
Einsatzführungskommando der Bundeswehr
Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr hatte eine zentrale Rolle für die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Aus Schwielowsee wurde die personelle und materielle Einsatzbereitschaft der Kontingente gewährleistet. Die Verantwortung für den Schutz der Truppe im Einsatz war damit verbunden.
Alle Einsätze der Bundeswehr wurden grundsätzlich vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Geltow bei Potsdam geplant und geführt. Die Aufstellung des Kommandos im Sommer 2001 war zentrales Element der grundlegenden Erneuerung der Bundeswehr durch den Bundesminister der Verteidigung. Dieser Erneuerungsprozess dauert bis in die Gegenwart an. Er ermöglicht den Streitkräften die schnelle Anpassung an sich verändernde sicherheits- und militärpolitische Erfordernisse.
Es war damit die operative Führungsebene der Bundeswehr und gab als einzige Dienststelle nationale Weisungen an die Führerinnen und die Führer der Kontingente in den Einsatzgebieten. Das Einsatzführungskommando stellte sicher, dass der Einsatz deutscher Kräfte mandatskonform erfolgte und die Rechtsnormen der Bundesrepublik Deutschland nicht verletzt wurden. Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr trug gegenüber dem Generalinspekteur der Bundeswehr die Verantwortung für die Führung der ihm unterstellten Einsatzkräften.
Nur wenige Wochen nach seiner Aufstellung am 1. Juli 2001 wurde das Einsatzführungskommando im Zuge der Terroranschläge des 11. Septembers vor seine erste große Herausforderung gestellt. Im Rahmen des internationalen Kampfes gegen den Terrorismus (Operation Enduring Freedom) und der International Security Assistance Force (ISAFInternational Security Assistance Force), der internationalen Schutztruppe für Afghanistan, wurde dem Kommando die Führung der deutschen Kontingente übertragen. An Einsätzen der Bundeswehr sind in der Regel alle Organisationsbereiche der Streitkräfte beteiligt. Das heißt: Soldatinnen und Soldaten und zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Heer, Luftwaffe und Marine, aus dem zentralen Sanitätsdienst und der Wehrverwaltung sowie Rechtsberaterinnen und Rechtsberater arbeiteten in den zehn teilstreitkräfteübergreifenden Abteilungen des Kommandos zusammen.
Zum 31. März 2025 wurde das Einsatzführungskommando der Bundeswehr außer Dienst gestellt. In der Umsetzung des Osnabrücker Erlasses vom 30 . April 2024 wurden seine Aufgaben in das Operative Führungskommando der Bundeswehr und die Teilstreitkräfte überführt. In seinem mehr als zwanzigjährigen Bestehen hat das Einsatzführungskommando insgesamt rund 50 Auslandseinsätze und anerkannte Missionen geführt.