Streitkräftebasis
Logistik für die NRFNATO Response Force

Starker Pegasus – RSOMReception, Staging, Onward Movement Prozess bei Feldeinsatzübung

Starker Pegasus – RSOMReception, Staging, Onward Movement Prozess bei Feldeinsatzübung

Datum:
Ort:
Niedersachsen
Lesedauer:
5 MIN

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Die Logistikexpertinnen und -experten des in Delmenhorst stationierten Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement haben ihre erste Feldeinsatzübung absolviert. Die Übung umfasst den kompletten RSOMReception, Staging, Onward Movement-Prozess. Insgesamt waren knapp 1.000 Soldatinnen und Soldaten an fünf Standorten an dem Manöver beteiligt.

Ein Bergepanzer steht vor einem Schwerlasttransporter. Soldaten geben dem Fahrer des Bergepanzers Handzeichen.

Die Soldatinnen und Soldaten des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement übten das Be- und Entladen eines Schwerlasttransporters mit einem Bergepanzer

Bundeswehr/Deeke Werner

Bei der Übung „Starker Pegasus“ wird der gesamte RSOMReception, Staging, Onward Movement-Prozess in einer zweiwöchigen Feldeinsatzübung geprobt. Feldeinsatzübung ist hierbei buchstäblich zu nehmen, nichts wird theoretisch durchgedacht, alles wird im Felde praktisch gemacht. „Ich habe eine riesen Vorfreude auf die erste Feldeinsatzübung unseres Logistikbataillons“, drückt Oberstleutnant Tobias Schmidt, Kommandeur des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement, seinen Stolz und seine Begeisterung vor Übungsbeginn aus. Das Manöver an sich ist schon eine logistische Meisterleistung, schließlich findet es an fünf unterschiedlichen Standorten im norddeutschen Raum statt. Der Name der Übung „Starker Pegasus“ hat nicht nur mythologische, sondern auch aktuelle Bedeutung: Der griechische Held Bellerophon flog auf Pegasus in den Kampf, so wie das Logistikbataillon 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement der Wegbereiter für multinationale Truppen auf dem Weg ins Einsatzgebiet ist.

Im erdachten Szenario, das der Übung zugrunde liegt, stehen zwei fiktive Länder am Rand einer gewaltsamen Auseinandersetzung. Einer dieser Staaten gehört dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnis an und wird im Verlauf des Szenarios angegriffen. Zeit also, für die Alliierten ihre Truppen zu mobilisieren und ins Einsatzland zu entsenden – per Luft, per See, per Land auf Schiene und Straße. Aber wer nimmt im Einsatzland das Material und Personal entgegen, wer sorgt dafür, dass alles reibungslos abläuft? Das Logistikbataillon 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement ist die Lösung!

Lufttransport: Aufnahme von Personal und Material am Flughafen

Mehrere Soldatinnen und Soldaten steigen durch die geöffnete Heckklappe eines militärischen Flugzeuges aus.

Die Truppe reist per Transportflugzeug A400M an und wird von den Expertinnen und Experten des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement in Empfang genommen

Bundeswehr/Deeke Werner

Es herrscht reges Treiben, wenn ein Transportflugzeug des Typs A400M am Fliegerhorst in Schortens landet. Heute sind die Spezialistinnen und Spezialisten des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement vor Ort und übernehmen die ankommenden Soldatinnen und Soldaten, aber auch das angelieferte Material.

Die übende Truppe wird direkt nach Ankunft im Flieger kurz eingewiesen. Mit dem Bus geht es in den extra eingerichteten Sammelraum zum Einschleusungsprozess. Hier durchlaufen die Soldatinnen und Soldaten mehrere Stationen, angefangen bei der ID-Card-Erstellung über die aktuelle Lageeinweisung im fiktiven Einsatzgebiet bis hin zur Gepäck-Übernahme. Auch ein Verpflegungsstand mit Snacks und Getränken steht bereit.

Gleichzeitig wird das Material am Flugzeug in Empfang genommen. Hier unterscheidet man zwischen persönlicher Ausstattung der ankommenden Truppe und zum Beispiel Fahrzeugen. Die persönliche Ausstattung wird zum Sammelraum gebracht, damit alle ihre persönlichen Sachen möglichst zeitnah zurückbekommen. Bis zu 1.600 Soldatinnen und Soldaten können so pro Tag „abgefertigt“ werden.
Vom Flugplatz geht es nach Rotenburg, wo extra eine Zeltstadt zur Unterbringung aufgebaut wurde - so wäre es im Einsatzland auch.

