Premiere: Logistikschule bildet erste Kommandeurin aus
Premiere: Logistikschule bildet erste Kommandeurin aus
- Datum:
- Ort:
- Osterholz-Scharmbeck
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Logistikschule bildet Bataillonskommandeure, welche Bataillone im Bereich Logistik der Streitkräftebasis und des Heeres führen, aus. Ziel ist es, die Teilnehmenden für die Führung eines logistischen Verbandes in Grundbetrieb, Einsatz und Übung zu befähigen. Unter den Teilnehmern war die erste zukünftige Kommandeurin eines Logistikbataillons.
Oberstleutnant im Generalstabsdienst Anja Buresch-Hamann ist seit 2001 bei der Bundeswehr. Das Jahr, in dem die Bundeswehr alle Türen für die Frauen öffnete. Als eine von mehreren Frauen wurde sie zum Offizier der Nachschubtruppe in der Logistik ausgebildet. Jetzt ist sie die erste Frau, die im Bereich Logistik der Streitkräftebasis ein Bataillon führen wird. Diese Tatsache steht für die 38-Jährige dabei aber im Hintergrund: „Bataillonskommandeurin zu sein, ist für mich persönlich absoluter Stolz und ein Hochgefühl, in meiner jetzt fast 20-jährigen Laufbahn als Offizier. Es ist ein Ziel, das es wert ist, darauf hin zu arbeiten.“ Sie habe die Entscheidung, Offizier zu werden getroffen, weil sie Freude daran hat, Verantwortung zum Führen von Menschen und Material zu übernehmen. Doch bevor sie das Kommando über das in Beelitz beheimatete Logistikbataillon 172 übernimmt, wird sie an der Logistikschule der Bundeswehr fachlich vorbereitet.
Vermitteltes Wissen
An dem vierwöchigen Lehrgang nehmen sowohl zukünftige als auch bereits in der Verantwortung stehende Bataillonskommandeure und deren Stellvertreter teil. Auch Reservedienstleistende sind für den Lehrgang vorgesehen. „Die heterogene Zusammensetzung des Hörsaals mit unterschiedlichen Werdegängen und Erfahrungen birgt eine grundsätzliche und nicht zu unterschätzende Herausforderung in der Unterrichtsvorbereitung und -gestaltung“, weiß Oberstleutnant Marcel Richter. Er ist seit 15 Monaten verantwortlicher Hörsaalleiter für diesen Lehrgang. Neben vielen Unterrichtseinheiten, in denen Grundlagenwissen und Führungsverhalten vermittelt werden, steht der Besuch eines Logistikbataillons auf dem Dienstplan. Dort soll das Spannungsfeld der Führung eines Verbandes und der Umgang mit aktuellen Herausforderungen aufgezeigt werden. Dem Bataillonskommandeur als Dienststellenleiter obliegt auch die Öffentlichkeitsarbeit. So ist das sogenannte Medientraining ein weiterer Teil der Ausbildung in Garlstedt. In gestellten Interviews und Pressekonferenzen werden die Lehrgangsteilnehmer für den Umgang mit den Medien geschult.
Zur Bataillonskommandeurin
Oberstleutnant i.G. Buresch-Hamann hat 2015 die Ausbildung zum Generalstabsoffizier an Führungsakademie in Hamburg absolviert. Seitdem trägt sie zu ihrem Dienstgrad den Zusatz i.G. .
Sie blickt zurück auf eine Reihe interessanter Stabsverwendungen, in denen sie wertvolle Erfahrungen gesammelt hat, die ihr für ihre künftige Verwendung sehr hilfreich sein werden. Für die fachliche Vorbereitung so kurz vor ihrer neuen Aufgabe ist sie dankbar. So bekäme sie die Möglichkeit, ein Update an bereits vorhandenem Wissen zu bekommen. Auch das Kennenlernen der Kameraden böte ihr die hervorragende Möglichkeit, ihr Netzwerk zu erweitern.
Die zukünftige Bataillonskommandeurin und Mutter eines Sohnes sieht es als riesigen Verdienst der Logistikschule der Bundeswehr, dass dieses Training jetzt durchgeführt wird: „Gerade in der Corona-Pandemie ist es überhaupt keine Selbstverständlichkeit, Lehrgangsteilnehmer und Ausbilder in einem Präsenzlehrgang zusammenzubringen“, sagt sie anerkennend.
Der Bataillonskommandeurlehrgang, so empfindet es Frau OTL i.G. Buresch-Hamann, habe sie sehr gut auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Sie freue sich, Teil des Teams Logistikbataillon 172 in Beelitz zu werden und es auch führen zu dürfen.
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