Streitkräftebasis
Katastrophenhilfe Türkei

Nach Erdbeben in Türkei und Syrien: Spezialisten der Bundeswehr ebnen den Weg für Hilfe vor Ort

Nach Erdbeben in Türkei und Syrien: Spezialisten der Bundeswehr ebnen den Weg für Hilfe vor Ort

Datum:
Ort:
Türkei
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Seit dem dramatischen Erdbeben in der Grenzregion zwischen Syrien und der Türkei am 6. Februar 2023 unterstützt die internationale Gemeinschaft die Opfer. Auch die Bundesrepublik Deutschland entsandte Teams in das betroffene Gebiet: Die Bundeswehr unterstützt mit der Luftwaffe, dem Sanitätsdienst und auch die Streitkräftebasis sorgt dafür, dass andere helfen können.

Soldatinnen und Soldaten entladen in Incirlik das Transportflugzeug Airbus A400M

Entladung der Hilfsgüter für die Erdbebenhilfe in der Türkei: Soldatinnen und Soldaten entladen in Incirlik das Transportflugzeug Airbus A400M

Bundeswehr/Francis Hildemann

Einen Monat nach der Katastrophe wird weiterhin dringend Hilfe benötigt. Deshalb entsendet die Bundeswehr nun eine Sanitätseinrichtung in die Türkei. Bei dieser Vororthilfe mit Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsdienstes, sind auch die Expertinnen und Experten der Streitkräftebasis gefragt. Diese Unterstützungskräfte, auch „Enabler“ oder „Möglichmacher“ genannt, ebnen den Weg für die Sanitätskräfte der Bundeswehr. Insgesamt stellt die Streitkräftebasis mehr als ein Dutzend Soldatinnen und Soldaten, die mit logistischen und militärpolizeilichen Fähigkeiten zur Mission beitragen.

Hilfe will gut geplant sein

Ausgangspunkt für die aktuelle Hilfe ist die Verlegung eines Rettungszentrums in die Türkei. Hierfür laufen beim Logistikzentrum in Wilhelmshaven die Fäden zusammen. Das Fachpersonal koordiniert den sogenannten Strategischen Transport. Vereinfacht heißt das: Im Logistikzentrum sorgen Expertinnen und Experten dafür, dass das Material und das Personal zur richtigen Zeit am Einsatzort in der Türkei ankommen. Für den Transport von großem Material, greift das Logistikzentrum in Wilhelmshaven auch auf den sogenannten SALISStrategic Airlift International Solution-Vertrag zu. Dieser Vertrag mit der Wirtschaft, ermöglicht ihnen den Zugriff auf eins der größten Transportflugzeuge der Welt.

Spezialpioniere aus Husum gehören zum Vorkommando und erfüllen vor Ort zwei wichtige Aufgaben. Zum einen bauen sie die Unterkünfte für die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr auf. Zum anderen betreiben sie eine eigens aufzubauende Wasseraufbereitungsanlage. So stellen sie die Einsatzbereitschaft des deutschen Hilfskontingents sicher und sorgen dafür, dass es seinen Auftrag dauerhaft erfüllen kann. Zur Gewinnung des Trinkwassers bleiben die Spezialistinnen und Spezialisten der Wasseraufbereitungsanlage in der Türkei.

Großaufnahme eines Oberarmes eines Soldaten mit Feldjägerbinde

Ein Stabsfeldwebel von den Feldjägern sorgt mit weiteren Soldatinnen und Soldaten vor Ort im Erdbebengebiet für die Sicherheit der Bundeswehrkräfte

Bundeswehr/Ralph Zwilling
Ein Soldat nimmt eine Probe aus einem durchsichtigen Gefäß mit einer durchsichtigen Flüssigkeit.

Ein Soldat führt eine Wasserprobe vom gereinigten Wasser der Wasseraufbereitungsanlage WTC1600GT durch. So haben seine Kameradinnen und Kameraden vor Ort immer sauberes Trinkwasser.

Bundeswehr/Patrick Grüterich

Militärpolizei sorgt für Sicherheit

Auch bei einem Hilfseinsatz wie in der Türkei gilt: Die Sicherheit der eigenen Kräfte hat Priorität. Dafür sorgen Angehörige des Feldjägerregiments 2 aus Wilhelmshaven, die mit ins Erdbebengebiet reisen. Sie werden dem deutschen Kontingentführer als Berater bei Fragen rund um die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten dienen. Hand in Hand geht diese Aufgabe mit der Funktion als Verbindungselement zu den türkischen Sicherheitsbehörden vor Ort. 

Die Spezialistinnen und Spezialisten der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr in Deutschland bereiten sich darauf vor zu unterstützen. Sie wären gefragt, wenn eine noch leistungsfähigere Wasseraufbereitungsanlage benötigt wird. Mit ihr könnten im Bedarfsfall 8.000 Liter sauberes Wasser pro Stunde vor Ort produziert werden. Und dies auch aus Salz- oder stark verschmutztem Wasser.

von Deeke Werner  E-Mail schreiben

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