Gedenken an Henning von Tresckow: „Lebe so, dass du dir selber treu sein kannst.“

Gedenken an Henning von Tresckow: „Lebe so, dass du dir selber treu sein kannst.“

Datum:
Ort:
Schwielowsee
Lesedauer:
2 MIN

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Generalleutnant Hans-Werner Fritz hält eine Rede

Der Befehlshaber, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, eröffnet die Gedenkfeier

Bundeswehr/Denny Schneider

Am 21. Juli gedenken die Angehörigen des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr und geladene Gäste der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Das Kommando ehrt dabei Generalmajor der Wehrmacht Henning von Tresckow als einen der führenden Köpfe des militärischen Widerstandes im Dritten Reich. Er ist seit 1992 Namensgeber der Kaserne in der Nähe Potsdams.

 Der Einladung zur Gedenkfeier waren zahlreiche Gäste gefolgt, unter ihnen von Tresckows Tochter, Uta Freifrau von Aretin, der Innenminister des Landes Brandenburg, Karl-Heinz Schröter, sowie der Vizepräsident des brandenburgischen Landtags, Dieter Dombrowski. Auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei weilte unter den Gästen.

Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, eröffnete die Gedenkveranstaltung. In seiner Rede erinnerte er an den „Aufstand des Gewissens“ – das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944, und ehrte jene, die wie Henning von Tresckow im Widerstand gegen das NSNationalsozialismus-Regime ihr Leben ließen. Es sei den Angehörigen des Einsatzführungskommandos alljährlich „ein besonderes Anliegen, dieser Widerstandskämpfer am Todestage Henning von Tresckows zu gedenken.“

Würde, Gerechtigkeit, Verantwortung und Selbstachtung

Major Matthias Weber steht am Rednerpult und spricht zu den Gästen

Major Matthias Weber während seiner Gedenkansprache

Bundeswehr/Denny Schneider

Mit Major Matthias Weber hielt erstmals ein junger Generalstabsoffizier und Angehöriger des Einsatzführungskommandos die Gedenkadresse. Eindrucksvoll stellte er den Menschen Henning von Tresckow und sein Vermächtnis in den Mittelpunkt seiner Ausführungen.

Er beleuchtete die Person von Tresckow dabei aus drei verschiedenen Perspektiven: den Generalstabsoffizier, den „Potsdamer“ und den Familienmenschen. Aus jedem dieser Betrachtungswinkel habe ihn beeindruckt, „dass dabei die scheinbar gegensätzlichen Begriffe der Ordnung und der Freiheit eine entscheidende Rolle spielen. Erst in ihrem wechselseitigen Zusammenspiel entfalten sie ihre volle Kraft“, so Weber. Diese Gratwanderung zwischen Ordnung und Freiheit, zwischen Gehorsam und Initiative, bestimme auch sein Verständnis als Offizier im Generalstabsdienst. „Diese Gratwanderung ist immer ein Weg des persönlichen Ringens, des Zweifelns, des Abwägens und des Wagens“, führte Major Weber weiter aus.

„Immer noch gelte“, so Weber, „der Leitsatz: ‚Mehr sein, als scheinen – viel leisten, wenig hervortreten.‘ Henning von Tresckow verkörperte in diesem letzteren Sinne – und zwar bedingungslos und unbeirrbar – Würde, Gerechtigkeit, Verantwortung und Selbstachtung. Seine Herkunft, Erziehung, Tradition und ein christlicher Glaube machten ihn zu dem, der er stets war: ein Mensch, der immer einem Ruf folgte, der nicht von außen, sondern tief aus seinem Inneren kam.“

Major Weber stellte am Ende seiner Rede noch einmal die Bedeutung der Werte Henning von Tresckows für die Angehörigen der Bundeswehr heraus. „Die Feststellung, wonach ‚Unterlassen und Versäumnis schwerer wiegen als ein Fehlgreifen in der Wahl der Mittel‘ gilt für jeden, egal wo – zuhause und im Einsatz. Im Großen und im Kleinen – für den militärischen Führer sowie für seinen Führungsgehilfen.“

Rede Major i.G. Weber (PDF, 63,0 KB)

Kranzniederlegung am Gedenkstein

Generalleutnant Fritz salutiert vor dem Gedenkstein

Ehrendes Gedenken

Bundeswehr/Denny Schneider


Diesen eindrucksvollen Worten folgte eine Andacht des Militärpfarrers Stephan Frank vom Katholischen Militärpfarramt Schwielowsee. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine gemeinsame Kranzniederlegung der Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Bundeswehr sowie von Seiten der Familie von Tresckow.




  

  • Generalleutnant Fritz spricht zu den geladenen Gästen

    Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr Generalleutnant Fritz spricht zu den geladenen Gästen

    Bundeswehr/Archiv EinsFüKdoBw
  • Soldat steht an einem Rednerpult

    In diesem Jahr wurde Major Weber die Ehre zu Teil die Rede zum Henning von Tresckow-Tag zu halten

    Bundeswehr/EinsFüKdoBw
  • Militärpfarrer steht an einem Rednerpult

    Militärpfarrer Stephan Frank führte den Gottesdienst durch

    Bundeswehr/Archiv EinsFüKdoBw
  • Soldaten marschieren in Formation

    Der Ehrenzug und die Kranzträger marschieren zur Niederlegung ein

    Bundeswehr/Archiv EinsFüKdoBw
  • Generalleutnant Hans-Werner Fritz bei der Kranzniederlegung vor dem Kommandogebäude

    Generalleutnant Hans-Werner Fritz bei der Kranzniederlegung vor dem Kommandogebäude

    Bundeswehr/Anica Kuyumdjan
  • Geladene Gästen versammeln

    Freifrau von Aretin und ihr Sohn waren ebenfalls unter den Gästen

    Bundeswehr/Archiv EinsFüKdoBw
  • Zwei Männer stehen zusammen und unterhalten sich

    Brigadegeneral Poschwatta (links) im Gespräch mit seinem Vorgänger Generalmajor a.D. Kriesel

    Bundeswehr/Archiv EinsFüKdoBw
  • Generalleutnant Fritz in einer Unterhaltung mit Freifrau von Aretin

    Generalleutnant Fritz in einer Unterhaltung mit Freifrau von Aretin

    Bundeswehr/Archiv EinsFüKdoBw
von Michael Wils-Kudiabor

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