Streitkräftebasis
Gut gesichert und gelagert

Spezialisiert auf die Lagerung von Gefahrstoffen

Spezialisiert auf die Lagerung von Gefahrstoffen

Datum:
Ort:
Rheine
Lesedauer:
3 MIN

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Die Bundeswehr verwendet viele unterschiedliche Gefahrstoffe, seien es Dekontaminationsmittel oder auch Substanzen zum Löschen von Bränden. Die Bandbreite ist groß. Diese Stoffe werden in Rheine beim Materiallager sachgerecht gelagert und sind so jederzeit für die Truppe abrufbar.

Blick auf mehrere blaue Plastikfässer, die in einer Halle stehen.

Eine Besonderheit des Materiallagers in Rheine ist die Lagerhaltung von Gefahrstoffen für die Bundeswehr. Unterschiedliche Klassen solcher Substanzen werden hier sicher von den Spezialistinnen und Spezialisten gelagert.

Bundeswehr/Susanne Haehnel

Ein wichtiges Kernelement der „Enabler“-Fähigkeiten der Streitkräftebasis ist es, Material zur rechten Zeit am richtigen Ort bereitzustellen. Hier kommt das Logistikkommando in Erfurt mit seinen unterstellten Bereichen zum Zuge. Das Materiallager in Rheine hat neben dem querschnittlich eingelagerten Material – zur schnellen und direkten Versorgung der Truppe vom Fernglas bis hin zur Schraube – zwei einzigartige Fähigkeiten innerhalb der Bundeswehr: Zum einen werden in Rheine Gefahrstoffe gelagert und zum anderen befindet sich hier der Lagerbereich Vorschriften.

Keine Gefahr für Mensch und Umwelt

Die Gefahrstoffe der Bundeswehr werden in unterschiedliche Lagerklassen eingeordnet. Alle Klassen, bis auf Sprengstoff und radioaktive Substanzen, können und werden in Rheine sachgerecht gelagert. Ein Großteil der Gefahrstoffe, die hier lagern, ist auf dem freien Markt nicht erhältlich.

Was bedeutet nun aber sachgerechte Lagerung? Keine Gefahr für Mensch und Umwelt – so sind die Böden der Lagerhallen für die Gefahrstoffe als Wannen konzipiert. Wenn flüssige Gefahrstoffe auslaufen sollten, können diese die Lagerhalle nicht verlassen. An schädliche Dämpfe ist ebenfalls gedacht, diese werden durch einen Luftabzug absorbiert. Des Weiteren werden die Gefahrstoffe, die gefährlich miteinander reagieren könnten, in unterschiedlichen Bereichen gelagert, so dass es zu keiner Reaktion kommen kann. Die makellose Weste des Materiallagers - es gab bislang noch keine ernsthaften Zwischenfälle - soll möglichst lange fortbestehen. Hierzu werden die Mitarbeitenden und der Leiter Betriebsführung regelmäßig geschult. 

Vorschriften, Hefte und Magazine

Irgendwo müssen sie ja herkommen! Die Vorschriften, die nicht nur Soldatinnen und Soldaten kennen. Im Zivilen vielleicht unter anderen Namen geläufig, aber grundsätzlich braucht man Richtlinien und Regelungen, an denen man sein Handeln und Tun orientieren kann. Bei der Bundeswehr werden diese Vorschriften in Rheine gelagert und versendet. Da manche dieser Vorschriften, ähnlich wie im Privatsektor, nicht jeder lesen und kennen darf, gibt es natürlich auch in Rheine entsprechende Sicherheitsvorkehrungen. Auch wenn viele Regelungen digital abrufbar sind, ist die Papiervariante der Vorschriften auch in der heutigen Zeit immer noch notwendig. 

Nicht nur die Vorschriften, sondern auch vieles mehr findet man in Rheine. Zahlreiche Hefte oder Magazine der Bundeswehr werden von den unterschiedlichen Druckereien nach Rheine geliefert, um dann entsprechend der Adressaten- und Verteilerlisten verpackt sowie versendet zu werden. Nicht nur die Bundeswehr-Dienststellen in Deutschland, sondern auch die im Ausland, werden von Rheine aus versorgt. So werden zum Beispiel die bekannten Y-Sonderhefte hier zentral versendet und gelagert. 

  • An einer Wand befinden sich ein Kasten, in dem mehrere Beutel mit Schutzausrüstung liegen.

    Bei den Gefahrstofflagern befinden sich Schutzausstattungen immer griffbereit, gewappnet für den hoffentlich nicht eintreffenden Fall der Fälle

    Bundeswehr/Susanne Hähnel
  • Mehrere gepackte Kartons auf einem Packband. Eine Maschine im Hintergrund verschließt die Pakete für den Transport.

    Alle Zeitschriften der Bundeswehr machen sich von Rheine aus auf den Weg zur Truppe – egal, ob ins In- oder Ausland

    Bundeswehr/Susanne Hähnel
  • Ein Soldat sitzt an einem Schreibtisch und hält einen Stift

    Hauptmann Stefan S. an seinem Schreibtisch, von wo aus er seit mehr als neun Jahren die Geschicke des Materiallagers Rheine leitet

    Bundeswehr/Susanne Hähnel

Tarifrecht, Infrastruktur und mehr

Das nordrhein-westfälische Materiallager Rheine liegt verkehrsgünstig an einer Autobahn an der Bundeslandgrenze zu Niedersachsen. Auf einer Größe von knapp 17 Fußballfeldern arbeiten hier rund 140 Personen. Elf Auszubildende erlernen dort das Handwerk der Fachkraft für Lagerlogistik und des Fachlageristen. Hüter des Materiallagers in Rheine ist Hauptmann Stefan S., der sich anschickt, die zehn Jahre als Leiter Betriebsführung voll zu machen. „Im Materiallager bin ich so etwas wie der Bürgermeister“, sagt er mit Blick auf die vielen unterschiedlichen Baustellen. Vieles hat sich im Laufe der Jahre verändert. So musste er sich in allerhand Bereiche einlesen, um die Abläufe zu verstehen und entsprechend handlungsfähig zu sein. 

Bestes Beispiel hierfür sind Vorgaben für Tarifbeschäftigte, da unter den 140 Personen die hier arbeiten, lediglich fünf Soldaten ihren Dienst verrichten. Bemerkenswert ist das Verhältnis von Frauen und Männern in Rheine, denn unter den Zivilbeschäftigten liegt die Quote annährend bei 50:50. Insgesamt sehr modern kommt das Lager Rheine daher und weitere fünf neue Hallen sollen im Laufe der kommenden Jahre folgen. 

von Deeke Werner  E-Mail schreiben

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