Streitkräftebasis
Üben für einen VJTFVery High Readiness Joint Task Force -Einsatz

Luftwaffe, Streitkräftebasis und Heer üben gemeinsam an der Logistikschule

Luftwaffe, Streitkräftebasis und Heer üben gemeinsam an der Logistikschule

Datum:
Ort:
Osterholz-Scharmbeck
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Bei einer Gefechtsstandübung übte erstmals die Luftwaffe gemeinsam mit dem Heer im Logistischen Übungszentrum an der Logistikschule der Bundeswehr.

Stehende und sitzende Soldatinnen und Soldaten sprechen miteinander.

Logistik-Profis unter sich: Der Leiter des Logistischen Übungszentrums, Oberst Andreas Bock, im Austausch mit den Soldatinnen und Soldaten des Objektschutzbataillons der Luftwaffe in deren mobilem Gefechtsstand

Bundeswehr/Brian Melzer

Luftwaffe und Heer trainierten im Logistischen Übungszentrum an der Logistikschule der Bundeswehr gemeinsam mit der Logistik der SKBStreitkräftebasis ein tagesaktuelles Szenario: Der NATO-Bündnisfall nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrages und der folgende Einsatz der Nato-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force, kurz: VJTFVery High Readiness Joint Task Force .

Für die Luftwaffe vor Ort war das II. Objektschutzbataillon des Objektschutzregimentes „Friesland“ aus Schortens, unter der Führung von Oberstleutnant Mike Sommer. Das Heer nahm mit dem Gebirgsversorgungsbataillon 8 aus dem bayrischen Füssen unter der Führung von Bataillonskommandeur Oberstleutnant Martin Paulus teil. Zentraler logistischer Verband in dieser Übung an der Schnittstelle von Basislogistik der SKBStreitkräftebasis und Einsatzlogistik des Heeres und der Luftwaffe ist das Logistikbataillon „Land“ der NRFNATO Response Force. Dieses Bataillon wurde durch die Angehörigen des Logistischen Übungszentrums unter Führung von Oberstleutnant Lutz Arnoldt simuliert.

Spezialisten in ihrem Element

Soldaten besprechen eine Lage an einem Whiteboard.

Die Arbeit im Gefechtsstand ist hoch digitalisiert. Lagebesprechungen finden trotzdem regelmäßig „face-to-face“ statt.

Bundeswehr/Brian Melzer

Die Soldatinnen und Soldaten aus Schortens und Füssen sind Spezialistinnen und Spezialisten für Fragen der Logistik bei Luftwaffe und Heer. Die Angehörigen des Objektschutzregiments sind dazu ausgebildet, ein Flugfeld oder einen Flugplatz im Einsatzland so aufzubauen und zu betreiben, dass ein fliegender Verband darauf bereits nach kurzer Zeit versorgt werden kann. Darüber hinaus schützen sie ihn gegen Angriffe und Störungen. Das Gebirgsversorgungsbataillon 8 ist das einzige seiner Art innerhalb der Bundeswehr und stellt die Versorgung der Gebirgsjägerbrigade 23 sicher. Mit seinen logistischen Fähigkeiten sichert es Nachschub, Instandsetzung, Materialerhaltung und Transport der Brigade. 

Die Zusammenarbeit dieser Profis mit dem Logistikbataillon „Land“ der NRFNATO Response Force machte diese Gefechtsstandübung besonders spannend. Laut Einsatzszenario wurde die VJTFVery High Readiness Joint Task Force aktiviert. Dieser schnelle Eingreifverband gehört zur NRFNATO Response Force und ist deren Speerspitze. Als schnelle Eingreiftruppe des Bündnisses leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur Abschreckung sowie zur möglichen Verteidigung Europas. 2014 wurde die VJTFVery High Readiness Joint Task Force in Folge der Krim-Annexion gegründet. Sie zeichnet sich durch eine besonders hohe Einsatzbereitschaft und schnelle Reaktionsfähigkeit aus. Wegen der für die VJTFVery High Readiness Joint Task Force geltenden besonders kurzen notice-to-move Zeiten, ist deren Aktivierung auch im Übungsszenario eine besondere Herausforderung für die Logistiker. Denn, damit die VJTFVery High Readiness Joint Task Force wirken kann, müssen die Rädchen der Logistik zuhause und im Einsatzgebiet erfolgreich ineinandergreifen. Soll die NATO-Speerspitze schnell eingesetzt werden, ist zunächst ein zeitgerechter und sicherer Transport abzuwickeln. Und auch die Durchhaltefähigkeit der VJTFVery High Readiness Joint Task Force im Einsatz hängt davon ab, dass Nachschub und Instandsetzung klappen. 

Logistik rollt – ob zu Land oder in der Luft

Soldatinnen und Soldaten arbeiten in einem Zelt.

Nah am Einsatzszenario: Die Übungsteilnehmenden erfüllen ihren Auftrag in mobilen Gefechtsständen oder Bürocontainern. Das Logistische Übungszentrum bietet auch in Sachen Arbeitsumgebung ein für das Einsatzszenario realistisches Bild.

Bundeswehr/Brian Melzer

Die Übungsteilnehmenden waren gespannt, ob sich während des Manövers Probleme herausstellen würden, die aus den unterschiedlichen Truppengattungen herrühren. Schnell wurde klar, dass das gemeinsame Übungsziel ohne solche Verständnisschwierigkeiten erreicht werden konnte. „Das Szenario ist für uns Logistiker zweitrangig. Für den Instandsetzer beispielsweise ist es unerheblich, ob der Puma oder der Tornado instandgesetzt werden soll. Im Hintergrund laufen die gleichen logistischen Prozesse“, erklärt Oberstleutnant Sommer vom Objektschutzregiment der Luftwaffe. 

Auch Oberstleutnant Paulus sah zwischen Luftwaffe und Heer keine Unterschiede bei der Auftragserfüllung. „Es war das erste Mal, dass wir in einem VJTFVery High Readiness Joint Task Force -Verbund geübt haben. Grundsätzlich übt Üben“, erklärt der bayrische Bataillonskommandeur. Die Übung selbst brachte trotz der unterschiedlichen Aufträge der beteiligten Bataillone viele Gemeinsamkeiten hervor. „Wir haben allem voran gelernt, uns auf einander einzulassen – mit Unterstützung der 15-jährigen Übungskompetenz, die das Logistische Übungszentrum vorweisen kann“, resümiert Oberstleutnant Sommer die Erfahrung der Premiere für die Luftwaffe.

von Brian Melzer  E-Mail schreiben

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema