Von Anfang an auf Logistik geprägt
Von Anfang an auf Logistik geprägt
- Datum:
- Ort:
- Osterholz-Scharmbeck
- Lesedauer:
- 3 MIN
Mit der Reform der Offizierausbildung werden Nachwuchsführungskräfte seit Sommer 2020 früh an die jeweilige Truppengattung herangeführt. Die Logistikschule der Bundeswehr übernimmt die Ausbildung des logistischen Führungsnachwuchses im Fahnenjunkerlehrgang.
Seit der Umstellung der Offizierausbildung im Heer, sollen Offizieranwärterinnen und -anwärter der Bundeswehr unmittelbar nach ihrer Grund- und Spezialgrundausbildung in den jeweiligen Truppengattungen, näher an der Praxis ausgebildet werden. An der Logistikschule werden ihnen im Fahnenjunkerlehrgang die beruflichen Grundlagen eines militärischen Führers in den Werdegängen Nachschub und Transport, also der Truppengattung Logistik, vermittelt. Zeitversetzt werden hier für jeden Offizieranwärterjahrgang zwei dieser Lehrgänge durchgeführt: Eine Hälfte des zukünftigen logistischen Führungspersonals kommt direkt nach der Grund- und Spezialgrundausbildung an die Logistikschule. Rund 15 Wochen später gehen die Soldatinnen und Soldaten zur Sprachausbildung an die Offizierschule des Heeres nach Dresden. Die zweite Hälfte geht erst nach Dresden.
Von Anfang an auf Logistik
Der Fahnenjunkerlehrgang ist ein sogenannter Laufbahnlehrgang, der die Offizieranwärterinnen und -anwärter realitätsnah auf ihre späteren Aufgaben als Führungskraft, Ausbilder und Erzieher vorbereitet sowie truppengattungsspezifisch prägt. „Dabei sollen sie Führungskompetenzen entwickeln und erweitern. Wir wollen ihnen zeigen, welche Auswirkungen eine funktionierende Logistik hat“, erklärt Oberleutnant Mario L.
Der Lehrgang ist geprägt durch zahlreiche Stunden in Unterrichten, auf dem Standortübungsplatz und der Standortschießanlage.
Die Offizieranwärterinnen und -anwärter haben Aufträge auszuwerten und umzusetzen, Ausbildungen zu planen und durchzuführen. Prüfungen im Wehrrecht, Lehrproben in Waffen- und Geräteausbildung und eine Gruppenlehrprobe in einem logistischen Schwerpunktthema stehen auf dem Plan. „Oft habe ich mich von Tag zu Tag gehangelt“, erinnert sich Stabsgefreite Sophie S., eine Anwärterin.
Begeisterung schaffen
„Bereits in der ersten Woche bekommen die Lehrgangsteilnehmenden Gruppenarbeitsaufträge, eine Art Auftragszettel“, erzählt Mario L. „Darauf stehen ein logistisches Schwerpunktthema, das Ausbildungsziel und die zu nutzenden Vorschriften.“ Dieser praktische Teil wird von den Anwärterinnen und Anwärtern frei und selbständig erarbeitet sowie im späteren Lehrgangsverlauf als Lehrprobe vorgetragen. Die Gruppe, unter der Leitung von Anwärterin Fähnrich Svea P., beispielsweise hatte sich in das Thema Erkundung einzuarbeiten, diese in einer vorgegebenen Ortschaft durchzuführen und als Ergebnis einen praktischen Unterricht zu diesem Thema vor dem Rest des Hörsaals zu halten. Svea P. erinnert sich noch sehr genau daran, wie sie mit ihren Kameraden die umfangreichen Vorschriften studiert hat, um überhaupt in das Thema zu kommen. „Als Gruppenführerin hatte ich den Hut auf. Deshalb habe ich das Konzepte erstellt und grobe Inhalte festgelegt, die dann in Einzelleistung von meinem Team ausgearbeitet wurden. Auch die grobe Planung des Tages, an dem wir die Lehrprobe halten sollten, war Aufgabe der Gruppenleitung.“ An dem Tag selbst habe sie sich aufgrund der sehr guten Vorbereitung wohl gefühlt. Auch ihre Kameraden seien stolz auf ihre Leistung gewesen.
Ein Meilenstein in der Anwärterlaufbahn
Mit Bestehen des Fahnenjunkerlehrgangs, erhalten die Offizieranwärterinnen und -anwärter ihr sogenanntes Offizierpatent, den Offizierbrief. Er ist Nachweis über die Befähigung und Voraussetzung, Offizier werden zu können. „In den letzten 15 Wochen sind sie wichtige Schritte auf dem Weg zum Offizier gegangen“, erinnert Oberstleutnant Stephan A. Er ist Chef der Inspektion des anspruchsvollen Lehrgangs und weiß, dass die Übergabe der Offizierbriefe ein entscheidender Schritt ist: „Das ist der Grundstein für die weitere Karriere.“ Auch Stabsgefreiter Sophie S. lässt die vergangenen Wochen bei der Übergabe des Offizierbriefes voller Stolz Revue passieren: „Ich habe diese Hürde gemeistert und bin einen großen Schritt weiter.“ Das gilt auch für viele ihrer Kameradinnen und Kameraden. Für Fähnrich Svea P. sei der Offizierbrief die Eintrittskarte ins Studium. “Es ist die Tür zu einem Beruf voller Herausforderungen, Abwechslungen und Verantwortung, welche ich in meinen Augen in keinem anderen Beruf finden würde“, ergänzt ihr Kamerad Hauptgefreiter Alexander R.
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