Streitkräftebasis
Material an die NATO-Ostflanke

Logistik für NATO-Übung: Transport quer durch Europa

Logistiker versorgen Fallschirmjäger: Sicher, pünktlich und zuverlässig. Auch für die NATO-Übung Swift Response.

Eine Kolonne auf der Autobahn von einer Brücke fotografiert

Der Erfolg militärischer Übungen und Operationen hängt maßgeblich von der Logistik ab. Diese muss funktionieren – zu jeder Zeit, bei jedem Wetter, weltweit und auch unter widrigen Bedingungen. Das zeigt sich einmal mehr, wenn Material und Ausrüstung an die Ostflanke der NATO gelangen muss. Ein Job für die Profis der Streitkräftebasis.

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  • Ein deutscher und ein ungarischer Soldat an einer Karte.
    Auftrag

    NATO-Partner

    Und bei diesem Auftrag sind die Logistikbataillone nicht allein auf sich gestellt. Seit vielen Jahren pflegt beispielsweise das Logistikbataillon 472 aus Kümmersbruck eine Partnerschaft mit ungarischen Transporteinheiten, dem Lahner Gyorgy 2nd Sustainment Regiment. Seit nunmehr zehn Jahren gestalten die Verbände gemeinsam die Übungsreihe Safety Transport und übernehmen auf NATO-Ebene Aufgaben. Zuletzt transportierten die internationalen „Trucker“ Material für die deutsche Division Schnelle Kräfte, einen Großverband des Heeres. Der übte in Rumänien – an der Ostflanke der NATO – und musste dort seine Ausrüstung parat haben. Von Fallschirmen über Waffen bis hin zur Ausstattung für mobile Gefechtsstände. Natürlich muss all das vollständig, intakt und mit entsprechendem Vorlauf ankommen, damit eine der größten Luftlandeoperationen seit Jahrzehnten mit dem Namen Swift Response reibungslos laufen kann.

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    Ein ungarisch-deutscher Konvoi macht sich bereit für Safety Transport.
  • Ein deutscher und ein ungarischer Soldat an einer Karte.
    Fachkräfte

    Mit Sicherheit

    Um dies zu gewährleisten sind in den mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis absolute Profis am Werk. Sie kennen sich aus mit den militärischen und zivilen Bestimmungen im Frachtverkehr. Schließlich gilt auch in der Zeitenwende auf den Straßen das Verkehrsrecht. Bezogen auf den Straßenmarsch Richtung Rumänien sind es fünf Länder, in denen die jeweiligen Bestimmungen für Transporte und Ladungssicherung beachtet werden mussten. Die dazu durchgeführte ungarisch-deutsche Übung Safety Transport hatte zum Ziel, die NATO-Großübung Steadfast Defender zu unterstützen. Vom hessischen Stadtallendorf über die Oberpfalz ging es nach Tschechien. Von dort noch einmal rund 300 Kilometer durch die Slowakei bis ins ungarische Pápa.

    • Ein Soldat beschriftet die Tür eines Lkw

      Der Marschkredit: Aus der Zahlen- und Buchstabenkombination gehen die Wichtigsten Daten zum jeweiligen Transport hervor. Sie werden zentral vergeben.

      Bundeswehr/Susanne Hähnel
    • Beladungsvorgang

      Bald geht’s los: Nachdem die Papiere und die Befehle geklärt sind, beladen ungarische Fahrer ihren Lkw. Das System ermöglicht eine selbstständige Beladung ohne weitere Hilfsmittel.

      Bundeswehr/Susanne Hähnel
    • Ein Militär-Lkw

      Während der Übung Safety Transport kam der ungarische Lkw Rába H14 zum Einsatz. Er ist dem deutschen MULTIMechanisierte Umschlag-Lagerung-Transport-Integration sehr ähnlich. Der in Györ gefertigte Lastwagen hat ein Selbstladesystem für Container, welches von der Besatzung bedient wird.

      Bundeswehr/Susanne Hähnel
    • Ein Militär-Lkw mit Anhänger

      Schweres „Kaliber“: Der Actros der Bundeswehr kann zwei Container schultern. Die 5. Kompanie des Logistikbataillons 472 ist auf den Transport schwerer Güter spezialisiert.

