Bundeswehr kämpft gegen die Afrikanische Schweinepest
Bundeswehr kämpft gegen die Afrikanische Schweinepest
- Datum:
- Ort:
- Brandenburg
- Lesedauer:
- 3 MIN
Seit 2014 breitet sich die hochansteckende Afrikanische Schweinepest (ASPAfrikanische Schweinepest) in Europa aus. Die Seuche bedroht Millionen Haus- und Wildschweine und auch die Nahrungs- und Futtermittelproduktion der Landwirte. Mit weitreichenden Folgen. Die Bundeswehr hilft bei der Bekämpfung und gegen die Ausbreitung des Virus.
Das Jahr 2020 bietet einige naturbedingte Herausforderungen für unser Land und für die Gesellschaft. Als reiche die Bekämpfung des Corona-Virus noch nicht, stehen Land- und Forstwirtschaft zusätzlich einer Borkenkäfer-Plage und der Afrikanischen Schweinepest gegenüber. Für die betroffenen Flächen und Betriebe, aber auch für die Landkreise sind fatale, wirtschaftliche Folgen zu befürchten. Insbesondere die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest stellt die Behörden vor immense Probleme. Seit September liegen große Gebiete Ostdeutschlands im Wirkungsbereich der gefährlichen Seuche.
Alarm in den Behörden
Die für den Menschen zwar ungefährliche, für Wild- und Hausschweine jedoch unbedingt tödliche, Krankheit grassiert bereits seit einigen Jahren in unseren östlichen Nachbarländern. Im September wurden im brandenburgischen Landkreis Märkisch Oderland und im Oktober auch in Görlitz in Sachsen, jeweils nahe der polnischen Grenze, die ersten erkrankten Wildschweine aufgefunden. Das bedeutet Alarm bei den Behörden! Denn das Virus ist hochresistent und kann bei niedrigen Temperaturen bis zu sechs Monate in ungekochten Schweinefleischprodukten und sogar mehrere Jahre im Frost überleben. Die Erkrankung wird direkt von Tier zu Tier oder indirekt über Gegenstände, an denen das Virus anhaftet, übertragen. Wichtigstes Ziel der eingerichteten Krisenstäbe ist es, die Ausbreitung zu verhindern. Dafür werden gefährdete Gebiete in eine Kern- und eine Pufferzone eingeteilt. In diesen gilt Jagdverbot und Schweine dürfen nicht im Freiland gehalten werden. Hunde sind an der Leine zu führen. Gleichzeitig suchen die Verantwortlichen intensiv nach verendeten Tieren.
Reportage
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Ohne Amtshilfe geht es nicht
Erkrankte und verendete Wildschweine verseuchen den Boden für viele Monate. Daher ist es äußerst wichtig, die toten Tiere aufzuspüren, um die Erträge der Landwirte zu schützen. Sie dürfen nämlich ihre Äcker während der Epidemie nicht bewirtschaften. Allein in Brandenburg betrifft das tausende Hektar Land und damit Viehzüchter sowie Ackerbauern gleichermaßen. Derzeit stünde eigentlich die Aussaat der winterharten Früchte an. Ohne das systematische Absuchen dieser landwirtschaftlichen Flächen kann die Arbeit aber nicht wiederaufgenommen werden. Die Suche nach dem sogenannten Fallwild übersteigt jedoch die Kapazitäten der Behörden erheblich. Das Landratsamt Märkisch Oderland beispielsweise wird von Reservedienstleistenden unterstützt. Die rund 100 Soldatinnen und Soldaten rückten nach einem Antrag auf Amtshilfe an.
Dienen in besonderen Zeiten
Inzwischen liegen dem zuständigen Kommando Territoriale Aufgaben in Berlin insgesamt schon über 2.000 solcher Amtshilfeanträge im Kampf gegen die Corona-Pandemie, gegen den Borkenkäfer und gegen die Afrikanische Schweinepest vor. Zum Vergleich: Im gesamten letzten Jahr waren es nur 249. Das zeigt, wie herausfordernd die letzten Monate waren. Unermüdlich streifen die militärischen Helferinnen und Helfer über die Acker- und Waldflächen, Planquadrat für Planquadrat. Der Inspekteur der Streitkräftebasis und Nationaler Territorialer Befehlshaber, Generalleutnant Martin Schelleis, machte sich vor Ort ein Bild vom Einsatz der Kräfte. Er betonte, dass „die Bundeswehr in diesem Jahr einen deutlichen Schwerpunkt in der Unterstützung der Behörden und der Hilfe für die Bevölkerung legen musste.“ Zwar seien auch deren Ressourcen nicht unendlich, aber derzeit erlangt das Motto „Wir. Dienen. Deutschland.“ eine besondere Bedeutung.
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