Seetransport: Be- und Entladung von Schiffen am zivilen Binnenhafen

Ein Lastkraftwagen hängt an einem Kran und wird in ein Schiff geladen

Reges Treiben am Binnenhafen in Brake: Die Soldatinnen und Soldaten des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement hoben einen LKW in ein Schiff

Bundeswehr/Deeke Werner

In Brake bietet sich ein ungewöhnlicher Anblick, denn die Bundeswehr übt mit allerhand Großgerät am Binnenhafen. Die Soldatinnen und Soldaten trainieren das sogenannte „LoLo-Verfahren“, bei dem es sich im Grunde um die Be- und Entladung eines Schiffes per Kran handelt, sprich „Lift on; Lift off“.
Zu diesem Zweck werden mehrere Ungeschützte Transportfahrzeuge in ein Schiff gehoben und auch wieder heraus. Nicht wirklich einfach, wenn man mit zwei Kränen parallel fast 15 Tonnen (LKW ohne Beladung) in die Höhe hievt und wieder herunterlässt. Durch die gelungene Unterstützung der Hafenbehörden und auch der Feuerwehr, bei der die Soldatinnen und Soldaten untergebracht waren, boten sich den Expertinnen und Experten des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement perfekte Bedingungen, um an ihren Fähigkeiten zu feilen.

Landtransport: Fahrzeuge der Truppe kommen per Bahn


Mehrere Soldatinnen und Soldaten laufen auf einem Bahnsteig. Auf den Gleisen stehen Waggons beladen mit Bundeswehrfahrzeugen.

Die Soldatinnen und Soldaten des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement bereiten die Bahnentladung vor. Anschließend geht es für die Fahrzeuge zur „Marshalling Area“, wo die Truppe ihre Fahrzeuge bei der „Drivers Party“ entgegennimmt.

Bundeswehr/Deeke Werner

Die richtig großen Geräte der Truppe für den fiktiven Einsatz beim Starken Pegasus werden weder per Flugzeug noch per Schiff transportiert. In Güterwaggons geht es für die Schwergewichte nach Hesedorf. Hier wird die Bahnentladung am Großgerät geübt. Da der Großteil der Einsatztruppe bei dieser Übung aus anderen Logistikbataillonen stammt, handelt es sich entsprechend zumeist um große LKWs. Die Bedingungen in Hesedorf sind hierfür ideal: Zwei parallel zueinander liegende Gleise mit Entladerampe. So können die Fahrzeuge von den Spezialistinnen und Spezialisten des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement in schneller Abfolge von den Waggons runter und zur „Marshalling Area“ (Rangierbereich) gefahren werden. Aufgrund vielen der unterschiedlichen Fahrzeugtypen, müssen alle Fahrerinnen und Fahrer auf jedem Gerät eingewiesen werden. Das ist nicht trivial bei der Vielzahl an Fahrzeugtypen, die die Bundeswehr benutzt.

In der Marshalling Area nimmt das Personal der Einsatztruppe seine Fahrzeuge entgegen. Die Fahrzeuge stehen in mehreren Reihen geparkt hintereinander und „warten“ auf ihre Besatzungen, die nur noch einsteigen und losfahren müssen. Per Kolonne geht es dann nach Rotenburg zur Zeltstadt. Und weil die Expertinnen und Experten des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement echte Dienstleister der Truppe sind, haben sie einen Instandsetzungsanteil aufgebaut, um bei Problemen schnell helfen zu können.

Unterstützung im Onward Movement

Die Truppe wird anschließend aus Rotenburg auf den Weg Richtung Einsatzraum geschickt (Onward Movement). Die Wegstrecke kann im Einsatzfall durchaus mehrere Tagesmärsche lang sein. Deswegen warten in Trollenhagen Soldatinnen und Soldaten des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement auf die verlegende Truppe - quasi als militärischer Rastplatz, genannt Convoy Support Center.

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Hier wird jedes Fahrzeug betankt und einem kurzen Check unterzogen, die Fahrerinnen und Fahrer werden verpflegt und können dank der Rast ihre Lenk- und Ruhezeiten einhalten. Mit dem Verlassen des Convoy Support Centers gilt die Truppe als im Einsatzraum angekommen, alle Schritte des RSOMReception, Staging, Onward Movement-Prozesses sind absolviert. Auftrag erfüllt!

Das große Portfolio der 163er hat das Bataillon bei dieser Übung auf Herz und Nieren überprüft. Nach der Übung gilt es, Dinge zu identifizieren, die verbessert werden sollten. Bereits im Herbst gibt es dann die Gelegenheit, diese Erkenntnisse in die Tat umsetzen – bei der Folgeübung „Blue Bridge“.

von Deeke Werner  E-Mail schreiben

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