Wechsel an der Spitze des Militärmusikdienstes der Bundeswehr
Wechsel an der Spitze des Militärmusikdienstes der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Bonn
- Lesedauer:
- 5 MIN
Am 22. Februar 2022 wurde die Leitung des Militärmusikdienstes und des Zentrums Militärmusik der Bundeswehr, beides im Verantwortungsbereich der Streitkräftebasis, in einem feierlichen Apell in Bonn übergeben. Oberst Christoph Lieder übergab das Kommando an Oberst Thomas Klinkhammer.
Am 22. Februar fand auf dem Münchner Platz in der Liegenschaft Hardthöhe in Bonn die Übergabe des Militärmusikdienstes der Bundeswehr (MilMusDstBw) und des Zentrums Militärmusik der Bundeswehr (ZMilMusBw) statt. Der Amtschef des Streitkräfteamtes, Generalmajor Franz Weidhüner, übergab während des feierlichen Appells die Leitung des MilMusDstBw und des ZMilMusBw von Oberst Christoph Lieder an seinen Nachfolger Oberst Thomas Klinkhammer. Gleichzeitig wurde Oberst Lieder mit Ablauf des 31. März und einer Dienstzeit von 44 Jahren und neun Monaten in den wohlverdienten Ruhestand versetzt.
Die militärische Zeremonie wurde musikalisch vom Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg unter der ebenfalls neuen Leitung von Oberstleutnant Christian Weiper umrahmt. Der teilnehmende Fahnenzug des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung dokumentierte die enge Verbundenheit des Protokollarischen Dienstes der Bundesrepublik mit der Militärmusik. Als darüber hinaus angetretene Truppe repräsentierten die Leiter:innen der Musikeinheiten und der Stab des ZMilMusBw die insgesamt rund 1.000 Angehörigen des musikalischen Fachdienstes der Bundeswehr.
Unter den 140 Gästen aus Militär und Gesellschaft waren auch der ehemalige Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung und seine Frau.
„Militärmusik ist Teil der Seele der Bundeswehr“
Damit fasste der scheidende Leiter Oberst Lieder die Bedeutung und den emotionalen Wert von Musik für Menschen und speziell für die Identität der Bundeswehr zusammen. Nach über vier Jahrzehnten als Soldat und Militärmusiker verabschiedete er sich sichtlich berührt von „seinem“ Militärmusikdienst: „Ich bin dankbar für das, was ich erreichen durfte bei der Bundeswehr, was ich erreichen durfte für die Sache, für die mir anvertrauten Menschen, aber auch für mich selbst.“
Oberst Lieder hatte seit dem 17. Februar 2016 die Leitung des MilMusDst und des ZMilMusBw inne.
Nach seinem Kapellmeisterstudium an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf war er stellvertretender Chef des Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Siegburg, Chef des Musikkorps der 1. Gebirgsdivision in Garmisch-Partenkirchen und danach über 14 Jahre Chef des Heeresmusikkorps 7 in Düsseldorf. Ab Januar 2008 war er Bandleader der Big Band der Bundeswehr. Mit dem Orchester war er mehrmals live bei „TV total“ und viele Male im „ZDF-Fernsehgarten“ zu Gast. Im Oktober 2012 wechselte er zum Zentrum Militärmusik der Bundeswehr, wo er die Aufgabe des stellvertretenden Leiters übernahm.
Neuer Leiter bestens auf die Aufgabe vorbereitet
General Weidhüner, der Amtschef des Streitkräfteamtes, in dessen Kommandobereich sich der gesamte Militärmusikdienst befindet, dankte zunächst Oberst Lieder für seinen langjährigen Dienst und sein Engagement sowie seine vielfältigen Tätigkeiten. „Für die geleisteten Dienste und Ihr besonderes Engagement als ‚Chef der Militärmusik‘ danke ich Ihnen ausdrücklich und wünsche Ihnen alles erdenklich Gute für den neuen Lebensabschnitt. Well done!“ Ebenso richtete er das Wort an den neuen Leiter, Oberst Klinkhammer, und wies auf dessen vielfältige Stationen als Offizier in der Militärmusik hin, die ihm in mehr als 40 Jahren Dienstzeit einen reichen Erfahrungsschatz gebracht hätten: „Herr Oberst Klinkhammer, in wenigen Minuten werden Sie Herrn Oberst Lieder als ‚Chef der Militärmusik‘ nachfolgen. Eine Verwendung, die aus meiner Sicht sicherlich als besonders herausfordernd zu bezeichnen ist und für die ich Sie vor allem aufgrund Ihrer vorgenannten erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse rund um die Militärmusik als ausgezeichnet vorbereitet sehe“, sagte General Weidhüner.
