Streitkräftebasis
Internationale Übung an echter Pipeline in Putlos

Spezialpioniere der NATONorth Atlantic Treaty Organization üben gemeinsam in Putlos

Spezialpioniere der NATONorth Atlantic Treaty Organization üben gemeinsam in Putlos

Datum:
Ort:
Schleswig-Holstein
Lesedauer:
3 MIN

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Wichtige Zusammenarbeit: Britische und deutsche Spezialpioniere übten gemeinsam im europaweit einzigartigen Ausbildungszentrum für Pipelineausbildung, dem Spezialpionierausbildungs- und Übungszentrum, in Putlos. Im Fokus stand die Interoperabilität der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner.   

Ein britischer Soldat bei einer Schweißübung in einer Werkstatt der Bundeswehr.

In der Schweißwerkstatt übten britische und deutsche Soldatinnen und Soldaten gemeinsam das Fertigen druckfester Schweißnähte an Pipelineelementen.

Bundeswehr/Brian Melzer

Die aktuelle Sicherheitslage führt einmal mehr vor Augen, dass Frieden und Energieversorgung in einem direkten Bezug zueinanderstehen. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten betreiben aus diesem Grund mehrere europaweite Pipelinenetze, wie beispielsweise das Central Europe Pipeline System CEPS, zur Kraftstoffversorgung.
In Deutschland ist das Spezialpionierregiment 164 für die militärische Sicherung und den Unterhalt des Systems zuständig. Die Ausbildung am kraftstoffgefüllten Pipelinesystem wie Service, Reparatur und Aufbau von Ersatzsystemen im Schadensfall erfolgt im europaweit einzigartigen Spezialpionierausbildungs- und Übungszentrum in Putlos. Das Zentrum plant 2022 mehrere Übungen zusammen mit britischen Pipelinepionieren der 8th Engineer Brigade und Soldatinnen und Soldaten des deutschen Spezialpionierregiments 164. Die 8th Engineer Brigade der britischen Armee mit Hauptquartier im britischen Minley ist ein Unterstützungszug der 1st Division. „Bedingt durch die Pandemie ist der Kontakt zu unseren britischen Partnern sozusagen eingeschlafen. Mein Leiter, Oberstleutnant Matthias Both, hat diesen Kontakt wiederhergestellt und unsere britischen Partner zur Ausbildung an unserem NATONorth Atlantic Treaty Organization-basierten Hochdruckgerät eingeladen“, so Tanklagerleiter, Oberstabsfeldwebel Frank Arpe.

Fähigkeiten ergänzen

Britische Soldaten demontieren unter Aufsicht deutscher Soldaten ein Schneidwerkzeug für eine Pipeline.

Die britischen Soldaten demontieren gekonnt ein Pipelineschneidwerkzeug der Bundeswehr. Die gemeinsame Arbeit zwischen Briten und Deutschen ermöglicht den Austausch von Erfahrungswerten.

Bundeswehr/Brian Melzer

Während bereits Anfang Februar eine Übung für die Stationsausbildung am Hochdruckpipelinematerial durchgeführt wurde, folgte Ende März der zweite Teil, um das Gelernte zu wiederholen und die erworbenen Fähigkeiten unter feldmäßigen Bedingungen zu üben. „Wir beabsichtigen hier, den Wissenstransfer zwischen britischen und deutschen Soldatinnen und Soldaten zu fördern. Im Sinne einer kompetenzorientierten Ausbildung suchen die Soldatinnen und Soldaten in enger Zusammenarbeit Lösungswege und lernen so gemeinsam von den unterschiedlichen Vorschriften und Erfahrungswerten. Ich bin überzeugt, dass dies beide Partner gegenseitig bereichern wird“, so Captain Jitbahadur Thapa.

Alleinstellungsmerkmale teilen

Britische Soldaten erklärten deutschen Soldaten die Funktionen einer ihrer Trinkwasseraufbereitungsanlage.

