Als Sachverständiger Bundeswehrfahrzeuge prüfen
Als Sachverständiger Bundeswehrfahrzeuge prüfen
- Datum:
- Ort:
- Nordrhein-Westfalen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Oberstleutnant Gerald Högner ist amtlich anerkannter Sachverständiger für den Kraftfahrzeugverkehr der Bundeswehr, kurz aaS. Zu seinen Aufgaben gehören Gutachten zur Erteilung von Betriebserlaubnissen für Fahrzeuge oder Bauartgenehmigungen für Fahrzeugteile nach den gesetzlichen Vorgaben. Er begutachtet, bewertet und prüft, ob ein Fahrzeug von und bei der Bundeswehr in den Verkehr gebracht werden kann. Diese Aufgabe erfüllt er als Angehöriger des Zentrums für Kraftfahrwesen der Bundeswehr (ZKfWBw) - das militärische Pendant Kraftfahrtbundesamt.
Högner war zum Beispiel schon früh in die Planung und Entwicklung des neuen Ungeschützten Transportfahrzeuges (UTFungeschütztes Transportfahrzeug) eingebunden. Hier brachte er sowohl seine Expertise als Ingenieur, als auch als einsatzerfahrener Offizier in das Projekt ein: „Ziel ist, den Besatzungen das bestmögliche Fahrzeug an die Hand zu geben“, erklärt der Sachverständige. Für die Bundeswehr gehöre dazu auch die modernste Ausstattung der LKWs, etwa mit einem Antiblockiersystem, das auch im Gelände zuverlässig funktioniere, oder mit einem vollautomatischen Getriebe an einem aktuellen Triebwerk. „Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer der Bundeswehr sollen weitestgehend von komplexen Bedienungen befreit werden“, sagt Högner, „um sich auf ihre Hauptaufgabe, das Fahren, zu konzentrieren.“
Circa 180 anerkannte Sachverständige gibt es in der Bundeswehr, verteilt auf die gesamte Republik. Von diesen sind neun in der Begutachtung von Fahrzeugen eingesetzt. Die anerkannten Sachverständigen müssen nicht nur technisch fit sein. Für ihren Auftrag brauchen sie umfassende Kenntnisse der Verkehrsvorschriften, der Rechtsvorschriften für den Bau, den Betrieb und die Zulassung von Fahrzeugen sowie der besonderen militärischen Bestimmungen. Selbst Versicherungsfragen gehören zum Anforderungsprofil der technischen Spezialisten. „Von unschätzbarem Wert für meine Arbeit ist aber die praktische und die Einsatzerfahrung“, sagt Oberstleutnant Högner. Er will als „Schnittstelle“ zwischen den Herstellern und Beschaffern von Fahrzeugen und der Truppe verstanden werden. „Nur mit Erfahrung lassen sich der Bedarf unserer Soldaten und deren Anforderungen an einen Lastkraftwagen zuverlässig beurteilen.„ Und schließlich sind es auch die Sachverständigen der Bundeswehr, die den Ausbildungseinrichtungen bei der Konzeption und Durchführung von Lehrgängen bis hin zur Prüfung, zur Hand gehen. „Langweilig wird es nie“, sagt Högner. „Schließlich müssen wir die Truppe mobilmachen.“