Streitkräftebasis

Fahrlehrer: Spezialisten der Streitkräftebasis

Fahrlehrer: Spezialisten der Streitkräftebasis

Datum:
Ort:
Osterholz-Scharmbeck
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Das Kraftfahrwesen der Bundeswehr macht die Truppe mobil und Logistik möglich. Dazu gehört eine gute Ausbildung des militärischen Kraftfahrpersonals, so auch die Ausbildung der Fahrlehrer der Bundeswehr.

Zwei Soldaten stehen zwischen drei Lkws.

Das Kraftfahrwesen der Bundeswehr macht die Truppe mobil und Logistik möglich. Dazu gehört eine gute Ausbildung des militärischen Kraftfahrpersonals. Während des Hospitation sollen die Anwärter in Theorie und Praxis perfektioniert werden.

Bundeswehr/Kathleen Riediger

Um einen sicheren Kraftfahrbetrieb und somit die Mobilität der Truppe zu gewährleisten, müssen die militärischen Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer sehr gut ausgebildet werden. Diese Verantwortung liegt bei den Fahrlehrerinnen und Fahrlehrern der Bundeswehr. „Ein fordernder Beruf“, weiß Stabshauptmann Gerrit Leder, Chef der Fahrlehrerausbildungsstätte an der Logistikschule der Bundeswehr.

Hier, an der zentralen Ausbildungsstätte für Logistik in der Streitkräftebasis, werden die angehenden Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer ausgebildet. So auch Obermaat Simon von Schöning und Stabsunteroffizier Jens Remmers. Mit Bestehen des sogenannten Bewerberlehrgangs an der Logistikschule der Bundeswehr, gehören sie zum kraftfahrtechnischen Fachpersonal. Jetzt sind beide Fahrlehreranwärter zu ihrer ersten Hospitation im Kraftfahrausbildungszentrum Oldenburg, eine der insgesamt sechs Ausbildungsfahrschulen der Bundeswehr. Dort, in der Henning-von-Tresckow-Kaserne, findet das Perfektionstraining für die Anwärter statt.

60 Stunden auf dem Asphalt

Ein Soldat weist einen LKW beim Rückwärtsfahren ein.

Für das Einweisen beim Rückwärtsfahren gibt es strenge Vorgaben. Auch diese Abläufe üben Simon von Schöning und Jens Remmers regelmäßig.

Bundeswehr/Kathleen Riediger

Die Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer der Bundeswehr prüfen, ob die Fahrschülerinnen und Fahrschüler in der Lage sind, auch allein, ohne die Unterstützung durch das Fahrlehrpersonal, weiter zu fahren. Damit müssen die angehenden Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer gewisse Situationen richtig und rechtzeitig erkennen, bewerten und entsprechend reagieren. In der zwölf Wochen dauernden Hospitation werden von Schöning und Remmers genau dafür geschult. „Hier lernen sie schön zu fahren“, erzählt Oberstabsbootsmann Marcus Ladu, Zugführer Lehr-/Prüfzug und Fahrlehrer der Bundeswehr. Gemeint sei damit, dass das angehende Fahrlehrpersonal voll und ganz mit ihren Kraftfahrzeug vertraut und in der Lage sein müssen, verantwortungsbewusst zu agieren und eigenverantwortlich auszubilden.

Die beiden Anwärter absolvieren im Kraftfahrausbildungszentrum neben der theoretischen Ausbildung eine sogenannte 60-Stunden-Ausbildung. „In den 60 Stunden fahrpraktische Ausbildung lernen wir auch die gesetzlich vorgeschriebenen Grundfahraufgaben nach ihrem Wortlaut. Diese müssen wir dann später unseren Fahrschülerinnen und Fahrschülern vermitteln können“, erklärt von Schöning. Zu den Grundfahraufgaben gehören beispielsweise das Rückwärtsfahren, das Versetzen nach rechts an eine Rampe zum Be- und Entladen oder auch das Umkehren mit einem Anhänger durch Rückwärtsfahren nach links. „Bei Letzterem müssen wir auch wissen, dass hierfür eine Fahrbahnbreite von mindestens acht Metern notwendig ist“, ergänzt sein Kamerad.