Oberst Klinkhammer äußerte nach dem Appell seine Freude über das ihm übertragene Amt und versicherte: „Ich gehe mit einer gehörigen Portion Respekt, aber mindestens genauso viel Optimismus und Zuversicht an die Aufgaben heran.“
Neuer Leiter Militärmusikdienst und Zentrum Militärmusik
Oberst Thomas Klinkhammer, Jahrgang 1961, ist verheiratet, hat zwei Kinder, zwei Enkel und stammt aus einer musikalischen Familie. Sein Großvater leitete den ältesten Musikverein in Rheinland-Pfalz und sein Vater war Berufsmusiker. Im Alter von sieben Jahren begann seine musikalische Ausbildung an der Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf, zunächst mit musikalischer Früherziehung, dann im Hauptfach Klavier und später an der Klarinette. Nach dem Abitur am Eifelgymnasium in Neuerburg 1980 meldete er sich als Freiwilliger zur Bundeswehr und begann im darauffolgenden Jahr ein Kapellmeisterstudium mit den Hauptfächern Dirigieren (Klasse Prof. Wolfgang Trommer) und Klavier (Klasse José Luis Prado) an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. 1985 legte er das Kapellmeisterdiplom ab. Nach dem Einheitsführerlehrgang an der Offizierschule des Heeres in Hannover wurde er in der Funktion des stellvertretenden Chefs (2. Musikoffizier) in verschiedenen Musikkorps eingesetzt, unter anderem beim damaligen Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Siegburg. Hier war er neben Protokolleinsätzen auf Kompanieebene auch für das Kammerorchester, einem Ensemble hochbegabter wehrpflichtiger Streicher, verantwortlich. Anschließend wurde ihm die Leitung des Musikkorps der 1. Luftlandedivision, des damaligen Heeresmusikkorps 9 in Stuttgart, übertragen. Von 1992 bis 2003 führte er das in Koblenz beheimatete Heeresmusikkorps 300 (heute Heeresmusikkorps Koblenz). Seit 2003 ist er in der Organisation und Verwaltung des Militärmusikdienstes der Bundeswehr tätig, zunächst im Dezernat Militärmusik des Streitkräfteamtes dann im Zentrum Militärmusik, im Bereich Weiterentwicklung, danach als stellvertretender Leiter.Mit der nunmehr übertragenen Aufgabe des Leiters ZMilMusBw trägt er die fachdienstliche sowie truppendienstliche Verantwortung für cirka 1.000 Soldatinnen und Soldaten, die sich auf das Zentrum Militärmusik sowie auf die 15 Musikeinheiten der Bundeswehr verteilen.
Weitere Wechsel im Militärmusikdienst
Personalveränderungen im Bereich der Offiziere des Militärmusikdienstes:
- Der Leiter des Militärmusikdienstes und Leiter des Zentrums Militärmusik der Bundeswehr in Bonn, Oberst Christoph Lieder, wurde am 22. Februar 2022 vom Kommando über das Zentrum Militärmusik entbunden und mit Ablauf des 31. März 2022 in den Ruhestand versetzt.
- Ihm folgte Oberst Thomas Klinkhammer (bisher stellvertretender Leiter) auf dem Dienstposten des Leiters Militärmusikdienst und Zentrum Militärmusik nach.
- Als Nachfolger von Oberst Klinkhammer wurde Oberstleutnant Christoph Scheibling am 22. Februar 2022 mit den Aufgaben des stellvertretenden Leiters Militärmusikdienst und Zentrum Militärmusik betraut.
- Oberstleutnant Scheibling wurde zuvor am 18. Februar 2022 von der Führungsverantwortung als Leiter des Musikkorps der Bundeswehr in Siegburg entbunden. Ihm folgte Oberstleutnant Christian Weiper.
- Oberstleutnant Weiper wurde am 16. Februar 2022 als Leiter des Luftwaffenmusikkorps Münster verabschiedet. Auf diesem Dienstposten folgte ihm Hauptmann Alexander Kalweit, vorher 2. Musikoffizier beim Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Berlin, nach.
- Hauptmann Holger Kolodziej (bisher 2. Musikoffizier Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr, Garmisch-Partenkirchen) wurde ab Februar 2022 als 2. Musikoffizier beim Stabsmusikkorps der Bundeswehr eingesetzt.
- Am 15. Februar 2022 wurde Fregattenkapitän Friedrich Szepansky vom Kommando über das Marinemusikkorps Kiel entbunden und mit Ablauf des 31. März 2022 in den Ruhestand versetzt. In seiner Nachfolge wurde Kapitänleutnant Inga Hilsberg mit der Führung des Marinemusikkorps Kiel beauftragt.
- Am 13. Dezember 2021 wurde Oberstleutnant Lutz Bammler von der Führung des Heeresmusikkorps Ulm entbunden. Sein Nachfolger als Leiter des Heeresmusikkorps Ulm ist seitdem Hauptmann Dominik Koch (vorher dort 2. Musikoffizier).
-
Facebook Regional