Wer kennt das nicht? Schlecht geschlafen und nicht richtig gegessen – die Laune ist im Keller und die Konzentration lässt schnell nach. Nur ausgeruht und ausgewogen ernährt, sind Menschen voll leistungsfähig. Damit sich die Ukrainer uneingeschränkt auf ihre Ausbildung in Deutschland konzentrieren können, versorgen die mobilen Logistiktruppen sie rund um die Uhr.
„Wir halten dem deutschen Teil der EUEuropäische Union-Ausbildungsmission den Rücken frei“, fasst Oberstleutnant Mark Sterk die zahlreichen Dienstleistungen seiner Mannschaft zusammen. Er ist Kommandeur des Logistikbataillons 461 aus Walldürn, das für zwei Monate sogenannter Unterstützungsverband für mehrere Truppenübungsplätze ist. Anschließend wechselt das Kommando. Die Auftragslast ist hoch und der Auftrag wichtig: „Wir bieten den ukrainischen Soldatinnen und Soldaten sowie den Ausbildenden vom Heer ein Rund-um-Sorglos-Paket.“ Denn ohne Unterkunft, Verpflegung und Betreuung läuft gar nichts.
Nur auf die Ausbildung konzentrieren
Die Ukrainer stehen unter einem enormen Druck: Sie „fehlen“ an der Front und werden in wenigen Wochen in Deutschland ausgebildet. Damit sie sich während dieser intensiven Zeit vollständig auf ihre Ausbildung konzentrieren können, übernehmen die mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis den „Real life support“ – die sogenannte Realversorgung vor Ort, 24 Stunden am Tag, und das sieben Tag die Woche. So sind die Kräfte der Streitkräftebasis ein wichtiger Teil der „European Union Military Assistance Mission Ukraine“ (EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine).
Von A bis Z versorgt
„Die Realversorgung ist eine einsatzgleiche Verpflichtung und bedeutet für meine Leute einen 12- bis 16-Stunden-Tag“, berichtet Oberstleutnant Mark Sterk. „Die Einsatzmentalität ist im Camp überall spürbar. Meine Soldatinnen und Soldaten stehen die ganze Zeit unter einer Grundanspannung und versehen ihre Aufgaben mit einer unglaublichen Ernsthaftigkeit. Sie wissen, was davon abhängt.“
Bei Kompaniechef Major Hans aus der 2. Kompanie des Logistikbataillon aus Walldürn laufen alle Fäden zusammen, er verantwortet die Rund-um-Versorgung von A bis Z. Wie der Alltag im Camp der Ukrainer abläuft, welche Herausforderungen sich stellen und wieso Freunde die Feindessprache nutzen, erzählt der Blick hinter die Kulissen: die zehn Stationen der Realversorgung.