DEFENDER-Europe 20: Logistiker bereiten Transporte vor
DEFENDER-Europe 20: Logistiker bereiten Transporte vor
- Datum:
- Ort:
- Mannheim
- Lesedauer:
- 2 MIN
Eine gute Partnerschaft, wie die zwischen den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedsstaaten, zeigt sich nicht allein in Krisenzeiten. Unterstützung und gemeinsames Arbeiten ist auch in Friedenszeiten notwendig. Das zeigt auch die heranstehende Großübung der USUnited States-Streitkräfte DEFENDER-Europe 20, bei der Deutschland dem Partner zur Seite steht.
Wir nehmen’s mit!
Passen USUnited States-Panzer auf deutsche Tieflader? So lautet vereinfacht ausgedrückt die Frage, welche die amerikanischen und deutschen Logistiker klären mussten. Doch ganz so einfach ist eine Antwort nicht. Daher trafen sich kürzlich Spezialisten aus vier Logistikverbänden sowie der Logistikschule der Streitkräftebasis mit ihren USUnited States-amerikanischen Kameraden in Mannheim. In den Coleman Barracks standen verschiedene Gefechtsfahrzeuge zwecks einer Zertifizierung bereit. Denn jeder Panzertransport ist auf deutschen Straßen ein Schwerlasttransport, der jeweils ein Begleitkommando und einen Marschkredit – sozusagen die offizielle Genehmigung – bedingen. Passen also ein M1 Abrams oder der amerikanische Schützenpanzer Bradley auf die deutschen Schwerlasttransporter Mammut und Elefant?
Ein lohnender Aufwand
Dazu mussten die Soldaten viel verladen, verzurren, vermessen und schließlich wiegen. Nur so konnten sich die anwesenden Sachverständigen und Prüfer ein realistisches Bild der Herausforderungen machen. Denn transportieren darf ein deutsches Transportfahrzeug nur jene Güter, für die es zertifiziert und freigegeben wurde. Ähnlich einem Eintrag von Zubehör in die Zulassungspapiere eines Privat-KfzKraftfahrzeug. Dazu muss dessen Besitzer oder Besitzerin auch bei einer geeigneten Prüfstelle vorsprechen. Nur so kann die Betriebssicherheit garantiert werden. Im Straßenverkehr gelten in Friedenszeiten für das Militär dieselben Regelungen, Vorschriften und Gesetze wie für uns alle. Die versammelten Spezialisten in Mannheim erstellen die notwendigen Gutachten, welche den Transportfahrzeugen und künftigen Besatzungen für die Verlegung von USUnited States-Großgerät befähigen.
Ein weiterer Fortschritt
Gemeinsam packten die bi-nationalen Profis an und stellten ihre Fahrzeuge der Prüfungskommission vor. Das Ergebnis: Deutsche Logistikverbände können und dürfen ab sofort auch amerikanische Gefechtsfahrzeuge auf deutschen Straßen transportieren. Eine wichtige Erkenntnis und ein Fortschritt nicht nur für DEFENDER-Europe 20. Denn die erstellten Zertifikate behalten über die Übung hinaus ihre Gültigkeit. Das erleichtert künftige Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Logistik erheblich. Der sogenannte Host Nation Support – die Unterstützungsleistungen einer gastgebenden Nation – erfährt damit eine Wertsteigerung. Die bevorstehende Großübung ist somit zugleich ein Test für diese neue Form der Kooperation. Ebenso ein erster Test für die beteiligten deutschen Kameraden. So funktionieren gute Partnerschaften.