Streitkräftebasis

Exoskelette für die Bundeswehr

Exoskelette für die Bundeswehr

Datum:
Lesedauer:
2 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Soldat mit Exoskelette

Zukunftsmusik: So könnte die künftige Technologie der Exoskelette aussehen.

Bundeswehr / Herbst

Weder in der NATONorth Atlantic Treaty Organization und der EUEuropäische Union, noch in anderen Streitkräften werden derzeit Exoskelette militärisch genutzt. Dabei können diese Hilfsmittel die Leistung und Ausdauer der Nutzer steigern und vor allem die Gesundheit schützen. Leider sind die vorhandenen Geräte größtenteils lediglich als „Prototyp“ oder in einem technologischen Status vorhanden, der eine militärische Anwendung noch nicht zulässt. Die Streitkräftebasis stößt nun die weitere Modifizierung von Exoskeletten an, um diese langfristig in der Logistik einsetzen zu können.

Zur weiteren Entwicklung von Exoskeletten für eine militärische Nutzung ist es dem Referat Zukunftsentwicklung im Kommando Streitkräftebasis gelungen, den Grundstein für eine Forschungs-und Technologie-Studie zu legen: Dazu arbeitet das Referat seit einigen Monaten eng mit dem Logistikkommando der Bundeswehr, dem Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA zusammen. Der „offizielle Startschuss“ für diese Studie fiel am 1. August in Bonn. Unter dem Titel „Einsatz von Exoskeletten in der Logistik“ wird die Studie in den kommenden drei Jahren ausgearbeitet.

Erfahrung in der Zusammenarbeit

Portrait

Tintu Mathew analysiert und evaluiert die bestehende Technologie.

Bundeswehr/Marie Kilonzo

Die Zusammenarbeit der Bundeswehr mit dem Bonner Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie hat Tradition. „Seit vielen Jahren entwickeln wir gemeinsam mit der Bundeswehr Lösungen für komplexe Systeme, wie zum Beispiel Technologien im Bereich Kommunikation und Information“, sagt Tintu Mathew, die als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich „Mensch-Maschine-Systeme“ beim Fraunhofer FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie tätig ist. Sie freut sich auch auf die weitere Zusammenarbeit: „Wir vom Fraunhofer FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie sind bei diesem Projekt für die grundsätzlichen Analysen und Evaluationen zuständig, während unser Partner, das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, sich in erster Linie mit der technischen Realisierung befasst.“

Stütz- und Schutzstrukturen für den Organismus

Portrait eines Mannes

Dr. Urs Schneider ist für die technische Umsetzung der Systeme zuständig.

Bundeswehr/Marie Kilonzo

Als Arzt und Spezialist für Biomechatronik ist Dr. Urs Schneider im Fraunhofer IPA tätig. Er erklärt: „Exoskelette sind robotische Geräte, die außen am menschlichen Körper getragen werden und den Stütz- und Bewegungsapparat des Nutzers unterstützen oder sogar stärken. Die Bezeichnung Exoskelett ist dabei abgeleitet von Außenskeletten, wie man sie beispielsweise bei Insekten findet und die dort als Stütz- und Schutzstrukturen für den Organismus dienen.“ Zu den technischen Anforderungen sagt Dr. Schneider: „Wir entwickeln Exoskelette, um extreme körperliche Belastungen zu reduzieren. Hier ist die individuelle Passgenauigkeit des Gerätes an den Nutzer von höchster Relevanz.“

Lösungen für den militärischen Umschlag

Mann hebt Kiste

Vorbild Industrie: Ein Audi-Mitarbeiter nutzt das Exoskelett bereits heute beim Verpacken von Autoteilen.

AUDI AG

Oberstleutnant Dirk-Michael Heinrichs ist die federführende Person zum Thema „Exoskelette“ im Kommando Streitkräftebasis. Er erklärt: „In der Studie ‚Einsatz von Exoskeletten in der Logistik‘ werden erstmals für die Bundeswehr Lösungsansätze für Exoskelette erarbeitet, die sich für den militärischen Umschlag von Gütern bis 40 Kilogramm Gewicht und für Instandsetzungsarbeiten eignen. Das Ergebnis kann eine Grundlage für zweckmäßige und zukunftsorientierte Ausrüstungsentscheidungen sein.“ Oberstleutnant Heinrichs fügt hinzu: „Die Streitkräftebasis ist hier der Vorreiter in der Bundeswehr!“  Die Studie wird er auch in den kommenden Jahren begleiten. Die inhaltliche Detailarbeit liegt aber bei den beiden Fraunhofer Instituten, in enger Zusammenarbeit mit dem Logistikkommando der Bundeswehr.  

von Andreas Beu  E-Mail schreiben

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema