Streitkräftebasis
Frauen in Führungspositionen

Logistikschule hat ihre erste Inspektionschefin

Logistikschule hat ihre erste Inspektionschefin

Datum:
Ort:
Osterholz-Scharmbeck
Lesedauer:
2 MIN

Seit 20 Jahren gibt es Frauen in allen militärischen Laufbahnen der Bundeswehr. Inzwischen besetzen sie auch immer mehr Führungspositionen. Jetzt wurde an der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis, an der Logistikschule der Bundeswehr, erstmals eine Frau Inspektionschefin.

Eine Soldatin steht auf einem Appellplatz.

Oberstleutnant Ann-Kathrin Tielken freut sich auf die neue fachliche Herausforderung.

Bundeswehr/Petra Reiter

Ann-Kathrin Tielken war eine der ersten Frauen in der Bundeswehr, die in die Laufbahn der Offizierinnen und Offiziere im Truppendienst eingetreten sind. Die heute 47-Jährige trat im Juli 2001 als Offizieranwärterin ihren Dienst in der Grundausbildungskompanie des Transportbataillon 801 in Lippstadt (Nordrhein-Westfahlen) an. Jetzt übernimmt sie als erste weibliche Inspektionschefin die Führung einer Inspektion an der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis, der Logistikschule der Bundeswehr. „Für mich ist es eine Wunschverwendung. Verbunden mit der fachlichen Herausforderung ist es eine besondere Sache für mich“, so die zweifache Mutter. Denn sie sieht die Tatsache, erste weibliche Inspektionschefin zu sein, eher pragmatisch: „Irgendwann ist es halt so weit.“

Bewusste Entscheidung

Ein Soldat und eine Soldatin stehen sich mit militärischem Gruß gegenüber.

Militärisches Prozedere bei der Kommandoübergabe durch den Lehrgruppenkommandeur Lehrgruppe C Oberstleutnant Edmund Vogel (l.).

Bundeswehr/Petra Reiter

Seitdem klar ist, dass Oberstleutnant Ann-Kathrin Tielken die neue und damit auch erste weibliche Chefin der XI. Inspektion wird, habe sie es gefühlt eine Millionen Mal gehört. Sie glaubt, dass es für Außenstehende tatsächlich etwas Besonderes ist. „Für mich ist nicht die Inspektionschefin das Besondere, sondern die Chefverwendung.“ Tielken, die sich als ehemalige Gleichstellungsbeauftragte oft mit der Thematik des Genderns und der Gleichstellung konfrontiert sah, habe sich bewusst dafür entschieden, Berufssoldatin, Kompaniechefin und zuletzt Hörsaalleiterin zu sein. „Und nun bin ich Inspektionschefin“, ergänzt sie. Es erfülle sie zunehmend mit Stolz, dass ihr zugetraut wird, in einer ganz neuen Thematik Fuß zu fassen und eben diese fachliche Herausforderung zu meistern.

Neuland?

Zuletzt hat Oberstleutnant Tielken als Hörsaalleiterin Truppenversorgungsoffiziere und Stabsoffizierinnen an der Logistikschule der Bundeswehr ausgebildet. „Das sind diejenigen, die für die Eigenversorgung in der Bundeswehr tätig sind“, erklärt die ehrgeizige Offizierin.
Die XI. Inspektion ist verantwortlich für Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Gefahrgut und Ladungssicherung. „Eine Inspektion zu führen, beinhaltet den fachlichen Anteil, der natürlich auch durch den Inspektionschef in jedem Bereich erbracht werden muss“, weiß Ann-Katrin Tielken. Für sie bedeute das, fachlich neu Fuß zu fassen. Völliges Neuland sei es für sie jedoch nicht. „Ich bin in einem Transportbataillon ‚groß geworden‘ und hatte dort erste Berührungspunkte mit Gefahrgut und Ladungssicherung. Aber das ist tatsächlich schon fast 21 Jahre her“, erinnert sie sich. 
„Auf die Herausforderung freue ich mich, mir das fachliche Wissen anzueignen – für Dienstaufsicht, zum Mitreden und für die Weiterentwicklung von Lehrgängen. Denn das sind alles Dinge, die ich als Inspektionschefin begleiten werde.“

Mentoring Programm der Bundeswehr

Ein Soldat und eine Soldatin reichen sich die Hände.

Von und mit ihrem Mentor, Generalmajor Oliver Kohl, Leiter der Führungsakademie der Bundeswehr, lerne Menti Oberstleutnant Ann-Kathrin Tielken. Über das Mentoring Programm der Bundeswehr, ein Förderprogramm, kamen beide zusammen.

Bundeswehr/Petra Reiter

Das Mentoring Programm der Bundeswehr ist ein Förderprogramm, welches durch das Berufsinformationszentrum der Bundeswehr in Mannheim (BIZ BwBundeswehr) geleitet wird. Es soll Frauen und Männer dazu zu bewegen, auch für Spitzenpositionen zur Verfügung zu stehen. Spitzenkräfte der Bundeswehr agieren als Mentoren und begleiten ihren Menti. Um ein passendes Team zu finden, füllt jeder Menti einen Fragebogen aus, auf dem er Schwerpunkte für sich festlegt. So matchen Mentor und Menti, um in einem regelmäßigen Austausch miteinander zu lernen.

von Kathleen Boungard  E-Mail schreiben

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