Gegen den Stress
Gegen den Stress
- Datum:
- Ort:
- Hannover
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- 2 MIN
Ihr Dienst ist fordernd und intensiv, teilweise belastend. Aus psychologischer Sicht gelten Feldjägerkräfte daher als Hochrisikogruppe für Stress und seine Folgen. Dagegen steuert jetzt das Resilienzkonzept für Spezialisierte Kräfte der Feldjäger und Spezialkräfte der Polizei und Bundeswehr.
Die im Aufgabenbereich Feldjägerwesen der Bundeswehr (AufgBer FJgWesBw) eingesetzten Kräfte mit spezialisierten Fähigkeiten werden gleich mehrfach belastet. Sowohl aufgrund der Breite und Spezialisierung im militärpolizeilichen Aufgabenspektrum als auch durch die erhöhte Einsatzhäufigkeit im Inland wie im Ausland. Umso bedeutsamer erscheint es in diesem Zusammenhang, neben der physischen, auch die psychische Leistungsfähigkeit der eingesetzten Soldatinnen und Soldaten zu erhöhen und dauerhaft aufrechtzuerhalten. So konzipierte der Fachbereich Truppenpsychologie ein digital unterstütztes Resilienzkonzept für Spezialisierte Kräfte der Feldjäger und Spezialkräfte der Polizei.
Das Resilienzkonzept
In diesem praxisorientierten Ansatz mit Ausbildungsbezug und modularem Aufbau, wird Resilienz als psychische Widerstandsfähigkeit beschrieben, welche es einer Person ermöglicht, Krisensituationen richtig zu bewältigen und ohne mentale Schwächung aus diesen hervorzugehen. Dieses Resilienzkonzept eignet sich besonders zur Konzeption und Durchführung von Lehrgängen im Bereich spezialisierte Kräfte des FJgWesBw und der Spezialkräfte der Polizei. Es vermittelt wichtige, konzeptionelle Ausbildungsbeiträge, um insbesondere die Resilienz und damit auch die physische und psychische Leistungsfähigkeit von besonders stark geforderten Soldatinnen und Soldaten zu stärken.
Wer rauf fährt, muss auch wieder runterfahren können
Das Resilienzkonzept zielt auf die Stärkung und Weiterentwicklung psychologisch-relevanter Parameter im Ausbildungskontext. Zudem werden truppenpsychologische Erkenntnisse über praktische Vorteile aus dem permanenten Prozess der technologischen Entwicklung zwischen Mensch und Computer in Form von Ausbildungsmittel wie App´s und Virtual Reality integriert. Das Konzept berücksichtigt drei Gruppen von Trainingsteilnehmenden, die sich im Hinblick auf Selbstreflexion gravierend voneinander unterscheiden: ein Drittel der Beteiligten sind fähig und bereit, sich selber zu reflektieren. Ein weiteres Drittel ist dazu noch nicht fähig und das letzte Drittel ist zwar fähig, jedoch dazu noch nicht bereit. Diese Unterschiede finden Berücksichtigung in der Auswahl der Ausbildungsmethoden und im Praxisanteil. Die Ergebnisse der eingeleiteten Untersuchung sind sehr vielversprechend und erlauben weitere konzeptionelle Anpassung der einzelnen Module.