Streitkräftebasis
Spezialpioniere im Einsatz

Spezialpioniere im Einsatz: Ein „Feldlager“ zieht um

Spezialpioniere im Einsatz: Ein „Feldlager“ zieht um

Datum:
Ort:
Schleswig-Holstein
Lesedauer:
3 MIN

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Die Spezialpioniere der Bundeswehr sind die Städtebauer im Einsatz. An der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt bauten sie ein Feldlager ab und in Putlos wieder auf. Eine logistische Herausforderung.

Blick auf eine große Halle, vor der Feldlagercontainer stehen.

In der Lucius D. Clay-Kaserne fand bislang die Ausbildung der Feldwebel im Bereich der Feldlagerbetriebausbildung statt

Bundeswehr/Sven Kretschmar

An der Logistikschule der Bundeswehr werden die Spezialpioniere, Städtebauer und gefragte Handwerker im Einsatz, ausgebildet. Diese Ausbildung war bislang auf die Standorte Garlstedt und Putlos in Ostholstein verteilt. Feldwebel wurden in den Bereichen Klimatechnik, Elektrik, Mechanik und Stromerzeugeraggregate in Garlstedt und die Unteroffiziere in den gleichen Fachgewerken in Putlos ausgebildet. An der Logistikschule gab es zwar kein echtes Feldlager, jedoch eine große Halle mit einer Vielzahl verschiedener Feldlagercontainer, wie sie im Einsatz benötigt werden. 30 sogenannte Funktionscontainer mussten geleert, teilweise zusammengeklappt und- geschoben und letztlich nach Putlos transportiert werden. Funktionscontainer sind die Container, welche der Aufrechterhaltung der Infrastruktur und der Funktion eines Feldlagers dienen. Dazu gehören beispielsweise die Küche, die Wäscherei, Heizung und Klimaanlage, aber auch Frisch- und Abwassercontainer. Ein reales Feldlager im Einsatz besteht zudem aus einer Vielzahl weiterer Container wie zahlreichen Unterkunftscontainern, einer Waffenkammer, einer Feldpost und einer Zahlstelle.

350 Tonnen Umzugsgut: Eine Logistische Herausforderung

Zwei Soldaten wickeln Kabel auf eine Kabelrolle.

Nach dem Abklemmen wurden die insgesamt rund 25 Kilometer Kabel auf Kabelrollen gewickelt und nach Putlos gebracht

Bundeswehr/Petra Reiter

Auch wenn es sich bei dem Feldlager in der Lucius D. Clay-Kaserne in Garlstedt mehr um eine Art Containerdorf handelte, ist auch dieser Umzug weitaus mehr als nur das Verladen der 20-Fuß-Container auf handelsübliche Lkws. So mussten bei den 30 Funktions- und Materialcontainern alle stationären Anbindungen, wie etwa die Strom- und Wasserversorgung getrennt, verpackt und verladen werden. „Die Stromzuleitungen wurden abgeklemmt, geprüft und auf Kabelrollen gewickelt, dann verladen und transportiert. Hierbei handelte es sich um zwei Kilometer Kabel und Leitungen, die von den Soldaten in Garlstedt erst aufgenommen und dann in Putlos neu verlegt werden mussten“, erzählt Hauptmann Sven Kretschmer noch immer beeindruckt von der logistischen Leistung seiner Truppe. Er ist Ausbilder im Feldlagerbetrieb an der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis und hat den Umzug mit koordiniert, begleitet und durchgeführt. „Ein ähnliches Prozedere beim Wasser- bzw. Abwassernetz: Hier wurden rund 250 Meter Zu- und Abwasserleitungen bewegt und umgebaut“, ergänzt er. Das jeweilige Inventar ist auf Vollzählig- und Vollständigkeit überprüft worden und wurde nach einem Beladeplan gepackt und verstaut. Nur so weiß beim Aufbauen später jeder, wo die Dinge zu finden sind. Das spart Zeit. In der Halle wurden sie mit einer Krananlage, dem Topspreader, bewegt und letztlich verladen. So leerte sich die Ausbildungshalle in Garlstedt nach und nach, bis auch das letzte Material in Putlos ankam.

In Kisten sind Küchenutensilien verspackt.

Sämtliches Inventar, wie hier ein paar Küchenmaterialien, wurden aus den Containern geräumt und verpackt

Bundeswehr/Kathleen Boungard
Soldaten führen die Krantraverse mit Fernbedienung und Seilen auf einen Container.

Ein gutes Augenmaß und Fingerspitzengefühl sind bei der Bedienung des Topspreader gefragt. Zwei Soldaten unterstützen bei der Führung der Krantraverse mit Seilen.

Bundeswehr/Petra Reiter

Zeltlösung

Soldaten vermessen in einem großen Bundeswehrzelt Stellflächen für Container.

Maßarbeit. Hier wird die Stellfläche für einen Container ausgemessen und vorbereitet.

Bundeswehr/Sven Kretschmar

In der Wagrien Kaserne, Heimat der Spezialpioniere in Putlos an der Ostsee, befindet sich eine große Ausbildungshalle noch im Bau. Bis zur Fertigstellung findet die Ausbildung Feldlagerbetrieb dort in zwei großen Instandsetzungszelten statt. „In Putlos mussten wir uns kurz orientieren, Stellflächen ausmessen, um die Container richtigstellen zu können, so dass sie ausgeklappt werden und wir uns zwei Meter ringsum bewegen können. Dann packten wir das gesamte Material wieder aus, legten die Kabel und haben letztlich unsere Arbeitsbereitschaft wiederhergestellt“, erzählt Hauptmann Sven Kretschmer.

Die Kräfte der Spezialpioniere sind die Ersten in einem Einsatzgebiet, um unter anderem ein Feldlager aufzubauen. Ein Teil von ihnen bleibt, um den reibungslosen Betrieb der Feldlagerinfrastruktur sicherzustellen und so die Truppe im Einsatz zu unterstützen und Grundbedürfnisse zu decken. Die Ausbildung dieser „Fundamentebauer“ in allen Fachgewerken findet nun aus einer Hand an der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis und an einem Ort in Putlos, statt.


von Kathleen Boungard  E-Mail schreiben

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