Jederzeit sauberes Trinkwasser
Jederzeit sauberes Trinkwasser
- Datum:
- Ort:
- Schleswig-Holstein
- Lesedauer:
- 3 MIN
Lebenswichtiges Element: Die Spezialpioniere der Bundeswehr in Putlos sind in der Lage, mit ihren Wasseraufbereitungsanlagen Trinkwasser für den täglichen Bedarf im Einsatz, im Rahmen der Katastrophenhilfe oder bei Übungen direkt vor Ort bereitzustellen.
Bis zu 1.300 Wasserflaschen in der Stunde – Mit der Trinkwasserabfüllanlage der Spezialpioniere kann sauberes Trinkwasser ortsunabhängig in Flaschen abgefüllt werden. Die Flaschen werden dabei in der Anlage aus kleinen Röhrchen, den sogenannten Kunststoff-Preforms (Rohlinge), vollautomisch herstellt. Die Anlage kann an jedes lokale Wasserleitungsnetz angeschlossen werden. Die Ausbildung für die Bedienung und Instandsetzung dieser mobilen Trinkwasserabfüllanlage findet an der Logistikschule der Bundeswehr statt.
Ausbildung für den Einsatz
Die in einem 20 Fuß Container (entspricht einer Länge von knapp über sechs Metern) verbaute Trinkwasserabfüllanlage WBP (Water Bottling Plant) 1.300 steht im Spezialpionierausbildungs- und Übungszentrum in Putlos, das zur Logistikschule der Bundeswehr gehört, im Bereich der Feldlagerbetriebsausbildung. Hier werden Bediener in zwei sowie Instandsetzerinnen in vier Wochen im Umgang mit dieser Anlage ausgebildet. Hauptfeldwebel Frederik Görtz ist von Anfang an verantwortlich für die Durchführung der Ausbildung.
„Hauptfeldwebel Görtz gestaltet den Theorieunterricht so, dass wir immer wieder an die Anlage gehen, um Erlerntes mit der praktischen Erfahrung am Gerät zu verknüpfen“, erzählt Trainingsteilnehmer Stabsunteroffizier Nils Wollschläger. In der 1. Kompanie des Spezialpionierregiments 164 in Husum ist er bei den Wasseraufbereitungskräften eingesetzt. Wollschläger lernte im Bedienerlehrgang gemeinsam mit drei Kameraden, wie aufbereitetes Wasser in Flaschen abgefüllt wird. Dabei geht es neben der Bedienung der Anlage auch um das Beheben von möglichen Störungen im Betrieb. Ebenso müssen die Hygienevorschriften und protokollierte Reinigungsschritte vor der ersten und dann nach jeder Inbetriebnahme beherrscht werden. „Bevor es an das Abfüllen geht, muss die Anlage im Einsatz zunächst erst einmal aufgebaut werden. Hierbei unterstützen uns Fachkräfte bei der Elektrik, dem Kühlaggregat und Druckluftkompressor“, ergänzt Wollschläger.
Logistisches Einmaleins
„In diesem Jahr sollen vier bis fünf Trainingsdurchgänge bei uns stattfinden, da die Trinkwasserabfüllanlage bei Bedarf in den Einsatz verlegt werden soll“, so Ausbilder Görtz. „Das macht Sinn, denn es ist logistisch viel effizienter“, erklärt er an einem einfachen Rechenbeispiel: „45.000 Kunststoff-Preforms und Deckel ergeben ein Gesamtgewicht von zwei Tonnen. Beim Transport haben sie ein Volumen von sieben, auf Euro-Paletten gestapelten, Verpackungseinheiten. 45.000 fertig produzierte und befüllte Literflaschen haben dagegen ein Gesamtgewicht von 45 Tonnen – zuzüglich Flaschen und Deckel.“
Die Anlage und Zubehör bestehen aus insgesamt sieben 20 Fuß Containern, die auf jedem handelsüblichen LKW verladen und transportiert werden können. Neben der Anlage selbst werden auch zum Aufbau benötigtes Material und Ersatzteile, wie beispielsweise Schläuche, Kabel, Kompressor oder Kühlaggregat verpackt. Auch die für die Herstellung der Flaschen benötigten Rohlinge und Deckel, also das Verbrauchsmaterial, werden in den Containern gelagert.
Hat die Maschine ihre Wasserflaschen produziert, ist das abgefüllte, chlorfreie Wasser ist ein halbes Jahr haltbar. Das Wasser, das Wollschläger in seiner Ausbildung abgefüllt hat wurde von Veterinärmedizinern in der Nähe von Kiel getestet. Dieses Wasser wird in der Ausbildung und Inübunghaltung am Standort Putlos eingesetzt und nicht einfach entsorgt – eine nachhaltige Nutzung.
Die Trinkwasserabfüllanlage besteht aus verschiedenen Sektionen mit unterschiedlichen Funktionen. Hauptfeldwebel Frederik Görtz erklärt die einzelnen Abläufe und gewährt einen Blick in die Anlage.
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