Britische Soldaten demonstrierten in Putlos ihre Trinkwasseraufbereitungsanlage für die Nutzung in Einsatzgebieten. In Wasserflaschen ist, von links nach rechts, die Qualitätssteigerung des Trinkwassers der Anlage sichtbar.

Bundeswehr/Brian Melzer

Sowohl Ausbildung als auch die Inübunghaltung beinhalten nicht nur die Wartung und Reparatur, sondern auch die Durchführung vom Betrieb der Pipeline sowie die Ölabwehr im Schadensfall und Maßnahmen zur Brandbekämpfung. Großer Teil der Ausbildung ist das Rohrschweißen, das der Reparatur der Pipelines dient. Dafür sind besondere Kenntnisse im Schneiden und Schweißen der Pipelinerohre erforderlich. Vor allem bei den Schweißübungen werden sie von der Brandschutzstaffel in Putlos unterstützt. Über das Jahr werden die deutschen Pioniere sowie auch das Zivilpersonal hier im Zentrum umfangreich in allen nötigen handwerklichen Fähigkeiten ausgebildet. Eine Besonderheit ist die europaweit einzige mit Kraftstoff befüllte Übungsanlage für Pipelinesysteme. Die Spezialpioniere werden hier in Betrieb und Instandsetzung von Pipelinesystemen ausgebildet aber vor allem regelmäßig praktisch trainiert. 

Mehr als nur Pipelineinstandhaltung

Britische und deutsche Soldaten besichtigen einen Ausbildungsabschnitt der Pipelineanlage in Putlos.

Britische und deutsche Offiziere besuchten die gemeinsame Übung in Putlos. Im Hintergrund eine Baugrube in der sie an einem Abschnitt der scharfen Pipelineanlage das Heraustrennen und Einschweißen von Pipelineelementen üben.

Bundeswehr/Brian Melzer

Neben den Aktivitäten zum Thema Pipeline wurden auch das Verlegen von Gleisen gemeinsam in unterschiedlichen Schadensszenarien geübt. Hier wurde ein Gleisbett neu aufgebaut und mit Schienen versehen. Eine Tätigkeit, die vor allem für die Reparatur von eventuell zerstörten Abschnitten der Bahn für den logistischen Nachschub eine hohe Priorität haben kann. 
In einem weiteren Ausbildungsabschnitt wurde der Brunnenbau geübt. Eine Fähigkeit, die auch bereits bei vielen Auslandseinsätzen der Bundeswehr und auch der britischen Armee erfolgreich eingesetzt wurde. Hier wurde nicht nur die eigene Truppe versorgt, sondern auch die Zivilbevölkerung nachhaltig unterstützt.

Unterschiede erkennen und als Chance nutzen 

Ein britischer Soldat nimmt seinen Schweißhelm für ein Portraitbild ab.

Lance Corporal Tucker ist begeisterter Nutzer der Ausbildungsumgebung der Bundeswehr.

Bundeswehr/Brian Melzer

„Wir haben viele Gemeinsamkeiten was die Arbeitsschritte betrifft. Allerdings unterscheiden wir uns sehr was die Arbeitsumgebung angeht“, so Lance Korporal Daniel Tocker und bittet darum, ihm in die Schweißwerkstatt der Spezialpioniere zu folgen. Begeistert zieht er scheinbar wahllos mehrere Schubladen einer Werkzeugkiste auf und zeigt hinein: „Das! Das spart so viel Zeit und beschleunigt alles. Das hätte ich zuhause auch gerne“, erklärt Tucker freudig. In den offenen Schubladen sind verschiedene Werkzeuge gruppiert und beschriftet. „Allerdings habe ich hier erfahren, dass wir euch auch etwas zeigen können, wenn ihr uns besuchen kommt“, so der Korporal und erklärt, dass seine Einheit eine mobile und luftverladebare Schweißwerkstatt besitzt.

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von Brian Melzer  E-Mail schreiben

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