Pilotprojekt: Ungediente für Heimatschutz ausgebildet
Pilotprojekt: Ungediente für Heimatschutz ausgebildet
- Datum:
- Ort:
- Nienburg
- Lesedauer:
- 2 MIN
Ohne Truppenerfahrung in die Reserve der Bundeswehr: Das Landeskommandos Niedersachsen und die Landesgruppe Niedersachsen im Reservistenverband bildeten Ungediente in einem Pilotprojekt für den Heimatschutz aus.
Vom Ungedienten zum Uniformträger: Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden Freiwillige in einer modularen Grundausbildung zu “Soldaten der Reserve”. Das gemeinsame Projekt des Landeskommandos Niedersachsen und der Landesgruppe Niedersachsen im Reservistenverband bot Ungedienten ohne Truppenerfahrung, die bereits im Berufsleben stehen, die Gelegenheit zu einem Engagement in der Reserve der Bundeswehr. Mit einem Gelöbnis in der Clausewitz-Kaserne in Nienburg mit ihren Angehörigen und geladenen Gästen aus Militär und Politik fand das Projekt jetzt für rund 70 Rekrutinnen und Rekruten seinen feierlichen Höhepunkt.
Heimatschützer für die Heimatregion
Künftig sollen die Reservistinnen und Reservisten in ihrer Region im Heimatschutz, bei Wach- und Sicherungsdiensten, zur Hilfeleistung im Inneren und zur Unterstützung der aktiven Truppe einen Beitrag leisten. “Mit ihrem Willen, Mut und Flexibilität haben Sie sich zum Reservisten ausbilden lassen”, sagte Oberst Michael Mattes, der stellvertretende Kommandeur des Landeskommandos, “und treten nun Ihren Dienst bei den Heimatschutzkräften an. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Durchhaltefähigkeit der Bundeswehr!” Vizelandtagspräsident, Frank Oesterhelweg, der die Rekrutinnen und Rekruten bereits während der Ausbildung besucht hatte, lobte: “Sie stehen für Ihr Vaterland ein, übernehmen Verantwortung und stellen sich Risiken, denen andere mit viel Phantasie ausweichen!”
Reservisten bilden Reservisten aus
Der Dienstgrad der Rekrutinnen und Rekruten ist nun „Jäger“. Von der Einkleidung über militärische Grundfertigkeiten, theoretischen Unterricht zu den Themen Wehrrecht und Formaldienst zur ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Ausbildung, Gefechts-, Waffen- und der Sanitätsausbildung – die grundlegenden soldatischen Kenntnisse erlangten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen während Wochenend-Veranstaltungen. Die letzten Gruppen beenden die Ausbildung Ende August. Pandemie-bedingt findet das im August 2020 gestartete Projekt erst in diesem Jahr seinen Abschluss. Die Projektgruppe wie auch das Team der Ausbilder besteht nahezu komplett aus Reservisten der Landesgruppe Niedersachsen.
Nordländer führen Projekt gemeinsam fort
Beruf und Vorbildung der Freiwilligen spielten keine Rolle. Gefordert waren neben der deutschen Staatsbürgerschaft, körperlicher Belastbarkeit, Fitness und Motivation ein Höchstalter von 60 Jahren. Der Großteil der Reservistinnen und Reservisten stammt aus Niedersachsen. Vertreten sind zum Beispiel folgende Berufsgruppen: Ingenieur, Metallbauer, Sporttrainer, Projektmanager, Altenpfleger, Rettungsassistent, Kaufmann, Koch und Chiropraktiker. Die Eignungsfeststellung für den Folgejahrgang 2022 ist bereits abgeschlossen. 180 Männer und Frauen haben sich beworben. Die Ausbildung wird dann im Verbund mit den Landeskommandos Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein stattfinden. Interessierte können sich nichtsdestotrotz unter Telefon 0511 284 1979 oder E-Mail reservebilden@bundeswehr.org melden.
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