Multinationale Mission sauberes Trinkwasser
Multinationale Mission sauberes Trinkwasser
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Der Wasseraufbereitungstrupp der Husumer Spezialpioniere bei der multinationalen Übung Capable Logistician in Polen.
Wenn unter französischer Führung Litauer und Franzosen den See anzapfen, die Leitungen in ein litauisches Becken führen, daraus wiederum Franzosen, Deutsche, Norweger, Kroaten und Litauer Wasser zapfen und es aufbereiten – kann das funktionieren? Das funktioniert sogar ganz hervorragend, fanden die Spezialpioniere schon zu Beginn der Übung Capable Logistician heraus. Vier Mann vom Wasseraufbereitungstrupp der 1. Kompanie des Spezialpionierregiments 164 aus Husum stellt den deutschen Anteil am Übungsmodul Wasseraufbereitung und konnten mit den Kameraden schon kurz nach dem Aufbau sauberes Wasser liefern.
Übungsmodul für die Wasseraufbereitung
Capable Logistician („Fähiger Logistiker“) ist eine multinationale Logistikübung. 2019 beteiligen sich daran 30 Nationen, NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedsländer ebenso wie Länder, die im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden mit der NATONorth Atlantic Treaty Organization zusammenarbeiten. 3.400 Soldatinnen und Soldaten sind dafür auf den Truppenübungsplatz Drawsko Pomorskie in Westpommern gekommen. Die Bundeswehr hat eine Delegation von 54 Soldatinnen und Soldaten der mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis nach Polen entsandt. Gemeinsam Lösungen für den eigenen Fachbereich zu erarbeiten und herauszufinden, wo es vielleicht noch hakt – das ist das Ziel der Übung Capable Logistician.
Die Qualität des Wassers im Blick
Bei der Wasseraufbereitung etwa ist es wichtig, dass die Schlauchsysteme zusammenpassen, gemeinsam die geforderten Mengen abgeliefert werden und dass jede Nation am Ende der Aufbereitung in ihren Anlagen Wasser von gleich guter Qualität beisteuert. Das Wasser kommt aus einem natürlichen See und soll am Ende trinkbar sein. Den Chlorgehalt des Wassers prüfen die Husumer Soldaten regelmäßig in ihrem kleinen Feldlabor. Ein Klappstuhl, ein Tisch, die Geräte aus einer Kiste geholt – schon steht das Labor. Die Soldaten haben Labor und Aufbereitungsanlage in zwei Zelten in Camp Konotop auf dem polnischen Übungsplatz eingerichtet, dazwischen ein Tarnnetz gespannt, das Schatten auf den Tank mit dem aufbereiteten Wasser wirft. Heiß und staubig ist es auf dem Übungsgelände, der See lockt zum Baden. Aber der Auftrag geht vor.
Multinationale Zusammenarbeit
Tanks, Schlauchsysteme, Pumpen, Verteilerboxen, Generatoren und die eigentlichen Aufbereitungsanlagen: Jeder der Nationen hat bei diesem Modul etwas beigesteuert. Betrieben und genutzt wird alles gemeinsam, mit einem gemeinsamen Auftrag. Was zu tun ist, erfahren die Soldaten jeden Morgen in der englischsprachigen Einweisung. Da alle Wasseraufbereiter Fachleute sind, kennt jeder seine Fachwörter auch in Englisch. Nach diesem Prinzip funktionieren alle Übungsmodule bei Capable Logistician: Experten aus den jeweiligen Bereichen arbeiten multinational zusammen und finden Lösungen, von denen alle profitieren.
Interoperabilität und gegenseitige Unterstützung
1.600 Liter Trinkwasser kann allein die deutsche Anlage pro Stunde herstellen. Straßentankwagen aus dem Modul Transport holen es regelmäßig ab und bringen es an andere Orte auf dem Übungsplatz, wo es gebraucht wird. Interoperabilität bedeutet bei Capable Logistician nicht nur multinationale Zusammenarbeit im eigenen Bereich, sondern auch gegenseitige Unterstützung der Übungsmodule untereinander. Im Großen heißt das, im Einsatz gemeinsam stark zu sein. Im Kleinen in Camp Konotop bedeutet das, dass sich die französischen Kameraden bei den Husumer Soldaten auch mal ein Werkzeug ausleihen oder alle gemeinsam beraten, wie sich das Loch in einem der Schläuche der Litauer am besten flicken lässt.