Offizier – Vorbild – Mensch
Offizier – Vorbild – Mensch
- Datum:
- Ort:
- Schwielowsee
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- 2 MIN
Am 21.07.2023 hat der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundewehr, Generalleutnant Bernd Schütt, zum Henning von Tresckow Gedenktag in die nach Tresckow benannte Kaserne am Schwielowsee eingeladen.
Henning von Tresckow, zuletzt Generalmajor der Wehrmacht, war ein deutscher Offizier und neben Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg eine der zentralen Figuren des militärischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Nachdem das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 scheiterte, wählte er den Freitod, um andere zu schützen.
„Der sittliche Wert eines Menschen beginnt erst dort, wo man bereit ist, für seine Überzeugung sein Leben hinzugeben.“, nach diesem Zitat bildete sich die Moral und Wertevorstellung des modernen Soldaten. Ein Soldat ist kein Instrument der Führung, welches blind jeden Befehl zu befolgen hat. Er ist vielmehr ein Staatsbürger in Uniform, der verpflichtet ist mitzudenken und gemäß seiner eigenen Wertevorstellung angemessen zu handeln. Im Verlauf der Geschichte, entwickelte sich ein Verständnis für den Beruf des Soldaten, seine Aufgaben und Pflichten mündeten in dem Eid, den ein jeder Soldat ablegt.
Genau dieses Bild verkörperten jene, die über den Tellerrand blicken konnten. Menschen, die dem trotzten. Menschen, die den Widerstand bildeten. Soldaten wie Henning von Tresckow, für dessen Gedenktag sich der Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke und weitere Gäste aus Politik, Gesellschaft und des Militärs zusammenfanden. Aber auch nichtmilitärische Widerstände, die sich unter anderen aus der jüdischen Gemeinde entwickelten. Ein Repräsentant dieser Gemeinde ist Herr Mark Dainow, Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, der heute eingeladen wurde, die Gedenkadresse zu halten.
Gedenkrede
Herr Dainow begann seine Rede mit einem Diskurs in die Geschichte jüdischer Widerstandskämpfer und die Wichtigkeit von Courage: „Seien Sie heute der Kamerad, der damals fehlte. Stehen Sie in Geist und Tat für all jene demokratischen, menschlichen und freiheitlichen Rechte ein, die so vielen verwehrt wurden, nur weil sie als Sündenbock für eine wahnsinnige Ideologie herhalten mussten.“
Er sprach seine Sympathie gegenüber der Bundeswehr aus mit den Worten: „Ich bin stolz darauf, dass die Bundeswehr fest und mit beiden Beinen auf dem Boden der Demokratie und der Verfassung steht.“
Seine Rede fand großen Anklang bei den Zuhörern, ein Sprung durch die Geschichte und vor allem ein Ins-Gedächtnis-rufen der Wichtigkeit von Widerstand. „Nicht jeder Widerstand ist laut. Nicht jeder Widerstand ist offensichtlich. Aber im Dienste unserer Demokratie, im Sinne der Inneren Führung ist die Idee des Widerstandes gegen Unrecht essenziell. Es gibt kaum jemanden, dem ich diese Aufgabe eher zutrauen würde als den Frauen und Männern in Uniform“, mit diesen Worten schloss Mark Dainow seine Ansprache.
Kranzzeremonie
Im Anschluss führte der Befehlshaber die Gäste zur Kranzzeremonie, die neben dem Kommandogebäude am Gedenkstein von-Tresckows abgehalten wurde. Nachdem der katholische Militärpfarrer Schmidt ein Gebet und das „Vater Unser“ sprach, gingen die Kranzträger vor und legten die Kränze nieder. Der Trommler gab währenddessen den Takt an. Im Anschluss wurden die Kranzschleifen durch die Kranzstifter gerichtet. Es folgte der Trompeter des Stabsmusikkorps, welcher traditionell das Lied „Der gute Kamerad“, zu Ehren von Henning-von-Tresckow, spielte und somit offiziell die Kranzzeremonie und Veranstaltung beendete.