Reservistendienstleistende erstmals bei ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Spezialgrundausbildung

Das ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrregiment 1 ist seit 2022 am Standort Strausberg angesiedelt. Den Reservistinnen und Reservisten kommt in diesem jungen Verband eine besondere Bedeutung zu. Denn zukünftig soll es bis zu fünf Reservekompanien in der Barnim-Kaserne geben. Dafür werden die neuen Spezialistinnen und Spezialisten in bestehende Ausbildungsvorhaben integriert.

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Während Offiziere und Unteroffiziere ihre Qualifikationen über zahlreiche Lehrgänge erreichen, werden Mannschaftssoldatinnen und -soldaten in der Spezialgrundausbildung qualifiziert. Dabei werden die Grundlagen der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr in mehreren Wochen vermittelt. Das Ziel: Die bordeauxroten Litzen dürfen nicht nur obligatorisch neben den Dienstgradabzeichen getragen werden und man kann sich ganz offiziell als „ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrsoldatin oder -soldat“ bezeichnen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden die ersten Reservistendienstleistenden in die Ausbildung integriert. Die Federführung lag bei der neu aufgestellten 2. Kompanie. Trotz personeller Herausforderungen durch die tägliche Auftragslage, Einsatzgestellungen und lehrgangsbedingte Abwesenheiten, gelang es dem Kompaniechef, Major Pierre S., ein Team qualifizierter Ausbilderinnen und Ausbilder aufzustellen.

Praxisnaher Unterricht

Eine der Ausbilderinnen war Stabsunteroffizier Denise P. Sie ist seit vergangenem Herbst Angehörige des Regiments. Zuvor leistete sie an der Schule ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben im fernen Sonthofen (Allgäu) ihren Dienst. „Ich mag meinen Beruf und bin mit meinen Aufgaben sehr zufrieden“, erklärt sie, als sie auf ihre jetzige Tätigkeit in Strausberg angesprochen wird. In der Spezialgrundausbildung war es ihr besonders wichtig, dass die Reservistendienstleistenden das Wichtigste aus diesem komplexen Aufgabengebiet mitnehmen. „Sie sollten das Erlernte möglichst praktikabel und einfach anwenden können.“

Abwechslungsreiche Ausbildung

Zunächst wurden am Standort Strausberg „grüne Ausbildungsanteile“ durchgeführt, um einen einheitlichen Ausbildungsstand zu schaffen. Im Anschluss folgte die Vermittlung der Grundlagenthemen der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr: Ausbildung an ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Kleingeräten, Ausstattung mit persönlicher Schutzausstattung und Einführung in ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Melde- und Warndienst. Neben der Erstausbildung am HEP 70 (Haupt-Entstrahlungs-Entseuchungs-Entwesungs-Entgiftungs-Platz) und TEP 90 ( Truppenentgiftungsplatz 90) durften auch die Grundlagen der Materialerhaltung- und Materialbewirtschaftung nicht fehlen. Mitte März ging es dann für die Teilnehmenden ins etwa 750 Kilometer entfernte Sonthofen. 

Die Schule für ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben unterstützte den Verband und vertiefte die Ausbildung mit ihrem Fachpersonal. Vor herrlichem Alpenpanorama ging es unter anderem um das Erlernen von Fähigkeiten der Fahrzeugdekontamination. Die „Neu-ABCAtomar, Biologisch, Chemisch’istinnen und ABCAtomar, Biologisch, Chemisch‘isten“ stellten dabei schnell fest, dass die körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrkräfte stets im Team gemeistert werden. Darüber hinaus wurde klar, dass anfallende Flüssigkeiten fachgerecht entsorgt werden müssen. Für Ausbildungsflächen gelten daher besondere Voraussetzungen. Mit einer Abschlussübung endete die Spezialgrundausbildung Ende März dann wieder in Strausberg. Das Szenario dabei: Es ging um die Dekontamination von Fahrzeugen, Material und Personal nach einem Einsatz mit chemischen Kampfmitteln. Die Trainingsteilnehmenden mussten zeigen wie sie einen Dekontaminationsplatz einrichten und betreiben. 

Nach erfolgreichem Abschluss dieser spannenden letzten Woche durften die Soldatinnen und Soldaten ihre bordeauxroten Litzen endlich aufziehen.

„Wir Reservisten wurden super in die Gruppe integriert“

Die neuen ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrsoldatinnen und -soldaten werden zukünftig in der 8. Kompanie, einer reinen Reservekompanie, ihren Dienst versehen. Stabsgefreiter David H. ist einer von ihnen. Er ist bereits seit Januar in Strausberg beheimatet. Der 36-Jährige war zuvor bei der Heimatschutzkompanie in Brandenburg eingesetzt. Erfahrung sammelte er schon während der Flüchtlingshilfe. Warum er ausgerechnet auf das ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrregiment 1 gekommen ist? Er meint die ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrkräfte der Bundeswehr seien für ihn schon immer interessant gewesen. Durch die Indienststellung des Verbandes im vergangenen Jahr habe sich für ihn die Möglichkeit ergeben, Wohnort und Dienst als Reservist zu vereinbaren. Wie die Ausbildung war? „Wir Reservisten wurden super in die Gruppe integriert. Auch die Ausbildenden haben einen tollen Job gemacht und die Themen interessant dargestellt.“