Streitkräftebasis

Die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments

Die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments

Datum:
Ort:
Wildflecken
Lesedauer:
3 MIN

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Die neu aufgestellt Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments Bayern nimmt ihre Arbeit auf. Bei der geplanten Übung des gesamten Landesregiments im Herbst 2020 soll sie bereits unterstützen. Vorher stehen Ausbildungen an. Das Landesregiment ist ein Pilotprojekt der Reserve. 

Soldaten des Landesregiments Bayern im Feldanzug stehen in der Sonne vor grünen Lastwagen, im Hintergrund ein Berg.

Soldaten der Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments Bayern mit ihren Lastwagen in Wildflecken.

Bundeswehr/Felicia Englmann

Heimatschutz – das ist die Aufgabe des Landesregiments Bayern. Als kämpfende Truppe der Reserve sind dafür die drei fränkischen Kompanien der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSU) zuständig: Sie führen KfzKraftfahrzeug-  und Personenkontrollen durch, sichern Objekte und Liegenschaften, überwachen Räume. Damit die Soldatinnen und Soldaten der RSU ihren Auftrag erfüllen können, brauchen sie Unterstützung: Munition und Material kommen nicht von selbst an den Einsatzort, sondern durch die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments. Anders als die RSU-Kompanien, die es bereits gab, wurde die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments im Rahmen des Pilotprojekts von Bundeswehr und Reservistenverband neu aufgestellt. In dem Projekt wird eine neue Führungsstruktur der Territorialen Reserve erprobt. Ohne die Spezialisten von der Stabs- und Versorgungskompanie gibt es keine Versorgung, keinen Nachschub, keine Verpflegung und auch keinen Gefechtsstand. Die Aufgaben der Kompanie sind im Kern diejenigen, die auch die 1. Kompanie eines Jägerbataillons erfüllt. „Wir sind der Dienstleister“, sagt Kompaniechef Hauptmann Herwig Rubin, „wir müssen auch übergreifend einsetzbar sein.“ 

Vorbereitung auf eine gemeinsame Übung

Soldaten im Feldanzug sitzen mit Abstand in einem Besprechungsraum.

Die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments Bayern plant in Wildflecken ihre kommenden Ausbildungen.

Bundeswehr/Felicia Englmann

Ob KfzKraftfahrzeug-Meister, Kraftfahrer, Küchenchef oder ITInformationstechnik-Experte: Die speziellen Fähigkeiten der Reservisten sind wichtig für das Landesregiment. Knapp die Hälfte der Dienstposten ist nach einem Jahr besetzt – mit hochqualifizierten Reservistendienstleistenden, die ihre Expertise aus dem Zivilen auch in der Bundeswehr einbringen wollen. Mancher hat als junger Mann den Wehrdienst absolviert, andere waren ihr halbes Berufsleben lang Zeitsoldaten. Noch ist keine Frau im Kameradenkreis, aber noch sind auch nicht alle Stellen besetzt. 
Bekannt gemacht haben sich die Kameraden aus der Stabs- und Versorgungskompanie allerdings noch nicht: Die Corona-Pandemie verhinderte eine für den März 2020 geplante Zusammenziehung. Erst im Mai traf sich eine kleine Gruppe am Ausbildungsstützpunkt Wildflecken, um zu planen, wie die Ausbildung in den kommenden Monaten verlaufen kann. Hauptmann Herwig Rubin fasst den Auftrag zusammen: „Wir tun die richtigen Dinge und das, was wir tun, machen wir richtig!“ Schon im Herbst soll es eine gemeinsame Ausbildung des Landesregiments geben. Der Gefechtsstand muss stehen, der Nachschub muss rollen.

Daheim in der Rhön-Kaserne

Zwei Soldaten im Feldanzug stehen vor einem Gebäude, einer gestikuliert beim Sprechen.

Kompaniechef Hauptmann Herwig Rubin beim Antreten der Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments.

Bundeswehr/Felicia Englmann

Ausbildungen und Übungswochenenden können aufgrund der Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie nur gruppenweise stattfinden. Der Kompanietruppführer, ein erfahrener Zeitsoldat und im Zivilen Führungskraft in einem technischen Betrieb, wird sich verstärkt um die Ausbildungspläne und Organisation kümmern. Die ITInformationstechnik-Experten werden einen Gefechtsstandzug bilden. Verpflegungsgruppe, Instandsetzungsgruppe, Nachschubgruppe – sie alle werden in den kommenden Monaten üben und sich auch zu Hause mittels „e-Learning“ weiterbilden. In der Wildfleckener Rhön-Kaserne hat die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments ihre militärische Heimat. Das langgezogene historische Gebäude ist im Inneren frisch saniert. Im Gebäude des Landesregiments stehen voll ausgestattete Unterkünfte für die kommenden Übungen bereit. Das Geschäftszimmer, die Büros und der Besprechungsraum sind eingerichtet. Im technischen Bereich der Rhön-Kaserne stehen zehn geländegängige Lastwagen, die Arbeitstiere der Stabs- und Versorgungskompanie. Noch vor der Corona-Krise ging es für die ersten Soldaten auf Einweisungsfahrten. Wildflecken als Ausbildungsstützpunkt bietet nicht nur Räume in der Kaserne und den Truppenübungsplatz für Übung und Ausbildung im Gelände und auf den Schießbahnen. Der Standort ist mit seiner Lage in Unterfranken auch mitten in der Heimat des Landesregiments. Viele der Reservisten, die dort beordert sind, leben in der Region – der Spieß (der Kompaniefeldwebel) sogar direkt in Wildflecken. Üben zu Hause oder fast zu Hause, auch das macht das Engagement im Landesregiment attraktiv.

Gemeinsam stark für den Heimatschutz

Drei Soldaten im Feldanzug inspizieren einen grünen Lastwagen.

Für die Soldaten der Stabs- und Versorgungskompanie hat die Ausbildung auf den neuen Lastwagen bereits begonnen.

Bundeswehr/Felicia Englmann

Bis zur Abschlussübung des Landesregiments im Jahr 2021 soll eine weitere Kompanie aufgestellt werden: die Unterstützungskompanie. Sie soll zum Teil Aufgaben übernehmen, die traditionell in der Stabs- und Versorgungskompanie wahrgenommen wurden. Das Pilotprojekt Landesregiment dient aber auch dazu, neue Strukturen und Arbeitsweisen speziell für die Reserve zu testen und zu etablieren. Das bezieht sich auf die Führungsstruktur Regiment, auf die drei bereits etablierten RSU-Kompanien und die zwei neu aufgestellten Kompanien. Neues mitzugestalten und dabei eigene Ideen und Erfahrungen einzubringen ist eine der Aufgaben für alle Reservedienstleistenden im Landesregiment. Sich bei ihren Wehrübungen den besonderen Herausforderungen einer Projekterprobung stellen zu können, wird von ihnen dankbar angenommen. So unterschiedlich ihre Spezialisierungen und Werdegänge auch sind, so einheitlich ist ihre Motivation: gemeinsam stark für den Heimatschutz.

von Felicia Englmann  E-Mail schreiben

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