Wechsel an der Spitze des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr
Wechsel an der Spitze des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Schwielowsee
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Im Einsatzführungskommando der Bundeswehr vor den Toren Potsdams vollzog sich am heutigen Donnerstag ein Wechsel an der Spitze: Nach einer Amtszeit von etwas mehr als sechs Jahren wurde heute die Führung des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr durch den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, von Generalleutnant Erich Pfeffer an dessen Nachfolger, Generalleutnant Bernd Schütt übergeben.
Pfeffer, seit dem 4. November 2015 Befehlshaber in Geltow, führte das Kommando in bewegten Zeiten, in denen das Aufgabenspektrum des Kommandos stetig wuchs und sich wandelte. „In den vergangenen sechs Jahren, die ich als Befehlshaber erlebt habe, haben sich die Einsatzrealität und das Aufgabenprofil des Einsatzführungskommandos signifikant verändert.”, so der Generalleutnant in der Rückschau auf seine Zeit als Befehlshaber. Beispielhaft führte er aus: „In der Spitze umfasste die deutsche Truppe auf dem Balkan und in Afghanistan bis dahin jeweils über 5.000, also insgesamt über 10.000 deutsche Soldatinnen und Soldaten. Demgegenüber stehen Irak, Jordanien, Libanon, die Ägäis, das Mittelmeer, der Südsudan, die Westsahara, Mali und Niger stellvertretend für die heutige Einsatzrealität von vielen, aber kleineren Einsatzkontingenten, verteilt auf drei Kontinente und angrenzende Meere, mit derzeit insgesamt rund 3.000 Soldatinnen und Soldaten.”
Einen besonderen Stellenwert in seinem Rückblick haben für Pfeffer der Beginn des Einsatzes Counter Daesh im Jahr 2015, der Aufbau der Enhanced Forward Presence Battlegroup in Litauen 2017 und die Rückverlegung der Bundeswehr aus Afghanistan in diesem Jahr. Auch die Evakuierungsoperation der Bundeswehr in Kabul im August war ein prägendes Ereignis. Dabei hatte die Bundeswehr tausende deutsche Staatsbürger und weitere Schutzbefohlene aus der afghanischen Hauptstadt Kabul in Sicherheit gebracht. Erich Pfeffer: „Die spektakuläre Evakuierungsoperation hat darüber hinaus deutlich gemacht, wie wichtig eine speziell darauf vorbereitete Truppe, klare Verfahren und ein gut ausgebildeter Einsatzstab im Einsatzführungskommando der Bundeswehr zur Führung solcher nationalen Operationen sind.“
Stolz und dankbar für das Engagement und die Flexibilität der Angehörigen des Kommandos zeigte sich Pfeffer in seiner Rede, denn: „Signifikante Veränderungen in den Einsätzen erfordern ein besonderes Maß an struktureller und personeller Flexibilität. Sie fordern damit jedem einzelnen Kommandoangehörigen einiges ab“, so der General.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, stellte anerkennend fest: „Ihre Aufgabe als Befehlshaber des Einsatzführungskommandos haben Sie mit Herzblut, gesundem Menschenverstand, großer Tatkraft und stringenter Analyse erfüllt und konnten so viele wichtige Akzente setzen.“
Generalleutnant Pfeffer wird Ende des Jahres in den Ruhestand versetzt. Der Bayer Pfeffer, 1977 in die Bundeswehr eingetreten, hat mit dem einsatzerfahrenen Holsteiner Bernd Schütt einen Nachfolger, mit dem er im Hinblick auf die Einsätze der Bundeswehr schon seit Jahren eng zusammenarbeitete. Schütt, 1961 in Neumünster geboren und seit 1981 Soldat, war zuletzt im Bundesministerium der Verteidigung Abteilungsleiter für Strategie und Einsatz.
Im Einsatzführungskommando leisten rund eintausend Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Dienst. Es wurde 2001 in Geltow aufgestellt, um alle Auslandseinsätze der Bundeswehr aus einer Hand zu führen. Ihm sind derzeit knapp 3.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in 12 Einsätzen und anerkannten Missionen unterstellt.