Streitkräftebasis
Musikstudium in Uniform

Hornist bei der Bundeswehr

Hornist bei der Bundeswehr

Ort:
Hilden
Lesedauer:
2 MIN

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Feldwebel Christian J. hat verschiedene Instrumente ausprobiert, aber dass es schlussendlich aus Blech sein würde, war von vornherein klar. Denn schon sein Vater spielte Trompete im Musikverein. Nach Abi und Ausbildung kam der junge Koblenzer mit seinem Waldhorn zum Ausbildungsmusikkorps nach Hilden.

Ein Soldat mit einem Waldhorn in der Hand neben einem Klavier vor einem goldenen Vorhang.

Das Waldhorn und das Klavier sind seine Instrumente – Feldwebel Christian J. ist Musikstudent am Ausbildungsmusikkorps Hilden

Bundeswehr/Deeke Werner

Bereits mit neun Jahren besuchte Feldwebel Christian J. die musikalische Früherziehung an der Musikschule in Koblenz. Im Alter von elf entdeckte er an einem Tag der offenen Tür die Liebe zum Waldhorn und begann eine Instrumentalausbildung: „Als ich das Horn in die Hand nahm, klappte es auf Anhieb. Das ist meistens so, wenn es mit einem Instrument direkt gut läuft, ist man angefixt. So war es auch bei mir und hält bis heute an.“ Anschließend hatte er regelmäßige Auftritte bei Veranstaltungen im kleinen Ensemble (Duos und Trios) und war langjähriges Mitglied im Sinfonieorchester der Musikschule. Sein Schlüsselerlebnis, die Musik zum Beruf zu machen, war ein Gemeinschaftskonzert des Musikvereins mit der Bundeswehr. Der damals 15-Jährige genoss die Proben und entschied sich anschließend zu einem Praktikum beim Heeresmusikkorps Koblenz: „Es war toll und hat mir unheimlich gut gefallen.“

„Doch erst was Handfestes lernen“

Doch bevor es mit der Musik so richtig losgehen sollte, hat Christian J. nach dem Abitur Schreiner gelernt. „Man kann mich gut gebrauchen“, scherzt der 28-Jährige gern. Er sei begabt für Holz und Blech. „Bevor ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe, wollte ich erst etwas Handfestes lernen“, erzählt der Rübenacher. Gesiegt hat aber das Metall, weshalb er sich nach der Ausbildung für ein FWDLFreiwilligen Wehrdienst Leistender entschied. Während dieser zwei Jahre in Koblenz, sammelte er viel Orchestererfahrung und bereitete sich passioniert auf die Eignungsprüfung beim Ausbildungsmusikkorps in Hilden vor. Im sogenannten musikfachlichen Basismodul erhielt er acht Monate intensiven Unterricht im Hauptfach, Klavier und Theorie, um die Aufnahmeprüfung an der Robert Schumann Musikhochschule in Düsseldorf erfolgreich bestehen zu können. Als das ebenfalls auf Anhieb geklappt hat, startete er 2020 als Jahrgangskamerad von Klarinettistin Mirijam G. das duale Musikstudium. Sein Nebeninstrument im Waldhornstudium ist das Klavier. Alles in allem nicht gerade kleine und günstige Instrumente. „Die Bundeswehr gibt uns eine tolle Chance, weil sie diese duale Musikausbildung mit Studium fördert. Die Instrumente werden gestellt, das wäre in meinem Fall der Wert eines Kleinwagens“, berichtet der Feldwebel. In der vorlesungsfreien Zeit im März ist er meist schnell verplant. Im vergangenen Jahr war es eine dreiwöchige Konzertreise. Mal sehen, was in 2024 so ansteht. Eins ist jetzt schon klar, es wird wieder viel gute Musik dabei sein. Eine besonders enge Verbindung hat der gebürtige Koblenzer zur Kammermusik. In kleinerer Besetzung bis zehn Leute und verstärkt durch Solisten, musiziert er sehr gern. Aber auch im Orchester mit bis zu 60 Personen hört man das Waldhorn gut heraus, der charakteristische Klang ist unverkennbar.

Ein Soldat mit einem Waldhorn in der Hand steht vor einem Notenständer und übt.

In einem Übungsraum mit Spiegel kann Feldwebel Christian J. während des Spielens überprüfen, ob seine Körperhaltung richtig ist

Bundeswehr/Deeke Werner
von Anja Ticheloven  E-Mail schreiben

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