Streitkräftebasis

Einzigartig in Europa – Die Spezialpioniere aus Putlos

Einzigartig in Europa – Die Spezialpioniere aus Putlos

Datum:
Ort:
Todendorf/Panker
Lesedauer:
2 MIN

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In Putlos befindet sich nicht nur ein Truppenübungsplatz der Bundeswehr mit „Seeblick“, sondern auch das dislozierte Ausbildungszentrum der Logistikschule für Feldlagerbetriebsausbildung der Spezialpioniere.

Zwei Soldaten benutzen ein Rohrtrenngerät der Spezialpioniere an einem Teilstück einer Pipeline.

Stabfeldwebel Peter Falge erklärt die Bestandteile des Anschlussgerätes NATONorth Atlantic Treaty Organization Pipeline. Hier zeigt er, wie die Spezialpioniere eine Pipeline mit einem Rohrtrenngerät für weitere Arbeitsschritte vorbereiten.

Bundeswehr/Brian Melzer

In Putlos befindet sich nicht nur ein Truppenübungsplatz, kurz: TrÜbPl, der Bundeswehr mit „Seeblick“, sondern auch das dislozierte Ausbildungszentrum der Logistikschule für Feldlagerbetriebsausbildung der Spezialpioniere.

Die Spezialpioniere der Streitkräftebasis gehören zu den ersten, die in einem bevorstehenden Einsatzgebiet vor Ort sind, um dort die Feld- und Tanklager zu errichten. Sie sind mit ihren unterschiedlichen technischen und handwerklichen Fähigkeiten nicht nur in der Lage, Erd- und Wassermassen zu bewegen, sondern tragen ganz wesentlich zur Unterstützung von Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz bei. Dazu gehört neben dem Aufbau des Lagers mit allen Schutzeinrichtungen auch die Erstellung der gesamten dazugehörigen Infrastruktur mit Wasser-, Strom- und Treibstoffversorgung.

Üben unter Realbedingungen

Ein Soldat erklärt einem weiteren Soldaten eine Flammendurchschlagsicherung.

Stabsfeldwebel Falge erklärt die Funktion einer Flammendurchschlagsicherung. Bei einer Reparatur an einer Pipeline verhindert diese Armatur die Ausbreitung einer Explosion in andere Anlageteile.

Bundeswehr/Brian Melzer

In Putlos werden die Pioniere sowie auch Zivilpersonal umfangreich in allen dafür nötigen handwerklichen Fähigkeiten ausgebildet. Eine Besonderheit ist die europaweit einzige mit Kraftstoff befüllte Übungsanlage für Pipelinesysteme. Die Spezialpioniere werden hier in Betrieb und Instandsetzung von Pipelinesystemen ausgebildet.

Dafür sind besondere Kenntnisse im Schneiden und Schweißen der Pipelinerohre erforderlich. Vor allem bei den Schweißübungen werden sie von der Brandschutzstaffel in Putlos unterstützt. Für die Errichtung von Tanklagern ist der Aufbau von Rohrleitungen und entsprechenden Verteilsystemen erforderlich. Ihr Wissen können die Pioniere aber auch bei der Betreuung der militärischen Kraftstoffpipeline, die sich über ganz Europa erstreckt, davon allein in Deutschland cirka 1.700 km, einsetzen.

Eigenes Trinkwasser

In einer Holzkiste befindet sich ein Pipelinesuchgerät.

Was aussieht wie ein orangenes Radio ist ein sogenanntes Ferrophon. Mit diesem können Soldaten den Verlauf und die Tiefe einer verlegten Kabeln und Rohre ermitteln.

Bundeswehr/Brian Melzer

Eine weitere Besonderheit in Putlos ist die Ausbildung an und in einer mobilen Trinkwasserabfüllanlage. Von der Bedienerausbildung bis zum Instandsetzungslehrgang für Feldwebel werden die Soldaten im Umgang mit dieser besonderen Anlage ausgebildet. Sie dient der vollautomatischen Flaschenherstellung aus sogenannten Kunststoff-Preforms mit anschließender Abfüllung von chlorfreiem Trinkwasser samt Etikett. Neben dem Ostseeblick hat der TrÜbPl Putlos noch eine weitere Besonderheit, als europaweit besonders hervorgehobener Naturwert mit eigener Biotopkartierung, die natürlich bei den Übungen zur Erstellung der Feldlager mitberücksichtigt wird.

Ausbildung mit Herausforderungen

Ein Soldat erklärt anhand eines teilzerlegten Motors die Funktion einzelner Bauteile.

Motorenkunde: Die zukünftigen Spezialpioniere lernen in Putlos technische Anlagen zu warten und instand zu setzen.
Dazu gehören auch Verbrennungsmotoren.

Bundeswehr/Brian Melzer

Auch in Putlos stellt sich der Lehrgangsbetrieb den coronabedingten Herausforderungen: Reduzierte Teilnehmerzahlen in den Lehrgängen und das digitale Lernen im Grundlagenunterricht sind hier Ausbildungsalltag geworden. „Um der Pandemie etwas Positives abzugewinnen, lässt sich auf die veränderte Ausbildungs-wirklichkeit verweisen. Anfangs durch die surreale Lageentwicklung völlig vor den Kopf gestoßen, bewegte es die Ausbilder, Hörsaalleiter und Einrichtungen dazu, „Altes“ neu zu denken und die Faktoren Kräfte-Mittel-Zeit auch in Hinblick auf mögliche Distanzausbildung anzupassen. Dies wird die Ausbildungsrealität der Bundeswehr auch nach Überwinden der Pandemie nachhaltig positiv und zukunftsorientiert verändern.“, erklärte Hauptmann Johannes Schwien, Leiter Planung/Ausbildung/Übung. „Ich habe großen Respekt vor den Leistungen unserer Hörsaalleiter und Ausbilder, die in erster Reihe stehen und trotz immer neuer Rahmenbedingungen und Auflagen, motiviert Ihrem Ausbildungsauftrag nachgehen und unserem Spezialpioniernachwuchs hochprofessionell ihr Wissen weitergeben“, so Schwien.

von Brian Melzer  E-Mail schreiben

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