Depotführung und Depotbetriebsorganisation
Depotführung und Depotbetriebsorganisation
- Datum:
- Ort:
- Niedersachsen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Lehrgangsteilnehmende des exklusiven Lehrgangs für Depotführung und Depotorganisation an der Logistikschule der Bundeswehr besuchten das Materialwirtschaftszentrum Einsatz in Hesedorf.
Ortsfeste logistische Einrichtungen sind wohl besser bekannt als Depots und Lager der Bundeswehr für diverses Material, Munition und Betriebsstoffe. Sozusagen Warenhäuser und Versandhändler für das Material, was jederzeit für die Einsätze der Bundeswehr zur Verfügung stehen muss. Darüber hinaus stellen die ortsfesten logistischen Einrichtungen auch den normalen täglichen Betriebsablauf der Bundeswehr sicher.
Ähnlich wie bei großen bekannten Online-Händlern, wird das Material in den Depots nach modernen Verfahren verwaltet und nach den Bedürfnissen der verschiedenen Dienststellen sowie Truppenteile zusammengestellt und ausgeliefert. Der aktuelle Lehrgang zur Führung und Organisation dieser Depots (Depotführung und Depotbetriebsorganisation), findet an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt statt. Sieben Teilnehmende, davon zwei zivile Beamte, wurden hier in den umfangreichen Aufgaben und Herausforderungen der Warenwirtschaft, den komplexen Verfahren des Umschlags, der Lagerung, Bewirtschaftung und des Transportes der Versorgungsgüter unterrichtet.
Neue Anforderungen
Der Lehrgang findet nur einmal jährlich statt und ist somit eine exklusive Schulung unter der Leitung von Oberstleutnant Marcel Richter. Er findet an der Logistikschule der Bundeswehr, einer Ausbildungsstätte der Streitkräftebasis, statt. Veränderte Bedingungen für Einsätze und Bündnisverteidigung machten es notwendig, ehemals geschlossene Depoteinrichtungen zu reaktivieren und nach neuer Planung bis 2031 wieder vollständig auf- und auszubauen. Weiterhin wird mit dem Depotausbau auf die vom Bundesministerium der Verteidigung angewiesenen Bevorratung eines 30-Tage Einsatzvorrates für Ersatz- und Austauschteile reagiert. Der ehemalige Kommandeur des Logistikzentrums der Bundeswehr, Brigadegeneral Klaus Frauenhoff, stellte sich dieser Herausforderung und thematisierte dies auch auf der Logistiktagung der Bundeswehr „Wie können wir die geforderte Kaltstartfähigkeit (sofortige Einsatzbereitschaft) der ortsfesten logistischen Einrichtungen wirksam unterstützen? Wir müssen an einer Verschlankung der organisatorischen Strukturen im Logistischen Zentrum der Bundeswehr arbeiten. Wir benötigen eine höhere Transparenz durch Digitalisierung.“
Gewinn durch Perspektivwechsel
Insgesamt gehen in den nächsten zehn Jahren in fünf Bundesländern acht Einrichtungen mit über 600 Dienstposten wieder voll in Betrieb. Das Führungspersonal wurde in diesem Lehrgang ausgebildet. Weiterhin wird mit zwei Partnernationen der Aufbau logistischer Knotenpunkte, im Fachjargon: Logistic Hubs, in Europa koordiniert. Um einen Bezug zur Praxis zu vermitteln, fuhr Richter mit seinen Trainingsteilnehmenden in das Munitionslager Walsrode sowie das Materialwirtschaftszentrum Einsatz, in Hesedorf. „Die ortsfesten logistischen Einrichtungen bilden mit ihren Fähigkeiten und Aufgaben quasi die Standbeine für die Bundeswehrlogistik. Die Bandbreite der Tätigkeitsbereiche unter den Teilnehmenden war enorm: Vom Leiter/-in sowie Betriebsführer eines Bundeswehrdepots, Materiallagers oder Munitionsversorgungzentrums bis hin zu ortsfesten Instandhaltungseinrichtungen beziehungsweise vom Oberstleutnant bis zum Beamten.Der Erfahrungsaustausch untereinander ist der Gewinn des Trainings und gewährt einen tiefen Blick in die Organisation der Depots und Materiallager der Bundeswehr. Das ist spannend!“, so Richter.
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