Der ukrainische Oberstleutnant Alexander über das Panzerfahrtraining
Der ukrainische Oberstleutnant Alexander über das Panzerfahrtraining
- Datum:
- Ort:
- Deutschland
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In einem Kraftfahrausbildungszentrum der Streitkräftebasis bildet die Bundeswehr im Südwesten Deutschlands seit Monaten ukrainische Soldatinnen und Soldaten zu Panzerfahrern aus. Das Training ist Teil der Ausbildungsunterstützungsmission EUMAMEuropean Union Military Assistance Mission für die Ukraine. Ein ukrainischer Verbindungsoffizier hat jetzt für bundeswehr.de ein Interview gegeben.
Der ukrainische Verbindungsoffizier, Oberstleutnant Alexander, begleitet Kameradinnen und Kameraden bei ihrer Panzer-Ausbildung in Deutschland. Er spricht Deutsch, unterstützt die Ukrainer bei administrativen Herausforderungen und hilft bei der Kommunikation mit dem Personal des Kraftfahrausbildungszentrums. Oberstleutnant Alexander ist ein ernster und nachdenklicher Mann. Der Stabsoffizier aus der Ukraine hat schon viele Panzerfahrschüler bei ihrer Ausbildung in Deutschland begleitet – immer vor Augen, dass sie bald in der Ukraine an der Front sind. Er redet mit den Männern oft und viel darüber. Die ukrainischen Soldaten würden so schnell wie möglich lernen wollen, mit dem Kampfpanzer ihre Kameraden an der Front zu unterstützen. Sie kämpften und gäben so Zeit, damit auf neuen Waffensystemen gelernt werden könne.
Wir reden jeden Tag über die Front und über die Kameraden, die an der Frontlinie sind.
Sieben Tage die Woche lernen die Ukrainer zurzeit das Fahren mit dem Panzer Leopard 1 A5 – im Simulator, auf der Straße und im Gelände. Dazu kommen Theorie- und Technikunterricht. Für viele Ukrainer absolutes Neuland. Manche Fahrschüler bringen Erfahrungen im Bedienen eines Panzers mit, andere indes sind zuvor noch nicht einmal Auto gefahren. In jeder Lehrgangsgruppe gibt es unterschiedliche Soldaten mit unterschiedlicher Kampferfahrung. Es gibt Soldaten, die in der Ukraine nur die Grundausbildung gemacht haben, und es gibt einige Soldaten, die lange Kampferfahrung haben. Einige kämpfen bereits seit 2014, als der Krieg begann.
Ein Ende des Krieges ist sein größter Wunsch
Trotz der unterschiedlichen Voraussetzungen bei den ukrainischen Fahrschülern gelingt es den Fahrlehrern und Fahrlehrerinnen des Kraftfahrausbildungszentrums, die Ausbildungsziele zu erreichen – mit viel persönlichem Einsatz und Flexibilität. Die Ausbildung sei sehr gut organisiert, und die ukrainischen Soldaten hätten bisher alles bekommen, was sie für eine gute Ausbildung benötigen, berichtet Oberstleutnant Alexander.
Die Bundeswehr hat uns sehr gute Ausbilder gegeben.
Es seien brillante und hochmotivierte Bundeswehrsoldaten, die große pädagogische und militärische Erfahrungen hätten. In kurzer Zeit seien alle ukrainischen Soldaten sehr gut ausgebildet und bereit zu kämpfen. Bei aller Motivation, für die Ukraine zu kämpfen, ist der größte Wunsch von Oberstleutnant Alexander, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Er wünscht sich, dass keine Menschen mehr getötet oder verwundet werden.
Das ganze Interview mit Oberstleutnant Alexander können Sie oben im Audio-File in diesem Beitrag hören.