Streitkräftebasis
Safety Fuel 2024

Spezialpioniere üben im multinationalen Verband

Spezialpioniere üben im multinationalen Verband

Datum:
Ort:
Ungarn
Lesedauer:
2 MIN

Angehörige des Spezialpionierregiments 164 üben gemeinsam mit ungarischen Soldatinnen und Soldaten den Betrieb eines Feldtanklagers im ungarischen Veszprém. Ziel der Übung ist es, die logistischen Fähigkeiten in der Zusammenarbeit mit NATO-Partnern einzubringen, aber auch miteinander in Einsätzen zur Verfügung zu stellen. 

Drohnenaufnahme: Ein Feldtanklager von oben.

Vogelperspektive: Ein Feldtanklager auf dem ungarischen Truppenübungsplatzes Camp Croft ist nach kurzer Zeit im Einsatz.

Bundeswehr/Christoph Vietzke

Zwischen Schiebern und Falttankbehältern: Die Übung Safety Fuel ist Teil der deutsch-ungarischen sogenannten „Strukturierten Partnerschaft“ in der Logistik, kurz SPiL. Sie beinhaltet die gemeinsame Fähigkeit zum Bau und Betrieb eines Tanklagers aus Feldpipelinematerial. Dazu wurde auf dem ungarischen Truppenübungsplatzes Camp Croft im Vorfeld – eigens für den Aufbau und Betrieb eines Feldtanklagers – ein Platz planiert und befestigt. Gemeinsam mit den ungarischen Kameradinnen und Kameraden machen sich die Angehörigen des Spezialpionierregiments 164 an den Aufbau des Pipelinesystems. Es ist staubig, warm und vor allem sind die einzelnen Teile sehr schwer. Trotz all dieser Strapazen müssen die Soldatinnen und Soldaten einen kühlen Kopf bewahren. Hand in Hand finden Rohre, Schieber und Falttankbehälter die richtige Position im System. Hierbei kommt es bei der Verschraubung auf Millimeter und die exakte Dosierung von Kräften an. Denn eine falsch eingebaute beziehungsweise beschädigte Dichtung, Kupplung oder gar ein Schieber an der falschen Stelle, können nach der Befüllung mit Kraftstoff fatale Folgen haben. So entsteht innerhalb von wenigen Tagen ein Labyrinth aus unterschiedlichen Feldpipelinematerialien, das auf die jeweiligen länderspezifischen Sicherheitsbestimmungen angepasst wird.

Sicherheit und Qualitätsprobe

Doch bevor überhaupt ein Tropfen des gelieferten Kraftstoffes in das Tanklager gepumpt wird, erfolgt die Sichtprüfung des anliefernden Fahrzeuges auf Schäden oder Ähnliches sowie die Entnahme einer Probe. Diese wird im Laborcontainer auf mögliche Verunreinigungen und den Sauerstoffanteil untersucht. Sind alle Werte im Toleranzbereich, kann die Verbindung zwischen dem Tankwagen und dem Tanklager hergestellt werden. Dabei passiert der durch die Vakuumpumpe angesaugte Kraftstoff als erstes ein sogenanntes Luftabsperrorgan. Hierbei handelt es sich um einen Glaszylinder, auf dem sich ein Röhrchen und im Inneren ein roter Ball zum Ablassen von Luft befinden. Die Flüssigkeit bewegt den Ball nach oben und filtert so die Luft, die durch den Transport untergemischt wurde, heraus. Nach einigen weiteren Partikelfiltern der Vakuumpumpe und vielen Schiebern, die genau nach Vorgabe geöffnet und geschlossen werden, befindet sich der Kraftstoff in einem Falttankbehälter. Dieser besteht aus einer dunklen Gummimischung, liegt leer flach auf dem Boden und ist so leicht zu transportieren. Gefüllt sehen diese mobilen Tankblasen wie übergroße Sprungkissen aus, in denen der Kraftstoff bis zur Abgabe sicher eingelagert wird. Das durch die Spezialpioniere für die Übung aufgebaute Feldtanklager kann circa 130.000 Liter Flüssigkeit aufnehmen und wäre jederzeit erweiterbar. Mit dieser eingelagerten Menge an Dieselkraftstoff könnte man etwa 2.150 Autos betanken. Wofür das nützlich ist? Ungarn und Deutsche sind nun in der Lage, überall an der NATO-Ostflanke ein Feldtanklager für den Ernstfall zu errichten. Feldtanklager erhöhen die Reaktionsfähigkeit und Mobilität von Kampftruppen, denn diese sind im in der Landes- und Bündnisverteidigung auf viel frischen Sprit angewiesen.

  • LKW tankt an Feldtanklager im Gelände. Menschen mit Uniform und blauen Schutzanzügen verbinden Schlauch mit Fahrzeug.

    Überall im Gelände tanken – die Spezialpioniere machen es möglich. Gemeinsam mit den ungarischen Partnern üben sie den Aufbau und Betrieb eines Feldtanklagers.

    Bundeswehr/Christoph Vietzke
  • Deutsche und ungarische Soldatinnen und Soldaten in blauen Schutzanzügen arbeiten am Pipelinesystem.

    Hand in Hand, gemeinsam üben bringt weiter: Deutsche und ungarische Expertinnen und Experten lernen voneinander.

    Bundeswehr/Michael In der Au
  • Ein deutscher und ein ungarischer Soldat stehen neben einem Pipelinerohr und sprechen darüber.

    Zertifizierung des Partners: Das ungarische Personal wird durch die Kräfte des Spezialpionierregiments in die Bedienung der Pumpensysteme eingewiesen und in der letzten Woche zertifiziert.

    Bundeswehr/Christoph Vietzke
von Christoph Vietzke  E-Mail schreiben

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