Klarinettistin bei der Bundeswehr
Klarinettistin bei der Bundeswehr
- Ort:
- Hilden
- Lesedauer:
- 2 MIN
Mirijam G. entstammt nach eigener Aussage einer nicht professionellen musikalischen Familie, wurde aber schon früh von der Mutter an Instrumente herangeführt. Mit fünf begann sie Melodica zu spielen und wechselte ein Jahr später zur Klarinette – seitdem ist sie der Musik und dem Holz treu geblieben. Sie lebt ihr Hobby und studiert es in Hilden.
„Als Schwarzwurzelbeißer bin ich dem Holz immer treu geblieben“, erklärt die Oberpfälzerin. Musikerinnen und Musiker, die Klarinette spielen, bezeichnen sich spaßeshalber untereinander manchmal so. Feldwebel Mirijam G. gehört dazu, denn im Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in Hilden bringen junge Talente die Voraussetzungen für den Studiengang „Orchesterinstrumente“ an der Musikhochschule in Düsseldorf mit. Und bei ihr ist es die Klarinette. Darüber hinaus spielt sie als Nebeninstrument auch die Bass-Klarinette. Mit dem schlanken schwarzen Holzblasinstrument verbindet sie eine lange Zeit und eine große Zuneigung – diese ist direkt spürbar, wenn die 24-Jährige Töne zu Musik formt. Seit ihrem elften Lebensjahr erhält sie professionellen Unterricht auf ihrem Lieblingsinstrument. Vorher spielte sie im Musikverein, wo auch ihre Mutter als Dirigentin im Laienbereich mitwirkte. Zwar sind die Holzblasinstrumente stets ihr Favorit gewesen, aber zwischen ihrem 14. und 18. Lebensjahr hatte es ihr darüber hinaus die E-Gitarre angetan. Sie spielt das Instrument bis heute nebenher.
Unterricht, Fleiß und Hingabe
Schon früh überlegte sie ihr Hobby zum Beruf zu machen, hatte aber keine Idee, in welches Berufsbild ihre Passion münden könnte. Als Schülerin eines musischen Gymnasiums, entschied sich Mirijam mit 16 Jahren für ein Praktikum bei der Bundeswehr. Im Ausbildungsmusikkorps, damals in der Bergischen Kaserne in Düsseldorf, schnupperte sie eine Woche ins Musikstudium in Uniform und war total begeistert. Sie konnte den Ausbildungsbetrieb live miterleben und spielte sogar im Orchester mit. Darüber hinaus besuchte sie den Unterricht der Studierenden an der Düsseldorfer Musikhochschule. Nach dem Abitur in 2018 begann sie ihren Freiwilligen Wehrdienst (FWDLFreiwilligen Wehrdienst Leistender) bei der Bundeswehr im Heeresmusikkorps Veitshöchheim in der Nähe von Würzburg. „Das war eine der besten Zeiten, die ich je hatte“, berichtet Mirijam. Der FWDLFreiwilligen Wehrdienst Leistender war eine gute Möglichkeit für sie, um zu prüfen, ob sie mit der großen Entfernung zu ihrer Heimat klarkommt und, ob ihr das Berufsbild zusagt. Geprüft und für gut befunden, bewarb sie sich beim Ausbildungsmusikkorps und studiert seit Juni 2020 über die Bundeswehr Musik. „Ich bereue keinen Tag und könnte mir gut vorstellen, Berufssoldatin zu werden“, erzählt Mirijam. Ihr gefällt die Militärmusik so gut, dass sie diesen Beruf gerne ein Leben lang ausüben würde. In diesem Jahr erfährt sie, wie und wohin es nach dem Abschluss weitergeht. Auch die Versetzung ist kein Problem für die junge Klarinettistin: „Egal, wo man hinkommt, kann man glücklich werden.“ Denn sie wurde bisher überall herzlich aufgenommen und es macht ihr Spaß viel unterwegs zu sein: Es reizt mich, dass man nie ausgelernt hat.“ Mirijam hat den passenden Job für sich und ihr Herzensinstrument gefunden und brennt dafür – Jackpot.