Logistik bereitet Verlegung von Panzern zu EFP vor
Logistik bereitet Verlegung von Panzern zu EFP vor
- Datum:
- Ort:
- Deutschland
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Die Bundeswehr erhöht ihre Präsenz an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke und verlegt dafür Soldatinnen und Soldaten mit Gerät nach Litauen, um die Mission Enhanced Forward Presence zu verstärken. In ganz Deutschland laufen Planungen und Vorbereitungen – auch bei der Logistiktruppe und im Kommando Streitkräftebasis.
„Sie führen die Transportkräfte für die schnelle Verlegung der Artillerie“, wendet sich Fregattenkapitän Michael Hinz an seinen Marschgruppenführer Hauptfeldwebel Matthias Jakobschak. Hinz ist Kommandeur des Logistikbataillons 171 „Sachsen-Anhalt“ in Burg und hat damit die Verantwortung für die Verlegeoperation von militärischem Großgerät der Artillerie und Munition nach Litauen. Sein Bataillon setzt die beschlossene Verstärkung an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke logistisch um. Und arbeitet dabei gemeinsam mit zwei weiteren Bataillonen der mobilen Logistiktruppen der Bundeswehr.
Für Jakobschak von der 5. Kompanie heißt das: die Besatzungen des dritten Transportzuges informieren und alles für die Verlegeoperation vorbereiten. Zur Marschgruppe gehören acht Schwerlasttransporter, vier davon aus Burg. Stabsunteroffizier Steven Wald fährt so einen 41 Tonnen schweren Koloss. Sofort macht er sich dran, den LKW vorzubereiten und seine persönliche Ausstattung zu packen, damit er marschbereit ist.
Szenenwechsel. In Wilhelmshaven sind auch Logistik-Profis am Werk. Sie arbeiten an Bildschirmen und Excel-Tabellen. Das Logistikzentrum der Bundeswehr hat sein Räderwerk schon vor den Burgern in Schwung gebracht. Dort werden die Marschrouten zur Verlegung geplant, die Logistiktruppen beauftragt und die geforderte Munition kommissioniert.
Verlegung in weniger als einer Woche
Schwerlast- oder Gefahrstofftransporte über eine Strecke von rund 1.400 Kilometern von Deutschland über Polen nach Litauen benötigen genauso wie die Verlegung von Soldatinnen und Soldaten dorthin eine sorgfältige Planung. Natürlich beachten die Logistikerinnen und Logistiker dabei die geltenden Lager-, Transport- und Sicherheitsbestimmungen. Bestimmen auch Rastplätze und Unterkünfte auf den Verlegerouten.
Auch internationale Abstimmungen sind nötig: Grenzübergang und Transit durch das Gebiet alliierter Nachbarn sind abzustimmen, Anmeldefristen müssen beachtet werden. Das Logistikzentrum beherrscht die komplexen Verfahren „im Schlaf“ und ist damit ein wichtiger Arbeitsmuskel des Logistikkommandos der Bundeswehr. Zahlreiche zivile Mitarbeitende sowie Soldatinnen und Soldaten sind 24/7 ansprechbar, stellen gemeinsam die Verlegung und damit die Einsatzfähigkeit der ausgewählten Kräfte sicher.
Aus Planung wird militärisches Handeln
Kurz vor Weihnachten in Bonn. Ein neuer Auftrag: Planung einer schnellen Verlegung deutscher Soldatinnen und Soldaten an die Ostflanke für den Fall einer Aktivierung. Der Nationale Territoriale Befehlshaber und Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, übergibt die Planung an Oberstleutnant Robert Wasic und sein Team im Kommando Streitkräftebasis. Mitte Januar stand die Verlegeplanung. „Da haben wir noch nicht damit gerechnet, dass unsere Schubladenlösung so schnell zum Einsatz kommen würde“, erinnert sich Wasic.
Nachdem die Verteidigungsministerin am 7. Februar die Verstärkung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke beschlossen hat, erfolgte die formelle Aktivierung und die Planung wird umgesetzt.
Zurück nach Burg. Gerade schließen Hauptfeldwebel Jakobschak und Stabsunteroffizier Wald ein Hallententor im Technischen Bereich. Sie sind marschbereit und können die Verlegung umsetzen, die in Wilhelmshaven logistisch geplant und von Bonn aus geführt wird.