  • Ein Soldat prüft einen von zwei Unterlegkeilen auf seinen Zustand.

    Bei einem 3-Achs Lkw sind zwei Unterlegkeile vorgeschrieben. Vor der Abfahrt müssen diese auf Vollständigkeit, Zustand und Unterbringung geprüft werden. So schreibt es die Abfahrtkontrollkarte 2 vor.

    Bundeswehr/Kathleen Riediger
  • Zwei Soldaten stellen den Stützfuß eines Lkw-Anhängers auf.

    Hier muss jeder Handgriff sitzen, um Verletzungen zu vermeiden. Beide Soldaten üben das Abklappen und Aufstellen des Stützfußes für den Lkw-Anhänger.

    Bundeswehr/Kathleen Riediger
  • Zwei Soldaten sitzen im Fahrerhaus eines Lkw.

    Unsere Fahrlehreranwärter haben noch einen Weg vor sich. Im nächsten Ausbildungsabschnitt wird dann, bis auf eine Praxiswoche im Kraftfahrausbildungszentrum, Theorie auf dem Lehrplan stehen.

    Bundeswehr/Kathleen Riediger

Stete Begleiter

Ein Soldat sitzt an einem Tisch und schreibt etwas auf. Vor ihm liegen Unterlagen.

Ihre zukünftigen Fahrschüler müssen sechs Fragen der insgesamt zehn Abfahrtkontrollkarten beantworten können. Die Fahrlehreranwärter üben täglich mit den kleine Kärtchen damit sich eine gewisse Routine und Sicherheit einstellt.

Bundeswehr/Kathleen Riediger

Beiden Soldaten wurde zu Beginn der Hospitation einem Ausbildungsfahrlehrer zur Seite gestellt. Er begleitet Remmers und von Schöning bei der 60-Stunden-Ausbildung und später bei ihrer fahrpraktischen Prüfung. Ebenfalls steter Begleiter der Anwärter sind die Abfahrtkontrollkarten. Auf insgesamt zehn kleinen Karten stehen jeweils sechs Aufgaben und Fragen. So sind zum Beispiel das EGEuropäische Gemeinschaft-Kontrollgerät, besser bekannt als Fahrtenschreiber, die Unterlegkeile oder auch die Bremsflüssigkeit zu prüfen. Jede Fahrschülerin und jeder Fahrschüler haben fünf dieser Aufgaben vor Beginn der Fahrt zu erfüllen. Remmers und von Schöning, die angehenden Ausbilder der Fahrschülerinnen und Fahrschüler, gehen diese Aufgaben auf jedem Weg zu ihren Kraftfahrzeugen durch. „Aus dem ständigen Wiederholen wird dann ein strukturierter Automatismus“, hofft Remmers. Aufgaben, die vor der Abfahrt erledigt werden können, sollen eben dann auch erledigt sein. Weiterhin sollen die Grundfahraufgaben nicht nur gefahren werden, sondern auch die dazugehörigen Regeln und Bedingungen beherrscht und angewendet werden.

Eine besonders wichtige Fahrt vor ihrer Prüfung haben beide noch vor sich: Die Fahrt zur Feststellung der Prüfungstauglichkeit. Erst dann werden Obermaat Simon von Schöning und Stabsunteroffizier Jens Remmers zur fahrpraktischen Prüfung zugelassen. Den nächsten Schritt auf ihrem Weg zum Fahrlehrer der Bundeswehr machen die beiden Soldaten dann wieder an der Logistikschule der Bundeswehr. In einem 11-monatigen Fachlehrgang werden sie in gesetzlichen Bestimmungen, wie der Straßenverkehrsordnung, der Fahrschüler- und Fahrlehrerausbildungsordnung und den angrenzenden Rechtsgebieten unterrichtet. Abschluss bildet die Fachkundeprüfung.

von Kathleen Riediger  E-Mail schreiben

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema