Corona-Virus: Amtshilfe im Saarland angelaufen
Corona-Virus: Amtshilfe im Saarland angelaufen
- Datum:
- Ort:
- Saarlouis
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die Bundeswehr ist seit Auftreten des Corona-Virus eng in Maßnahmen der Bundesregierung eingebunden. Diese Woche sind nun auch die ersten Hilfeleistungen bei der Corona-Bekämpfung im Saarland durch die Bundeswehr angelaufen. So unterstützt die Truppe beim Aufbau und Betrieb verschiedener Testzentren in den sechs saarländischen Landkreisen.
Im Landkreis Saarlouis entstand am Montag das „Covid-19 Drive In-Test Saarlouis (CITS)“ als erstes seiner Art im Saarland. Seit Dienstag hat dieser Teststandort seinen Betrieb aufgenommen. Unterstützt durch Soldatinnen und Soldaten des Landeskommandos Saarland und der Luftlandebrigade 1. An den Standorten Merzig, Sankt Wendel und Saarbrücken wurden inzwischen die letzten Vorbereitungen ebenfalls abgeschlossen. Die dortigen Testzentren baute die Bundeswehr auf und wird diese ab heute in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) im Saarland betreiben.
Erste Testungen erfolgreich durchgeführt
Im Landkreis Saarlouis nutzt man den großen Parkplatz der Ford-Werke, um dort die Drive In-Teststation einzurichten. Bereits am ersten Tag herrschte auf dem Gelände ein großer Andrang. Rund 260 Personen wurden dort innerhalb von vier Stunden auf Covid-19 getestet. Die Stabs- und Fernmeldekompanie der Luftlandebrigade 1 in Saarlouis unterstützt vor Ort mit Soldatinnen und Soldaten bei der Ablauforganisation. Sie arbeiten eng mit den Hilfsorganisationen des Landkreises zusammen, die im Auftrag des örtlichen Krisenstabes dieses Testzentrum leiten. Die Ärzte vor Ort werden von der KV Saarland gestellt und für die Abstrichuntersuchungen verantwortlich.
Weitere Testzentren werden von der Bundeswehr betrieben
Drei weitere Testzentren wurden zwischenzeitlich im Saarland aufgebaut. Sie nehmen ab heute ebenfalls ihre Arbeit auf. Zwei davon befinden sich an saarländischen Bundeswehr-Standorten: So hat man die Teststation in Sankt Wendel auf dem dortigen Werksgelände der Heeresinstandsetzungslogistik (HILHeeresinstandsetzungslogistik) eingerichtet und im Landkreis Merzig-Wadern nutzt man die Kaserne „Auf der Ell“ des Fallschirmjägerregiment 26. Als dritter Standort, der von der Bundeswehr betreut wird, ist das ehemalige Saarbrücker Messegelände am Schanzenberg ausgewählt worden. An allen drei Standorten führen ebenfalls die Ärzte der KV Saarland die Testungen an den Patienten durch. Die Soldatinnen und Soldaten der Luftlandebrigade 1 „Saarland“ kümmern sich hingegen um die Ablauforganisation vor Ort.
Wer darf die Teststationen nutzen?
Alle Teststationen im Saarland sind für Personen vorgesehen, die eine Überweisung von ihrem Hausarzt vorweisen können. Dies wird bei der Zufahrt kontrolliert. Grundsätzlich sind die Abstriche nur für Personen vorgesehen, die Krankheitsanzeichen der Atemwege oder Fieber aufzeigen. Wer Kontakt zu einer nachweislich mit dem Corona-Virus infizierten Person hatte oder sich in den letzten 14 Tagen in einem Covid-19-Risikogebiet aufgehalten hat, kommt ebenso in Betracht. Die Teststationen sind für die Patienten täglich von 10 bis 14 Uhr auch am Wochenende geöffnet.
Vorteile eines Drive In-Tests
Ein sogenannter „Drive In-Test“ bietet Schutz für medizinische Einrichtungen wie Kliniken und Arztpraxen, da begründete Verdachtsfälle von ihnen ferngehalten werden. Deren Risiken werden dadurch reduziert. Zudem entlastet das Verfahren die medizinischen Einrichtungen von den Abstrichen, die nur sehr aufwändig und in Schutzkleidung entnommen werden können. Er bietet aber auch Sicherheit für die Personen, die einen Abstrich vornehmen lassen, da sie sich während der Wartezeit in ihrem geschlossenen Kraftfahrzeug befinden und während des Abstrichs nicht – wie in einer Arztpraxis oder in einem Krankenhaus – mit anderen Personen in Kontakt kommen. Ein solcher „Drive In-Test“ schont darüber hinaus Ressourcen, da die derzeit nur begrenzt vorhandene Schutzbekleidung nicht ständig gewechselt werden muss. Auch ist der Test verhältnismäßig schnell und effizient, weil die Abläufe optimiert und sehr unbürokratisch sind.
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