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Bündnisverteidigung

Zentrale Unterstützer machten Quadriga möglich

Zentrale Unterstützer machten Quadriga möglich

Datum:
Ort:
Europa
Lesedauer:
3 MIN

Die Bundeswehr ist ein verlässlicher Partner der NATO. Das hat sie bei Steadfast Defender 2024 – dem größten Manöver des Bündnisses seit 1988 – bewiesen. Bei Quadriga 2024, dem deutschen Anteil dieser Großübung, übten mehr als 1.000 deutsche Soldatinnen und Soldaten der zentralen Unterstützungskräfte gemeinsam mit multinationalen Streitkräften den Bündnisfall.

Mehrere Personen im Schutzanzug reinigen Militärfahrzeuge.

Gut geschützt arbeiten die Soldatinnen und Soldaten der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr bei der Dekontamination von Fahrzeugen und Personen. Auch bei der Großübung Quadriga waren sie dabei.

Bundeswehr/Susanne Hähnel

Die unterstützenden Fähigkeiten sind unerlässlich für jeden Einsatz der Bundeswehr. So auch bei Quadriga 2024. Denn der Erfolg militärischer Übungen und Operationen hängt maßgeblich von der Logistik, der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr und den Feldjägern ab. Die Basis muss funktionieren – zu jeder Zeit, bei jedem Wetter, weltweit und auch unter widrigen Bedingungen – um kriegstüchtig zu sein. Natürlich gehören auch die Unterstützungsleistungen der Sanität zu diesem Portfolio. Auch deshalb wird die Bundeswehr einen zentralen Unterstützungsbereich aufstellen, der aus der Streitkräftebasis und dem Sanitätsdienst gebildet wird.

Der Einsatz der Möglichmacher bei der Großübung begann bereits Anfang März mit dem strategischen Seetransport von 100 Fahrzeugen und 60 Containern der Gebirgsjägerbrigade 23 von Emden nach Sørreisa in Norwegen. Rund 1.400 Tonnen Material verschifften die Logistikprofis zum 2.000 Kilometer entfernten Polarkreis. Dabei griffen alle Zahnräder reibungslos ineinander und wenn mal eines hakte, wurde schnell eine Lösung gefunden.

1.200 Kilometer durch vier Länder

Auch beim Nachschub waren wieder die Fertigkeiten der Logistikexpertinnen und -experten gefragt. Sie brachten ihre Ladung sicher, pünktlich und zuverlässig ans Ziel. Beim Übungsteil Safety Transport brachten die „Loggis“ im Mai gemeinsam mit ungarischen Streitkräften Material der Fallschirmjäger zur größten Luftlandeübung seit Jahrzehnten. Es ging von Süddeutschland über Tschechien und die Slowakei zunächst nach Ungarn und von dort weiter nach Rumänien. 

Die Aufgabe lautete Verlegen und Versorgen, das heißt: Frachtbestimmungen und Zollformalitäten von fünf Staaten einhalten, Marschkredite ausweisen, Betankungen sowie technische Checks auf dem Weg organisieren, die Mannschaft mit Unterkünften und Verpflegung versorgen – eine Mammutaufgabe, die partnerschaftlich bewältigt wurde. Ungarn und Deutsche sind seit rund zehn Jahren ein eingespieltes Team bei Schwertransporten. Zusammenarbeit bringt weiter, auf sie kommt es in der Zeitenwende an.

Bundes- und weltweit sicher ans Ziel

Eine weitere wichtige Unterstützungsleistung erbrachten die Feldjäger auf deutschen und europäischen Straßen. Sie waren an sprichwörtlich allen Ecken und Enden im Einsatz – oder besser gesagt, an allen Ampeln und Knotenpunkten. Denn sie übernahmen die Überwachung und Führung des Verkehrsleitnetzes der Übung. Das bedeutet, die richtige Route für Fahrzeugmärsche finden und absichern, damit die einheimische Bevölkerung zum einen direkt gewarnt ist, „hier findet ein militärischer Transport statt“, und zum anderen wenig Beeinträchtigungen hinnehmen muss. 

Diese Kompetenz des sogenannten Real Life Supports umfasste auch die Begleitung der Konvois alliierter Streitkräfte, zum Beispiel aus Großbritannien. Weiterhin unterstützten die Feldjäger die Pioniere bei Gewässerüberquerungen und übten selbstständig während der Teilübung Allied Spirit das Kriegsgefangenenwesen zusammen mit den Kräften des Heeres. Gemeinsam mehr erreichen, erfolgreich ausgeführt.

Mensch und Material kriegsbereit machen

Ebenfalls gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden vom Heer übte die ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr während der Teilübung Grand Quadriga in Litauen die Dekontamination von im Einsatz verseuchten Materialien und dem beteiligten multinationalen Personal. Das bedeutete, Geräte, Fahrzeuge und die Schutzanzüge der Soldatinnen und Soldaten von atomarer, biologischer oder chemischer Verunreinigung zu befreien. Darüber hinaus stand die Tierseuchenprophylaxe in Zusammenarbeit mit der Sanität auf der Agenda. Hier konnten die beiden Bereiche, die bald zum zentralen Unterstützungsbereich verschmelzen, gemeinsam zeigen, was sie können.

  • Ein Soldat hält eine grüne Flagge in der Hand während Militärfahrzeuge auf der Straße fahren.

    Verkehrsleitnetz für die Drehscheibe Deutschland und alliierte Streitkräfte: Die Feldjäger regeln den Verkehr für militärische Konvois im In- und Ausland.

    Bundeswehr/Lena Speckheuer
  • Ein Kran hievt einen Container auf einen Lkw

    Logistische Herausforderungen: Damit Material und Ausrüstung pünktlich am Ziel ankommen, sind umfangreiche Planungen notwendig. So muss beispielsweise der Kran zur Beladung zeitgerecht bereitstehen.

    Bundeswehr/Susanne Hähnel
  • Container und Kettenfahrzeuge auf dem Weg in den Schiffsbauch. Menschen in Warnwesten weisen ein.

    Strategischer Seetransport: 100 Fahrzeuge und 60 Container wurden von den „Loggis“ abgestellt und sicher „verlascht“ für den Weg ins 2.000 Kilometern entfernte Norwegen.

    Bundeswehr/Susanne Hähnel
von Anja Ticheloven  E-Mail schreiben

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