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S 1000D International specification for technical publications

S 1000D International specification for technical publications

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Beschreibung

Logo mit der Aufschrift S1000D
Bundeswehr

Die  ASD  AIA  ATA S1000D, im folgenden nur noch S1000D genannt, ist eine internationale Spezifikation zur Erstellung Technische Dokumentation unter Verwendung einer Common Source Database.

Die Spezifikation dient der Definition von Struktur, Format und Management von Bausteinen der Technischen Dokumentation. Die Bausteine sind eigenständige Einheiten (Datenmodule), die über einen Code aufgerufen werden können und deren Inhalt aus Text und / oder Illustration besteht, die mittels Computer erstellt, auf Stand gehalten und ausgetauscht werden.

Jedem Baustein ist ein Data Module Code zugeordnet, der

  •  den Bearbeitungsstand des Bausteins,
  • die Zugehörigkeit des Bausteins zu einem Dokumenten-Typ und
  • die Einbindung des Bausteins in die logische Struktur des Dokuments beschreibt.

Die S1000D gliedert die Dokumentation von Systemen entsprechend ihrer Systemarchitektur in Subsysteme und Komponenten (Geräteaufbruch) unter Verwendung eines sog. „Standard Numbering System“ (SNS). Eine Dokumentation nach S1000D besteht aus Datenmodulen (data modules), die ursprünglich unter Verwendung der Markup-Sprache SGML, ab Version 1.9 auch in XML erzeugt und redundanzfrei in der CSDB gespeichert werden. Jedem gemäß Geräteaufbruch als Subsystem oder Komponente definierten Teil des zu dokumentierenden Systems sind eindeutig definierte Module zugeordnet. Hierfür stellt die Spezifikation (derzeit 14) verschiedene Grund-Dokumenttypen mittels entsprechender SGML-DTDs bzw. XML-Schemata bereit, u.a.:

  • Descriptive DTD für beschreibende Texte
  • Prozedurale DTD für Anweisungsfolgen, z. B. in Wartungshandbuch
  • Schedule DTD, z. B. für Inspektionshandbuch Jedes S1000D-Datenmodul ist durch einen Data Module Code eindeutig identifizierbar und kann so in der CSDB verwaltet werden. Der DMC ist eine 17- bis 37-stellige alphanumerische Kodierung und ist zwingender Bestandteil der Meta-Daten jedes Moduls. Der DMC wird nach den Regeln der S1000D zusammengesetzt, identifiziert über den Model Identification Code eindeutig das betroffene Projekt und spiegelt sowohl die Art des Inhalts/der Tätigkeit (z.B. Einbauanweisung), das betroffene Teil-System (z.B. Haupt-Hydraulik) u.v.a. wider.

Beispiel eines Datenmodulcodes: „AE-A-00-00-0000-00A-021A-A“

Der Arbeitskreis Beschreibende Technische Dokumentation (AK BTD)

Der AK BTD ist ein nationales Fachgremium, bestehend aus Vertretern der Bundeswehr und der deutschen Industrie, welches die Weiterentwicklung und Anwendung der Spezifikation S1000D vorantreibt.

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FAQFrequently Asked Questions

Eine schematische Darstellung
Bundeswehr

Zusammen mit der S2000M, welche ihrerseits im Wesentlichen die Katalogisierung und das Ersatzteilurlistenverfahren beschreibt und damit die Grundlage für die Materialbewirtschaftung bildet, ist die S1000D die Basis für die Bereitstellung logistischer Stammdaten der Materialerhaltung und eng gekoppelt mit der SAP ERP-gestützten prozessualen Abwicklung der Materialerhaltung in SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien. Die Stammdaten in SAP folgen dabei den Stammdaten der Technischen Dokumentation sowie des zugehörigen Ersatzteilkataloges. Demnach dürfen IH-Stammdaten in SAP, Technische Dokumentation und Ersatzteilkatalog nicht unabhängig voneinander betrachtet werden.

Umfang IETD-SAP-Migration: Insbesondere Wartungspläne (schedule Datenmodule) und Arbeitspläne (procedural Datenmodule) aber auch Fehlersuchprozeduren (fault Datenmodule) bieten sich für eine automatisierte Migration nach SAP an. Damit wird eine redundante Datenlieferung/-anlage vermieden und langfristig die Stammdatenqualität erhöht.
 

Umfang

Die S1000D deckt alle Aktivitäten im Bereich der technischen Dokumentation ab, die der Unterstützung von Wartung und Betrieb ziviler oder militärischer Luft‑, See- und Landfahrzeuge und des zugehörigen Geräts dient.

Prozess

Die Bandbreite von S1000D umfasst die Erstellung, Verwaltung, Lieferung und Nutzung technischer Informationen sowie die Handhabung von Rückmeldungen aus der Produktnutzungsphase. Somit setzt die Implementierung einer Common Source Database mindestens eine Schnittstelle zu den Datenbanken der Entwicklung voraus.

Daten

Die technischen Informationen werden in Datenmodulen (wiederverwendbare, änderbare und autonome Informationseinheiten) abgelegt. Zur Verwaltung der Datenmodule definiert die S1000D eine gemeinsame Quelldatenbank (Common Source Database). Die Datenmodule werden durch den Datenmodulkode (Data Module Code (DMC)) analog zum System- und Geräteaufbruch des Produkts eindeutig identifiziert.

Formate

S1000D basiert auf internationalen Standards, die neutrale Datenformate für elektronische Dokumentationen definieren. Vor allem sind dies:

  • Extensible Markup Language (XML) für Text,
  • Computer Graphics Metafile Format (CGM) für 2D-Illustrationen,
  • Virtual Reality Modeling Language (VRML) für 3D-Animationen.

Obwohl die S1000D Version 1.9 noch SGML DTDs vorsieht, wird in der Bundeswehr aus Gründen der Prüfbarkeit ausschließlich der modernere XML Standard mit XML-Schemas verwendet.

S1000D in der Bundeswehr

Derzeit sind in der Bundeswehr ausschließlich die S1000D Versionen 1.9 und 2.3 zur Beauftragung freigegeben. Vorgaben zur Beauftragung von Daten nach S1000D für die Bundeswehr macht die Richtlinie zur Datenmodulerstellung (National Style Guide der Bundeswehr), herausgegeben vom LogKdoBw Plg DatMgmtLog Spezifik/Std

Eine schematische Darstellung

Pflege der S1000D

Bundeswehr

Ursprünglich wurde die S1000D von der AeroSpace and Defence Industrie Association of Europe (ASD, früher AECMA) entwickelt und wird nun von der ASD, der Aerospace Industries Association of America (AIA) und der Air Transport Association of America (ATA) gemeinsam herausgegeben.

Die Weiterentwicklung und Fortschreibung wird durch das S1000D Council überwacht und durch das S1000D Steering Committee gesteuert. Das Logistikkommando der Bundeswehr stellt für die Bundeswehr den nationalen militärischen Sprecher im S1000D Steering Committee. Zudem werden derzeit die Interessen der Bundeswehr in den S1000D-Gremien Defence Working Group (DWG) und Electronic Publications Working Group (EPWG) aktiv vertreten.

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