Feldjäger
23 Feldjägerdienstkommandos bundesweit stellen sicher, dass die Militärpolizei der Bundeswehr rund um die Uhr erreichbar und einsatzbereit ist. Von der Öffentlichkeit werden Feldjäger vor allem mit dem Militärischen Ordnungs‐ und Verkehrsdienst in Verbindung gebracht – das ist aber längst nicht alles, worauf die Feldjägertruppe spezialisiert ist.
Was machen die Feldjäger?
Auf Streife im Bahnhof oder Zug, während der Kontrolle und Regulierung des militärischen Straßenverkehrs: Die Überwachung der militärischen Ordnung ist ständiger Auftrag der Frauen und Männer der Feldjäger. Dazu gehören auch disziplinarische Ermittlungen bei Verstößen von Soldaten und Soldatinnen und Gewahrsamnahme. In Tatort- und Spurensicherung sind Feldjäger dazu auch ausgebildet. Zugleich gibt es eine Feldjäger‐Notruf‐Hotline für Soldaten und Soldatinnen, die Hilfe benötigen. Militärpolizistinnen und -polizisten kommen daneben im Objektschutz – zum Beispiel bei der Absicherung von Bundeswehr-Veranstaltungen – bis hin zur Kontrolle von Menschenmengen und gewalttätigen Ausschreitungen, aber auch bei protokollarischen Anlässen mit der Motorradeskorte zum Einsatz.
Feldjäger sind in allen Einsätzen gefordert
Kein Auslandseinsatz der Bundeswehr ohne Feldjäger: Ob an Land, auf See oder bei Rettungs‐ und humanitären Hilfseinsätzen – außerhalb Deutschlands haben Feldjägerkräfte dieselben Aufgaben wie im Inlandsdienst. Dabei verlagert sich je nach Einsatzgebiet der Schwerpunkt etwa auf den Bereich des Personenschutzes für hochrangige Militär- oder beispielsweise NATONorth Atlantic Treaty Organization-Vertreterinnen und -vertretern oder Ermittlungen infolge von Anschlägen oder Unglücksfällen. Im internationalen Einsatz ist die Zusammenarbeit mit der Militärpolizei anderer Nationen und den lokalen Behörden und Organisationen, die mit Sicherheitsaufgaben betraut sind, stets sehr eng. Bei entsprechenden Rechtsgrundlagen können Feldjäger auch mit polizeilichen Aufgaben im Einsatzland betraut werden.
Wie tragen die Feldjäger zur Bündnisverteidigung bei?
Innerhalb von Deutschland und im Ausland: Wenn die Bundeswehr Operationen plant, sind von Anfang an die Feldjäger an der Planung und Umsetzung beteiligt. Denn die Militärpolizei ist ein sogenannter „Joint Enabler“, unterstützt also teilstreitkräfteübergreifend. Die Feldjäger regeln in Deutschland den Verkehr bei militärischen Verlegungen aller Teilstreitkräfte (Heer, Luftwaffe und Marine) oder von NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern. Sie schaffen dadurch die Voraussetzungen für einen sicheren Transport von Mensch und Maschine. Dabei nutzen sie ein bereits erkundetes „Verkehrsleitnetz“ und sorgen so mit dafür, dass die eingesetzte Truppe sicher im Einsatzraum eintrifft. Außerdem übernehmen sie Sicherungsaufgaben wie den Personenschutz oder die Absicherung von Konvois. Mit ihren spezialisierten Diensthunden können sie beispielsweise Sprengstoff aufspüren.
Auch im Einsatzraum ist die Militärpolizei eine wichtige Stütze der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisverteidigung. Sie gewährleistet mit ihren Unterstützungsleistungen die Operationsfreiheit vor Ort, damit sich alliierte Kräfte frei bewegen können. Überdies sorgen die Feldjäger für die Folgeversorgung im Einsatzgebiet. Deshalb stellt die deutsche Militärpolizei Kräfte an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke: Für die von enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) Battle Group in Litauen, für die „NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force„ (NRFNATO Response Force), die schnelle Eingreiftruppe der NATONorth Atlantic Treaty Organization und auch für die Speerspitze der NATONorth Atlantic Treaty Organization, die „Very High Readiness Task Force“ (VJTFVery High Readiness Joint Task Force).