Ran an die Töpfe: Zivile Kochausbildung an der Logistikschule
Ran an die Töpfe: Zivile Kochausbildung an der Logistikschule
- Datum:
- Ort:
- Plön
- Lesedauer:
- 3 MIN
Ohne Mampf kein Kampf – kein Mampf ohne Zubereitende. Die Bundeswehr bildet auch zivile Köchinnen und Köche aus. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung können die Jungküchenchefs und -chefinnen von der Bundeswehr übernommen werden, in den Soldatenstatus wechseln oder auch in die zivile Gastronomie gehen.
„Es gibt Köche und Leute die kochen.“
Für Simon E. macht genau das den Unterschied. Der 18-Jährige kocht mit Leidenschaft und hat nach nur zweieinhalb Jahren seine zivile Kochausbildung bei der Bundeswehr mit 1,0 abgeschlossen. Dafür hat der Unterfranke im Alter von 16 Jahren seinen Wohnort in Bayern verlassen und ist nach Plön, Schleswig-Holstein, gezogen. Hier, in der IV. Inspektion der Logistikschule der Bundeswehr, die ihren Hauptsitz im niedersächsischen Garlstedt hat, werden seit 2007 zivile Köchinnen und Köche in der Lehranlage Verpflegung ausgebildet.
„Es bewerben sich viele junge Menschen für die Kochausbildung bei der Bundeswehr. Wir wählen jährlich zwei von ihnen aus, die dann drei Jahre in der Lehrküche ausgebildet werden“, erzählt Kapitänleutnant Sebastian B., Leiter der Lehranlage Verpflegung und Ausbilder. „Das ist einer der schönsten Tage im Jahr“, denn ihm mache das unglaublich viel Spaß und Freude, die jungen Menschen ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten.
Sich probieren
Simon E. habe es bereits während seiner beiden Schulpraktika sehr viel Spaß gemacht, bei der Bundeswehr zu kochen. Einer Recherche im Internet folgten zwei Vorstellungsgespräche, eines in Kiel und eines in Plön. „Überzeugt habe ich mich für Plön entschieden, denn hier habe ich Ausbildende in einer Lehranlage mit angeschlossener Truppenküche. Also viel praktische Ausbildung und Möglichkeiten, mich ausprobieren zu können“, erinnert sich der junge Koch, der seine beruflichen Ziele schon früh formulieren konnte.
Das Highlight seiner Ausbildung sei 2022 gewesen. „Das erste Jahr, wo Corona mich nicht mehr eingeschränkt hat. Da konnte ich meine Praktika machen und erste Eindrücke in der zivilen Gastronomie sammeln. Ich habe bei verschiedenen Veranstaltungen der Bundeswehr gekocht und bei namenhaften Köchen in Berlin sowie Hamburg zur Probe gearbeitet“, erinnert sich der ehrgeizige Koch aus Leidenschaft mit einem Leuchten in den Augen. Hier habe er sich ausprobieren und schließlich beweisen müssen.
Die Qual der Wahl
Die Ausbildung zum Koch dauert regulär drei Jahre. Während dieser Zeit werden neben der Küche alle Stationen der Lehranlage durchlaufen: Von der Bäckerei über die Fleischerei bis hin zum Küchenbuchhalter. Dabei können und sollen sich die jungen Köchinnen und Köche in spe jederzeit aktiv einbringen: „Wir freuen uns, wenn die Auszubildenden mit Rezepten zum Dienst kommen und sich dann ausprobieren möchten“, erzählt Ausbilder B. stolz. „Wir begleiten unsere Auszubildenden bis zu ihrer Prüfung sehr intensiv. Stehen an ihrer Seite und ziehen das gemeinsam durch.“ Nach bestandener Prüfung folgt die Freisprechung und dann? „Einige werden Soldatin beziehungsweise Soldat oder möchten als zivile Köchinnen oder Köche bei uns bleiben. Einige verlassen uns natürlich auch.“ Simon E. steht nun genau vor dieser Entscheidung. „Mein Herz schlägt seit ich ein kleiner Junge bin für die Bundeswehr. Vom Betrieb meiner Eltern kenne aber auch die freie Gastronomie von klein auf und mag das sehr“, versucht Simon E. seinen inneren „Kampf“ in der Entscheidungsfindung zu erklären. Wo er sich in fünf Jahren sehe, kann er nicht sagen. Er weiß, dass er Koch sein wird – mit Leidenschaft und dem Anspruch an sich selbst, stets das Beste aus sich zu holen.