Feierliches Gelöbnis am Gründungstag der Bundeswehr
Feierliches Gelöbnis am Gründungstag der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Brühl
- Lesedauer:
- 3 MIN
„Der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“ So lautet die Gelöbnisformel, die Rekrutinnen und Rekruten feierlich sprechen. Wie am 12. November, dem Gründungstag der Bundeswehr, vor Schloss Augustusburg in Brühl bei Köln. Ein besonderer Moment für Dienende nach der Grundausbildung.
Der 12. November ist für die Bundeswehr bedeutsam. Im Jahre 1955 rückten an diesem Datum die ersten 101 freiwilligen Soldaten in die Bonner Ermekeilkaserne ein. Die Gründerväter der neuen deutschen Parlamentsarmee hatten den 200. Geburtstag des Heeresreformers Generalmajor Gerhard Johann David von Scharnhorst (1755-1813) für dieses historische Ereignis gewählt. Denn der preußische General hatte mit den Worten „alle Bewohner des Staates sind geborene Verteidiger desselben“ die allgemeine Wehrpflicht begründet. Traditionell richtet die Bundeswehr anlässlich ihres Gründungstages öffentliche, feierliche Gelöbnisse aus. So traten 300 Soldatinnen und Soldaten aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen vor dem Schloss Augustusburg in Brühl bei Köln an, um ihr feierliches Gelöbnis abzulegen.
„Eine Truppe, die mit ganzer Kraft gewinnen will“
„Eine Gelöbnisfeier ist vor allem eine Stunde des Versprechens. Im Mittelpunkt steht das Versprechen der Gelobenden gegenüber unserem Land und dem deutschen Volke“, begrüßte der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, „seine“ Rekrutinnen und Rekruten, die mit ihren Familien ins Rheinland gekommen waren. Ihre militärische Heimat sind die Logistikbataillone 461 und 467 in Walldürn und Volkach und die ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrbataillone 7 und 750 in Höxter und Bruchsal. Dort, in diesen Verbänden der Streitkräftebasis, haben die jungen Soldatinnen und Soldaten in den vergangenen drei Monaten ihre Grundausbildung abgelegt. Schelleis dankte den Angetretenen für ihr Bekenntnis zum treuen Dienen und an der Seite der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes zu stehen. Gleichzeitig blickte der Inspekteur auf die spannenden Herausforderungen, die ein Dienst in der Streitkräftebasis mit sich bringt: „Wir sind mit unseren Profis aus der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr, den Feldjägern und der Logistiktruppe meist überall dabei. Die ‚Möglichmacher in der Bundeswehr‘ nennt man uns. Sie gehören nun dazu“, rief er den Frauen und Männern in der Formation zu.
„Das ist nicht irgendein Tag, sondern ein großer Tag!“
Dem Dienst als Staatsbürgerin und Staatsbürger in Uniform, maßen auch die Vertreter aus Politik und Gesellschaft einen hohen Stellenwert bei. So hielt der TV-Moderator Johannes B. Kerner die Gelöbnisrede. „Ich stehe hier, weil ich einer von 80 Millionen bin, für die Sie alle antreten und bereit sind, Ihren Dienst zu tun“, rief er den Gelobenden unter dem Applaus des Publikums zu. „Ihnen gehört zuallererst ein riesengroßer Dank.“ Er sprach frei und versprach: „Ich spreche aus ganzem Herzen.“ Kerner begründete in seiner Rede seinen Respekt für den Soldatendienst, sein Verständnis von der Verantwortung des Tragens der Bundeswehruniform und seinen Wunsch, dass das der Dienst in der Bundeswehr das Miteinander in Deutschland, Europa und der transatlantischen Allianz fördern möge.
Der Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, Benedikt Zimmer, bis 2018 selbst Soldat, sprach ebenso zu den Rekrutinnen und Rekruten. Die feierliche Zeremonie war eingebettet in ein Rahmenprogramm mit Fahrzeug- und Geräteschau der Bundeswehr, einem Platzkonzert und der Autogrammstunde mit den Bundeswehr-Spitzensportlerinnen und Weltklasse-Kanuten Caroline Arft und Tobias-Pascal Schultz. Eine freie Schlossbesichtigung und die traditionelle Erbsensuppe rundeten diesen besonderen Gelöbnistag ab, zu dem auch etwa 2.000 Bürgerinnen und Bürger aus Brühl und Umgebung gekommen waren.