„Mach mal Pause“, empfehlen Verkehrsexpertinnen regelmäßig der automobilen Gesellschaft. Und wer wüsste es nicht: lange Fahrten sind ermüdend und kosten Kraft. Wenn die Konzentration nachlässt, steuert man am besten einen Rastplatz an. Das Fahren in Kolonne ist nochmal schwieriger, als eine Teilnahme im normalen Straßenverkehr. Abstände müssen ebenso eingehalten werden, wie ein straffer Zeitplan oder die vorgeschriebene Route. Hinzu kommt oft eine Lage, beeinflusst vom Übungsverlauf oder schlimmstenfalls sogar eine reale Bedrohung. Rasten bekommt beim Militär eine besondere und zugleich hohe Bedeutung. Zu jedem längeren Marsch gehört darum auch ein Convoy Support Center (CSCConvoy Support Centre), ein militärischer Rastplatz.
Convoy Support Center
Auf die Übung kommen.
Mehr als nur Pause machen: Ein Convoy Support Center – CSCConvoy Support Centre – ist im Grunde ein militärischer Rastplatz für die mit Kraftfahrzeugen marschierende Truppe. Sowohl Mensch als auch Material bereiten sich dort mit Unterstützung durch Spezialistinnen und Spezialisten der Streitkräftebasis auf ihre nächste Etappe vor. Die Logistik-Profis bieten den Einheiten alles, was sie unterwegs brauchen: Verpflegung, Betten, Treibstoff und sogar eine Werkstatt.
So funktioniert ein Convoy Support Center
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Ankommen
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Melden
Meldekopf mit Sandkasten und Blick ins Gelände
Die Vorbereitungen zum Aufbau eines Convoy Support Centers sind sehr umfangreich und benötigen eine intensive Planung. Alle Abläufe müssen ohne Zeitverzug miteinander harmonieren, um den Marschbetrieb nicht durcheinander zu bringen. Die einzelnen Stationen sind speziell auf die Bedürfnisse der Marscheinheiten abgestimmt. Für eine erste Orientierung im Gelände bauten die rund 50 Soldatinnen und Soldaten einen Meldekopf mit Skizze und Karte auf. Mithilfe dieses improvisierten Geländeplans verschaffen sich die Übungsteilnehmerinnen und Übungsteilnehmer bei ihrer Ankunft im Convoy Support Center schnell einen Überblick über die einzelnen Stationen und Zufahrtswege. Es handelt sich dabei um eine Art Parcours mit verschiedenen Stationen zur Versorgung von Mensch und Material. Den Aufbau und den Betrieb dieses militärischen Rastplatzes organisierten Soldatinnen und Soldaten der Streitkräftebasis.
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Tanken
Soforthilfe für die Fahrzeuge
Eine dieser Stationen war der Instandsetzungspunkt. Für die Soforthilfe diente den Soldatinnen und Soldaten der Instandsetzung ein „Wartungstonner“ als mobile Werkstatt. Zunächst musste dieser mit verschiedenen Werkzeugen, Ölen, Fetten und Betriebsstoffen ausgestattet werden. Neben einer Instandsetzung für die Fahrzeuge verfügte das Convoy Support Center auf dem Truppenübungsplatz Klietz auch über eine mobile Tankstelle als logistische Kernkompetenz. Um gleichzeitig vier Fahrzeuge betanken zu können, setzten die Kameradinnen und Kameraden Straßentankwagen ein. Diese mussten zunächst millimetergenau im Gelände positioniert werden. An einem Tag konnten so bis zu fünf Marschbänder mit jeweils 70 Fahrzeugen betankt werden. Jeder Straßentankwagen verfügt über ein Fassungsvermögen von 19.000 Litern. Ihre Besatzung besteht aus jeweils drei Soldaten. Zwei von ihnen waren für die Betankung zuständig. Ein weiterer Soldat kümmerte sich um den gesamten Schriftverkehr.
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Rasten
Essen und Ausruhen
Mit einer Größe von 30 Mal 15 Metern bildet ein Zelt den zentralen Anlaufpunkt für bis zu 300 Personen. Hier gibt es Verpflegung, Einpersonenpackungen für die Weiterfahrt, Getränke und auch kleine Snacks für die Übungsteilnehmerinnen und Übungsteilnehmer. Die Verbände der Streitkräftebasis versorgen die Kräfte des Heeres, welche auf der parallel laufenden Übung Wettiner Heide im Raum Bergen das Gefecht trainieren. So entsteht ein realistisches Szenario, welches für die Landes- und Bündnisverteidigung beinahe alltäglich ist. Schlafen und Ausruhen können die Fahrzeugbesatzungen der unterschiedlichsten Verbände aller Teilstreitkräfte in und an ihren Fahrzeugen. Ausgeruht kann es dann weitergehen.
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