Streitkräftebasis
Militärattachés

Diplomaten in der Bundeswehr

Diplomaten in der Bundeswehr

Datum:
Ort:
Den Haag
Lesedauer:
3 MIN

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Als „Diplomaten in der Bundeswehr” tragen die Militärattachés gegenüber ihren Kameraden und der Bevölkerung im jeweiligen Gastland zur Vertrauensbildung bei. Sie verkörpern zudem die multinationale Ausrichtung und Einbindung der Bundeswehr.

Ein Mann in einem Anzug steht vor einem Botschaftsgbäude

Seit September nimmt Oberst i.G. Fischer mit seinem Stab auch die Beratung der deutschen Botschafter in Belgien und Luxemburg wahr.

Bundeswehr/Oliver Arning

Militärattaché-Stäbe sind seit 1956 Teil deutscher Auslandsvertretungen

Bereits kurz nach der Gründung der Bundeswehr im November 1955 wurden 1956 Militärattaché-Stäbe im Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. Sie sind integraler Bestandteil der Auslandsvertretungen. Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr nehmen Aufgaben als Militärattaché oder Büroleiter wahr. Sie werden vom Bundesministerium der Verteidigung an das Auswärtige Amt abgeordnet. Das Personal wird vom Streitkräfteamt der Streitkräftebasis betreut. Die Sprachausbildung für die Angehörigen der Militärattaché-Stäbe findet beim  Bundessprachenamt (BSprABundessprachenamt) statt. Es ist der zentrale Sprachendienstleister für die Bundeswehr und den öffentlichen Dienst. „Die Sprachausbildung für das jeweilige Land ist eine Schlüsselqualifikation“, betont Oberst im Generalstab (i.G.) Thomas Fischer, der seit 2017 Militärattaché an der deutschen Botschaft in den Niederlanden ist.

Militärattaché für die Botschafter in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg

Doch nicht jede deutsche Auslandsvertretung verfügt über einen eigenen Militärattaché-Stab. So berät beispielsweise Oberst i.G. Fischer als Militärattaché mit seinem Team aus der deutschen Botschaft im niederländischen Den Haag auch die Botschaften im Königreich Belgien und in Luxemburg. „Seit September ist mein Stab zusätzlich auch für die Aufgabenwahrnehmungen gegenüber den Botschaftern und Verteidigungsministerien in diesen Ländern zuständig“, bemerkt Fischer. Obwohl räumliche und teilweise auch inhaltliche Zusammenhänge gegeben seien, liege die Tücke bei der Umsetzung im Dienstalltag im Detail.

Die Militärattaché-Community – Ein besonderes Netzwerk!

Zu Thomas Fischers Hauptaufgaben zählen, „neben der Beratung des jeweiligen Botschafters auf militärpolitischem sowie allgemein militärischem Gebiet auch die Wahrnehmung von Aufgaben, die sich aus der Kooperation der Streitkräfte der jeweiligen Länder ergeben. Dazu ist der persönliche Kontakt alternativlos“, so der erfahrene Generalstabsoffizier. Zudem vertrete der Verteidigungsattaché das Bundesministerium der Verteidigung gegenüber dem jeweiligen Verteidigungsministerium des Gastlandes und sonstigen militärischen sowie zivilen Stellen. Als Repräsentant der Deutschen Streitkräfte ist er auch Ansprechpartner, wenn es um Aufenthalte deutscher Soldaten oder Einheiten im jeweiligen Land, Gedenkveranstaltungen oder auch die Beisetzung von Gefallenen deutschen Soldaten aus den Weltkriegen gehe. 

Ein Gruppe von Soldaten und Zivilisten steht vor kleinen Särgen

Anlässlich der Einbettung der Gebeine von über 80 Gefallenen des I. Weltkrieges begleitet Oberst i.G. Fischer den Botschafter beim Königreich Belgien, Martin Kotthaus.

VdK/Uwe Zucchi

Der Militärattaché – Ein Kommunikationsprofi auf höchstem Niveau!

Der Militärattaché arbeitet eng mit den Generalstäben der niederländischen, belgischen und luxemburgischen Streitkräfte zusammen. Mit seinem Stab unterstützt Oberst i.G. Fischer bei der Vorbereitung und Durchführung umfangreicher Kooperationsprogramme. Diese sehen unter anderem bei allen Teilstreitkräften den Austausch von Lehrgangsteilnehmern und sonstigem Personal, bilaterale Generalstabsgespräche, Expertengespräche und vielfältige Besuchsvorhaben auf allen Ebenen der Streitkräfte und der Ministerien vor. „Selbstverständlich nehme ich auch Kameraden wahr, die sich auf Grund solcher Programme in den verschiedenen Ländern aufhalten. Auf diese Weise kann ich hoffentlich und insbesondere bei den jüngeren Kameraden ein wenig Interesse für unseren Beruf und seine Vielfalt wecken“, so Thomas Fischer weiter.

Der Militärattaché – Grenz- und kontinentübergreifender Mittler!

Die Aufgaben des Militärattachés und seines Stabes sind sehr umfangreich und vielschichtig. „Dabei bewegen wir uns häufig auf hohem politischem Niveau und zum Teil auch in sensitiven Bereichen“, so Oberst i.G. Fischer. Ob in Uniform oder in Zivilkleidung übernehmen die Angehörigen der Militärattaché-Stäbe mit ihren Familienangehörigen eine wichtige und vertrauensbildende Funktion im Auftrag der Diplomatie der Bundesrepublik Deutschland. „Ein Auftrag, der uns alle inhaltlich und kommunikativ vollumfänglich fordert. Der aber auch völlig neue Blickwinkel und die Chance auf grenz- oder gar kontinentübergreifende Freundschaften bietet“, ist Thomas Fischer überzeugt. Eine Aufgabe, für die es lohnenswert sei, sich mit der gesamten Familie einzubringen!

Ein Mann sitzt am Schreibtisch.

Mit einem kleinen, aber feinen Team setzt Oberst i.G. Thomas Fischer die Implementation der Aufgabenübernahme des Militärattachés für drei Länder um.

Bundeswehr/Oliver Arning

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