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Zweite Amtshilfe im Kampf gegen den Borkenkäfer

Zweite Amtshilfe im Kampf gegen den Borkenkäfer

Datum:
Ort:
Sachsen
Lesedauer:
3 MIN

Amtshilfe der Bundeswehr in Sachsen: 50 Soldaten helfen im sächsischen Wald beim Kampf gegen den Borkenkäfer. Die Kameraden entrinden und entasten Bäume, um dem Waldschädling entgegenzuwirken. Das Landeskommando Sachsen koordiniert die Unterstützung der Streitkräfte.

Ein Soldat entfernt mit einem Werkzeug aus Metall die Rinde von einem großen Stamm im Wald.

Stabsunteroffizier Silvio Pallast und seine Kameraden der Offizierschule des Heeres sind seit 8. Juni im Amtshilfe-Einsatz. Sie schälen die Rinde von Fichtenstämmen, um den Borkenkäfer an der Weiterentwicklung zu hindern.

Bundeswehr/Anne Weinrich

Rund 50 Soldatinnen und Soldaten sind seit einigen Tagen wieder im Kampf gegen den Borkenkäfer in sächsischen Wäldern eingesetzt. Am 8. Juni waren zwei Trupps in den Forstbezirken Bärenfels bei Altenberg und Neudorf in der Nähe von Breitenbrunn im Erzgebirge mit der Arbeit gestartet. Sie unterstützen den Sachsenforst bei der Eingrenzung der schwersten Borkenkäfer-Massenvermehrung, die je die sächsischen Wälder getroffen hat. 

Vorerst über einen Zeitraum von vier Wochen helfen die Kameradinnen und Kameraden den Revierförstern und Waldarbeitern im Kampf gegen den Schädling. Die Soldatinnen und Soldaten kommen von der Offizierschule des Heeres in Dresden, der Unteroffizierschule des Heeres in Delitzsch, der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie Thüringen, dem niedersächsischen Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ in Schortens und dem Einsatzführungsbereich 3 im sachsen-anhaltinischen Schönewalde/Holzdorf. Teil der eingesetzten Streitkräfte sind auch sechs Kettensägentrupps, die beim Entasten der bereits gefällten Bäume unterstützen.

Sie alle werden in den kommenden Tagen auch in den anderen Teilen des Erzgebirges in den Forstbezirken Chemnitz, Marienberg und Eibenstock eingesetzt.

Unterstützung in unwegsamem Gelände

Koordiniert durch das Landeskommando Sachsen helfen die Kameradinnen und Kameraden dem Staatsbetrieb Sachsenforst unter anderem beim Markieren der betroffenen Bäume, dem Entrinden und dem Entasten des bereits gefällten Holzes.

„Wir sind da, wenn wir in Sachsen gebraucht werden und reagieren auch unter den besonderen Bedingungen von COVID-19Coronavirus Disease 2019 auf den Hilferuf“, erklärte Oberst Klaus Finck, der Kommandeur des Landeskommandos Sachsen. Das Kommando der Bundeswehr ist der erste Ansprechpartner der Streitkräfte für die zivilen Behörden im Freistaat. Im Lagezentrum des Landeskommandos in Dresden, einer Dienststelle der Streitkräftebasis, werden die Amtshilfeanträge der zivilen Seite koordiniert und bearbeitet.

  • Ein Schäleisen, mit dem die Rinde von einem Stamm entfernt wird.

    Der Borkenkäfer hatte sich durch die zu warmen und zu trockenen vergangenen Monate sehr stark vermehrt.Auf Bitte der sächsischen Staatsregierung hilft nun die Bundeswehr beim Entrinden der Bäume.

    Bundeswehr/Anne Weinrich
  • Porträt eines Soldaten und eines zivil gekleideten Mannes im Wald.

    Thomas Rother vom Sachsenforst und Oberst Klaus Finck vom Landeskommando Sachsen koordinieren mit ihren Teams die Amtshilfe. Im Forstbezirk Bärenfels bei Altenberg waren sie vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen.

    Bundeswehr/Anne Weinrich
  • Aus einem Transportfahrzeug der Bundeswehr entladen Soldaten Werkzeug zur Borkenkäferbekämpfung.

    Soldaten der Offizierschule des Heeres entladen die Schäleisen, die zur Bekämpfung des Borkenkäfers genutzt werden. Die Soldaten der Offizierschule des Heeres pendeln täglich zum Einsatzort im Forstbezirk Bärenfels.

    Bundeswehr/Anne Weinrich
  • Mehrere Soldaten und Soldatinnen laufen einen Abhang im Wald hinunter.

    Rund 50 Soldaten und Soldatinnen sind vorerst bis Mitte Juli in den sächsischen Wäldern im Einsatz. Sie werden besonders dort gebraucht, wo einzelne Stämme in unwegsamem Gelände entrindet werden müssen.

    Bundeswehr/Anne Weinrich

Enge Zusammenarbeit: Sachsenforst und Landeskommando

Am 20. Mai hatte die sächsische Staatsregierung die Bundeswehr um Hilfe gebeten. 
Gemeinsam mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst des Freistaates Sachsen haben die Kameradinnen und Kameraden des Landeskommandos Sachsen die Ressourcen der Streitkräfte geprüft und den Einsatz geplant.

Am 27. Mai war die Amtshilfe bewilligt worden. Im Landeskommando Sachsen wird die Unterstützung der Bundeswehr in der Borkenkäferkrise koordiniert. Der Einsatz erfolgt auf Grundlage eines Amtshilfeersuchens des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft. 

Thomas Rother vom Staatsbetrieb Sachsenforst und Oberst Klaus Finck vom Landeskommando Sachsen kamen in der ersten Woche der Borkenkäfer-Amtshilfe an einen der Einsatzorte, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Im Dienst für den sächsischen Wald

„Wir sind dem Landeskommando Sachsen dankbar für sein Engagement im sächsischen Wald“, unterstreicht Thomas Rother, verantwortlicher Abteilungsleiter für den Forstbetrieb bei Sachsenforst. „Der Einsatz kommt jetzt zur richtigen Zeit, da sich die Borkenkäfer unter der Rinde der Bäume massenhaft vermehren.“ Und weiter: „Die anhaltende und tiefgreifende Trockenheit beeinträchtigt die Gesundheit der Waldbäume erheblich. Dieses Jahr haben wir an fast allen Beobachtungsstandorten noch mehr Käfer als im bisherigen Rekordjahr 2019 registriert.“
Bereits zum zweiten Mal hilft die Bundeswehr in Sachsen im Kampf gegen den Borkenkäfer. Im August und September des vergangenen Jahres kamen Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten im sächsischen Landeswald zum Einsatz. Viele von ihnen sind wiederholt dabei und helfen beim Entrinden der betroffenen Bäume.

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Streitkräfte arbeiten mit Forstleuten zusammen

In den Forstbezirken arbeiten die Soldatinnen und Soldaten mit den Forstleuten zusammen, um insbesondere befallene Fichten zu finden und die Stämme zu entrinden. So wird die Entwicklung der Käfer gestoppt. Die Kameradinnen und Kameraden werden vor allem an Orten eingesetzt, wo noch wenige Bäume verteilt über größere Flächen befallen sind. Denn so kann durch frühzeitige Maßnahmen eine Ausbreitung effektiv verhindert werden. In trockenen und warmen Jahren können aus einem Borkenkäfer-Paar im Frühjahr 10.000 Nachkommen im Herbst entstehen. Kleine Maßnahmen am Anfang können somit hohe Schäden am Ende verhindern.

von Cornelia Riedel  E-Mail schreiben

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