Defender - Die Drehscheibe nimmt Fahrt auf
Defender - Die Drehscheibe nimmt Fahrt auf
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 3 MIN
Am 14. Januar 2020 fand in der Berliner Julius Leber Kaserne eine Informationsveranstaltung zur Großübung DEFENDER-Europe 20 statt. Teilnehmer waren zunächst Vertreter von Behörden auf Länder- und Bundesebene. Anschließend folgte eine Pressekonferenz zur Übung.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren für die größte Truppenverlegung USUnited States-amerikanischer Soldatinnen und Soldaten nach Europa seit 25 Jahren. Das wird sehr bald auch in der deutschen Öffentlichkeit sichtbar. Immerhin werden für die Großübung DEFENDER-Europe 20 etwa 1.000 Militärfahrzeuge – allein aus den USA – über deutschen Boden ins Baltikum verbracht, teils mit der Bahn, teils mit Fähren, teils aber auch als Konvoi über die Straße. Was dabei auf die betroffenen Bundesländer, Städte und Kommunen zukommt, das erläuterten am 14. Januar Vertreter der USUnited States-amerikanischen Streitkräfte bei einer Informationsveranstaltung in der Berliner Julius-Leber-Kaserne. Neben Teilnehmern aus Bundes- und Landesebene war auch die Führung der Streitkräftebasis dabei.
Details zu DEFENDER-Europe 20
Insgesamt nehmen 18 Nationen mit mehr als 37.000 Soldaten an der Übung DEFENDER-Europe 20 teil. Mehr als die Hälfte davon kommen aus den USA. Die Übung beinhaltet auch den Transport von einigen Tausend Ladungsstücken wie Containern und Fahrzeugen. Diese werden zunächst von den USA an belgische, niederländische und deutsche Nordseehäfen verschifft und dann größtenteils über den Landweg, teilweise aber auch über die Binnenschifffahrt in Richtung Baltikum transportiert. Zweck der Übung ist die Erprobung und das Zusammenspiel der militärischer Fähigkeiten der teilnehmenden Staaten. Dazu zählt vor allem die möglichst schnelle Verlegung großer militärischer Einheiten in potenzielle Konfliktgebiete. Die ersten Transporte durch Deutschland starten bereits im Januar 2020. Diese Transporte erstrecken sich über einen Zeitraum bis Anfang Mai.
Die Streitkräftebasis unterstützt
Ganz wesentlich trägt die Streitkräftebasis zum reibungslosen Verlauf des Transports quer durch Deutschland bei. Sie unterstützt nicht nur bei der reinen Verlegung, sondern auch bei der Unterkunft und Verpflegung der USUnited States-Truppen sowie bei der Betankung und Instandhaltung von Fahrzeugen und anderem Gerät. Bei den Bewegungen auf deutschen Verkehrswegen sind es die Feldjäger der Streitkräftebasis, die einen möglichst störungsfreien Verkehr organisieren. Zusammengefasst bezeichnet man all diese Leistungen als Host Nation Support. Verantwortlich für den Host Nation Support ist der Nationale Territoriale Befehlshaber Generalleutnant Martin Schelleis, der als Inspekteur der Streitkräftebasis über das militärischen Knowhow#en seinem Bereich verfügt.
Drehscheibe Deutschland
In Vertretung des Nationalen Territorialen Befehlshabers stellte Generalmajor Stefan Fix die Übung aus deutscher Sicht vor. Generalmajor Fix ist Chef des Stabes im Kommando Streitkräftebasis. Zur Übung sagte er: „Verlegeübungen kennen wir ja bereits. Aber das Neue an dieser Übung ist nicht nur die Dimension, sondern auch die Rückführung des Materials in die USA, das sogenannte Redeployment“. Er stellte noch einmal heraus, womit die Streitkräftebasis die Übung unterstützt, zum Beispiel mit Logistik und Militärpolizei. Die Übung selbst findet unter Beteiligung der NATONorth Atlantic Treaty Organization statt und ist nur der Kern einer ganzen Reihe von Übungen, die mit DEFENDER-Europe 20 verbunden sind.
Nur nachts unterwegs
Der Stellvertreter des Kommandeurs der U.S. Army Europe, Major General Andrew M. Rohling, informierte die Teilnehmer an der Informationsveranstaltung in Berlin über die Übung DEFENDER-Europe 20 aus amerikanischer Sicht. Dabei teilte er mit: „Alle Transporte auf deutschen Straßen sind nur nachts geplant und über Ostern werden wir die Transporte möglichst ganz vermeiden. Konkrete Informationen werden den Behörden der betroffenen Regionen zeitnah mitgeteilt“. Die militärischen Partner aus den USA werden zu dieser Großübung in weiteren Informationsveranstaltungen die deutsche Bevölkerung ins Bild setzen. Wichtig dabei sei vor allem eine transparente Kommunikation, um der möglichen Gefahr von Desinformation entgegenzutreten.
Auftakt für die Presse
Um die Öffentlichkeit über die anstehende Übung zu informieren folgte der Auftaktveranstaltung für die Behörden eine umfangreiche Pressekonferenz, an der etwa 60 Vertreter internationaler Medien teilnahmen. Generalleutnant Martin Schelleis trat gemeinsam mit Major General Andrew M. Rohling vor die Presse. „Die Übung DEFENDER-Europe 20 ist ein starkes Zeichen der Verbundenheit zu unseren USUnited States-amerikanischen Partnern“, sagte Schelleis. Rohling betonte: „Das ist nicht nur eine Übung der Vereinigten Staaten, sondern eine multinationale Übung unter Beteiligung der NATONorth Atlantic Treaty Organization.“
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