      Bundeswehr/Susanne Hähnel
  • Lkw fahren aus einer Liegenschaft raus
    Kolonne

    Verantwortung

    Zu Frachtpapieren und Zollformalitäten müssen militärische Frachten mittels Befehlen abgesichert und durch einen sogenannten Marschkredit kenntlich gemacht werden. Die Führungskräfte legen fest, wo die Fahrzeuge abfahren – als „Ablaufpunkt“ bezeichnet – und welche Route sie einschlagen. Unterwegs müssen die Militärkraftfahrerinnen und -kraftfahrer vorgeschriebene Abstände und Geschwindigkeiten einhalten. Das militärische Kraftfahrwesen sieht sogenannte Technische Halte vor, wo die Fahrzeuge auf Schäden und Betriebssicherheit überprüft werden. Dies Zwischenstopps sind ebenfalls bereits festgelegt und bekannt gegeben worden. Sie dienen den jeweiligen Transportzugführenden auch zur erneuten Lagebeurteilung und Absprache. Letztlich gehört auch die Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten für die Fahrzeugführenden zur Verantwortung der Vorgesetzten.

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    Nichts dem Zufall überlassen: Ständige Kontrolle der Fahrzeuge ist geboten.

  • Ein Soldat prüft den Ölstand eines Lkw
    Unterwegs

    Gut versorgt

    Essen, trinken, rasten, tanken – alles im Rhythmus des Transportes und unter Termindruck. Routiniert arbeiten die Soldatinnen und Soldaten am Betankungspunkt zusammen. Einmal sind es tschechische Kräfte, die den Konvoi mit Diesel versorgen, tags darauf deutsche. Anhalten, „einmal volltanken bitte“, kurze Buchführung – „der Nächste bitte“. Die 17 Lkw von Safety Transport sind binnen 30 Minuten wieder abfahrbereit. Auch eine logistische Leistung der Streitkräftebasis und ihrer Fachleute. Geschlafen wurde an den Etappenzielen entweder in militärischen Liegenschaften oder in Feldlagern, während die Fahrzeuge gemäß ihren Positionen in der Kolonne abgestellt waren.

    • Lkw werden von einem anderen Lkw betankt

      Die erste Tankstelle betreiben die Tschechen. Bevor die Besatzungen der Lkw in ihre Zeltstadt einziehen, werden die Fahrzeuge für den nächsten Tag vorbereitet.

      Bundeswehr/Susanne Hähnel
    • Tanklaster

      Der Straßentankwagen der „Loggies“ aus Kümmersbruck wartet auf „Kundschaft

      Bundeswehr/Susanne Hähnel
    • Betankungsvorgang

      Schon da: Als die Kolonne in Pápa eintrifft, warten die Kameradinnen und Kameraden bereits mit dem Diesel. Deutsche Nachschubkräfte verwenden Aufsätze für das Wechselladesystem MULTIMechanisierte Umschlag-Lagerung-Transport-Integration mit Tankaufsatz und Zapfpistolen.

      Bundeswehr/Susanne Hähnel
  • Ein Kran hievt einen Container auf einen Lkw
    Umschlag

    Containertransport

    Eine Herausforderung internationaler Transportvorhaben sind die unterschiedlichen Umschlagmittel und Transportfahrzeuge. So nutzt die Streitkräftebasis für umfangreiche Containertransporte Sattelzugmaschinen, welche mittels eines Krans oder Stapler be- und entladen werden, die Ungarn setzten während Safety Transport ihre Multis ein, welche selbstständig den metallenen Kubus aufnehmen können. Innerhalb der NATO wird englisch gesprochen, Befehle können aber auch per Handzeichen übermittelt werden. Ungarn und Deutsche sind ein eingespieltes Team. Und auch darum geht’s in der Zeitenwende: Zusammenarbeit und Routine, um im „Ernstfall“ gemeinsam das Richtige zu tun.

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    Sicher, pünktlich und zuverlässig: Das macht militärische Logistik aus.
    von Ralf Wilke  E-Mail schreiben

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