zweiten Weltkrieg, gewannen im Zuge der Systemanalyse und der operativen Forschung zu den strategischen Bombenangriffen nach und nach Zivilisten Einfluss auf die Verteidigungspolitik. Dies galt insbesondere für die Nuklearstrategie und das internationale Krisenmanagement, auf die Schelling in den 1960er Jahren sein Hauptaugenmerk richtete. Zuvor hatte er am Marshallplan der USA für den Wiederaufbau Europas mitgearbeitet; später zeigte er großes Interesse an der Rüstungskontrolle.

Professor Sir Lawrence Freedman, Berater mehrerer britischer Regierungen, war erst Anfang 30, als er 1981 sein Buch Evolution of Strategy veröffentlichte und daraufhin zum Leiter des damals noch kleinen Department of War Studies am King's College in London ernannt wurde. Unter Freedmans Leitung entwickelte sich das Department of War Studies zu einem weltweit anerkannten Exzellenzzentrum, in dem zukünftige militärische Führungskräfte, Beamte, Journalisten und interessierte Fachleute aus allen Teilen der Welt ausgebildet werden.

von Fakultät Einsatz, Cyber und Informationsraum, Streitkräftebasis 

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