Transport-Feldwebel beim Logistikbataillon
Transport-Feldwebel beim Logistikbataillon
- Datum:
- Ort:
- Kümmersbruck
- Lesedauer:
- 3 MIN
Ziemlich beste Kameraden: Hauptfeldwebel Daniel Aiden und Feldwebel Thomas Dobmeier sind Transport-Feldwebel in der Transportkompanie des Logistikbataillon 472 im oberpfälzischen Kümmersbruck. Große Fahrzeuge sind ihre Leidenschaft.
Fußball – diese Leidenschaft teilen sie. Nur ist Hauptfeldwebel Daniel Aiden Fan des FCFinanzen und Controlling Bayern München und Feldwebel Thomas Dobmeier hält dem TSV 1860 München die Treue. Gerade in Bayern wäre das ein Grund, sich gegenseitig zu meiden, aber Dobmeier lacht den ihm gegenübersitzenden Kameraden an: „Gegensätze ziehen sich an!“ Die beiden sind Transport-Feldwebel beim Logistikbataillon 472 im oberpfälzischen Kümmersbruck. Große, schwere Fahrzeuge sind ihre berufliche Leidenschaft. Aiden und Dobmeier sind beim Logistikbataillon beide als Gruppenführer in der 5. Kompanie, der Transportkompanie, eingesetzt. Sie bilden Soldatinnen und Soldaten an den speziellen Fahrzeugen der Transportkompanie aus – den großen Lastwagen „Multi“, Trakker, „Tonner“ oder Straßentankwagen. Ausbildung, Übungen und echte Transporte, in Kümmersbruck, bei multinationalen Übungen oder im Einsatz – das bringen sie mit ihren Gruppen auf die Straße. Nach getaner Arbeit sitzen sie gerne beisammen und fachsimpeln für Lastwagen ebenso wie Fußball.
Damit der Nachschub rollt
„Lange Fahrzeuge fahren und beladen, mit den verschiedenen Systemen arbeiten – das macht Spaß“, sagt Feldwebel Thomas Dobmeier. Der gebürtige Oberpfälzer hat sich schon als Junge für Lastwagen begeistert. Seit 2002 ist er in Kümmersbruck und hat dort in „seiner“ Transportkompanie, die „Container-Gruppe“ aufgebaut. Lastwagen, die Container transportieren können, sind nun sein Spezialgebiet. Dazu gehören auch Hafenumschlag, Transport von Stückgut, fahrerische Anforderungen. Vom Prüfen der Ladepapiere bis zum technischen Dienst am Fahrzeug, wenn der Auftrag erfüllt ist – die Transport-Feldwebel sorgen dafür, dass der Nachschub rollt.
Steckenpferd: Gefahrguttransport
„Mir gefällt die Abwechslung“, sagt Dobmeier über seinen Job, und Hauptfeldwebel Daniel Aiden nickt. Aiden ist als Gruppenführer mit seinen Kameradinnen und Kameraden zuständig für den Wechsellader MAN „Multi“. Er kommt ins Schwärmen, wenn er über das Fahrzeug spricht: „bemerkenswert flexibel“ sei der Lkw, „fürs Gelände gemacht, damit er den Kampftruppen folgen kann“. Aiden ist gelernter Speditionskaufmann und hat schon während seines Grundwehrdienstes entschieden, „dass ich lange bei der Bundeswehr bleiben werde“. Seit 2013 ist der gebürtige Münchner in Kümmersbruck stationiert und auch privat in der Oberpfalz heimisch geworden. „Mein Steckenpferd ist der Gefahrguttransport“, erzählt Hauptfeldwebel Aiden.
Profitipps weitergeben
Fahrerisches Können auf der Straße und im Gelände, technische Kenntnisse und viele Profi-Tipps für den Alltag: Dobmeier und Aiden haben vieles von älteren, erfahrenen Transport-Feldwebeln gelernt. Heute geben sie all das gerne an jüngere Kameradinnen und Kameraden weiter. So nutzen sie einen freien Vormittag bei der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Übung „Capable Logistician“ im polnischen Drawsko Pomorskie, um die Möglichkeiten und Grenzen des „Multi“ in sandigem Gelände auszuloten. Die Abfahrt über einen Abhang mit lockerem Sand sieht spektakulär aus und der Fahrer braucht beim ersten Mal etwas Mut. Mit Vertrauen in die beiden Feldwebel, die ihm im richtigen Moment „Gas geben“ oder „Bremsen!“ zurufen, gelingt die Abfahrt ganz geschmeidig.
Ziemlich beste Kameraden
Wie Transporte im Einsatz funktionieren, das haben beide Transport-Feldwebel schon mehrfach erlebt. In Afghanistan waren sie beide für geschützte Transporte eingesetzt. Für knapp fünf Monate teilten sich die Kümmersbrucker Transport-Feldwebel Aiden und Dobmeier im Winter 2016/17 einen Wohncontainer in Mazar-e-Sharif / Afghanistan. Dass sie sich gut ergänzen und sich aufeinander verlassen können wussten sie schon von daheim. Auf Stube im Einsatz mussten sie allerdings eine Regel aufstellen: Keiner der beiden durfte einen Wimpel seines Fußballvereins aufhängen. Nicht, dass die Kameradschaft plötzlich eine Ecke bekommt.
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