Transport rollt! Munition für Bundeswehr in Litauen
Transport rollt! Munition für Bundeswehr in Litauen
- Datum:
- Ort:
- Saarland
- Lesedauer:
- 3 MIN
Dieser Tage ist viel los im Munitionslager Eft-Hellendorf an der deutsch-luxemburgischen Grenze: Insgesamt 17 Fahrzeuge vom Logistikbataillon 161 aus dem niedersächsischen Delmenhorst sind zu Gast im Saarland. Der Auftrag für die Logistik-Profis der Streitkräftebasis: Munition schnell und sicher zur NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission EFP nach Litauen transportieren.
Die Verstärkungskräfte für die Enhanced Forward Presence (EFP)-Battlegroup der NATONorth Atlantic Treaty Organization in Litauen benötigen unter anderem Munition für die mitgeführten Panzerhaubitzen 2000. Sie kommt aus dem Munitionslager Eft-Hellendorf, welches zum Munitionsversorgungszentrum Süd gehört. Der Munitionstransport wurde in kürzester Zeit ausgeplant, die Kommissionierung der Munition umgesetzt und die Abholung zwischen dem Munitionsversorgungszentrum und den mobilen Logistiktruppen der Bundeswehr koordiniert. Durch die enge Verzahnung der einzelnen Dienststellen der Streitkräftebasis ist eine schnelle Bereitstellung und ein sicherer Abtransport möglich.
Anreise bereits am Vortag
Die angeforderten Transportkapazitäten stellt das Logistikbataillon 161 im niedersächsischen Delmenhorst bereit. Da dieses aber mehr als 500 Kilometer vom Munitionslager im saarländischen Eft-Hellendorf entfernt liegt und bei einem solch langen Straßenmarsch auf die Lenk- und Ruhezeiten geachtet werden muss, sind die Transportsoldatinnen und -soldaten mit ihren Transportfahrzeugen bereits einen Tag früher angereist.
Nach rund zehn Stunden auf der Straße sind die Logistik-Profis sichtlich zufrieden, ihre Fahrzeuge samt Anhänger sicher im Munitionslager abstellen zu können. Sie schlafen in Feldbetten in einer beheizten Halle des Munitionsdepots.
Innerhalb weniger Stunden bis zu 240 Tonnen verladen
Am nächsten Morgen heißt es für alle Beteiligten früh aufzustehen. Am zweiten Tag des insgesamt über 2.200 Kilometer langen Straßenmarschs gilt es nicht nur weitere rund 400 Kilometer zu fahren, sondern die Transportfahrzeuge zunächst mit den fertiggepackten Munitionscontainern zu beladen und diese auf den Ladeflächen zu sichern.
Die Fahrzeugbesatzungen sowie das Team vom Munitionslager Eft-Hellendorf arbeiten dabei eng und effizient zusammen, so dass innerhalb nur weniger Stunden alle 24 Munitionscontainer verladen und damit bis zu 240 Tonnen Material umgeschlagen sein werden.
Nächste Etappe mit Feldjägerbegleitung
Unmittelbar vor der Abfahrt lässt der verantwortliche Marschgruppenführer noch einmal seine Soldatinnen und Soldaten im technischen Bereich des Munitionsdepots antreten. Bei der anschließenden Befehlsausgabe verteilt er den sogenannten „Marschkredit“ an die Besatzungen, ordnet seine Transportteams einer bestimmten Position im Marschband zu und weist noch einmal alle auf Besonderheiten der Marschstrecke hin. Mit den Worten „meine Absicht ist es, in genau 30 Minuten diese Liegenschaft zu verlassen“, endet die Befehlsausgabe, und alle begeben sich zu ihren Fahrzeugen. Bis zum genannten Zeitpunkt muss das gesamte Gepäck sowie die Verpflegung sicher auf den Fahrzeugen verstaut und die Abmarschbereitschaft für alle hergestellt sein. Ab diesem Zeitpunkt sind auch die Feldjägerstreifen vom Feldjägerdienstkommando in Mainz vor Ort, da die Transporter jetzt mit Munition beladen sind. Sie werden den Munitionstransport nun nicht mehr aus den Augen lassen und bis zur Landesgrenze von Hessen absichern. Dort endet ihr Zuständigkeitsbereich, und die Kameradinnen und Kameraden vom Feldjägerdienstkommando in Fritzlar übernehmen die Fahrzeugkolonne und begleiten diese bis zum nächsten Sammelraum.
Umfangreiche Vorbereitungen im Vorfeld der Verladung
Zeitsprung: Um eine solch große logistische Leistung in so kurzer Zeit zu stemmen, war eine exakte Planung und Koordinierung nötig. So galt es unter anderem die benötigte Munition zur Ausgangsuntersuchung zu schicken und anschließend containerweise zusammenzustellen, damit diese auch möglichst effizient transportiert werden kann.
Nach diesen vorbereitenden Maßnahmen mussten die Munitionscontainer gemäß den geltenden Vorschriften befüllt und abgesichert werden. Dazu kamen einige Tage vor der Verladung auf die Transportfahrzeuge der mobilen Logistik-Truppe rund 30 Angehörige des Munitionsversorgungszentrum Süd sowie des Munitionslagers Eft-Hellendorf im sogenannten „gefährlichen Betriebsteil“ des Lagers zusammen. Dort wurde dann bei eisigen Temperaturen um den Gefrierpunkt die angeforderte Munition – im Schwerpunkt Artilleriemunition sowie die dazugehörigen Treibladungen – kommissioniert und auf die bereitstehenden Container verteilt. So wurden innerhalb eines Arbeitstages durch eine starke Teamleistung 24 Munitionscontainer mit insgesamt 18 Tonnen Explosivstoffmasse beladen und gemäß den Ladungsbestimmungen gesichert.
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